Gehörte die Süßkartoffel vor Jahren noch zum exotischen Gemüse im Supermarkt, hat sich das mittlerweile geändert. Unzählige Rezepte haben sie als festen Bestandteil aufgenommen und bieten einen geschmackvollen Ersatz zu herkömmlichen Kartoffeln. Auch in Deutschland bauen Hobbygärtner verschiedene Sorten an, nicht nur wegen der Knolle selbst, sondern ebenso zur Zierde in ihrem Garten.
Woher kommt die Süßkartoffel?
Seit einigen Jahren liegt die Süßkartoffel im Trend und ist aus der Obst- und Gemüseabteilung nicht mehr wegzudenken. Obwohl dieses Gemüse bereits vor 5.000 Jahren von den Hochkulturen Südamerikas verzehrt wurde, kam es erst im 16. Jahrhundert nach Europa. Wissenschaftler gehen inzwischen davon aus, dass sie ihren Ursprung in Asien hat. Mittlerweile werden die Süßkartoffeln überall auf der Welt angebaut, wo es warm ist. In Deutschland sind jedoch nur wenige der ungefähr 7.000 verschiedenen Sorten erhältlich.
Ist die Süßkartoffel eine Kartoffel?
Auch wenn die Süßkartoffel, die zu den Windengewächsen zählt, geschmacklich an eine herkömmliche Kartoffel erinnert, welche ein Nachtschattengewächs ist, ist sie nur entfernt mit dieser verwandt. Dennoch kann sie ebenso mannigfaltig verarbeitet werden. So wird sie beispielsweise bereits als Alternative bei der Pommes Frites-Herstellung oder Püree verwendet.
Warum ist die Süßkartoffel ein Superfood?

Sie zählt als Trendgemüse und ist aufgrund ihrer zahlreichen Nährstoffe sehr beliebt. Dies resultiert aus dem geringen Fettgehalt und dem hohen Kaliumgehalt, welcher den Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt regelt. Zusätzlich stabilisiert sie den Blutdruck und wirkt dank der sekundären Pflanzenstoffe antioxidativ und entzündungshemmend. Roh kann sie in einem Salat oder gekocht zum Backen verwendet werden. Wie die normale Kartoffel wird sie ebenso begehrt in Suppen, für Chips und Gratins eingesetzt.
Kann die Süßkartoffel in Deutschland angebaut werden?

Da die Pflanze sehr viel Wärme benötigt, sind nicht alle Süßkartoffelsorten für eine Aufzucht in Deutschland geeignet. Durch die Klimaerwärmung ist es jedoch möglich, einige Sorten auch im eigenen Garten anzubauen. Entsprechende Versuche wurden in Niederbayern bereits erfolgreich abgeschlossen.
Welche Sorten können in Deutschland angebaut werden?

Aufgrund der besonderen Bedürfnisse einer Süßkartoffelpflanze können in Deutschland nur Sorten angepflanzt werden, die eine kurze Kulturdauer besitzen. Die Auswahl ist momentan jedoch noch begrenzt. Folgende Arten können hierzulande als Jungpflanzen bereits gekauft werden:
- Beauregard
– Kulturdauer: 90 bis 95 Tage
– rötliche Schale, orangefarbenes Fleisch
– Geschmack: leicht süßlich
– hoher Beta-Carotin-Gehalt
– guter Ernteertrag
- Bonita
– Kulturdauer: 90 bis 115 Tage
– rosa Schale, weiß-gelbliches Fleisch
– geringer Beta-Carotin-Gehalt
- Evangelina
– Kulturdauer: 100 bis 110 Tage
– rot-violette Schale, orangefarbenes Fleisch
– hoher Zuckergehalt, daher ideal für Süßspeisen
– feiner Geschmack
– auch als Zierpflanze wegen der weinroten Triebspitzen geeignet
– guter Ernteertrag
- Murasaki
– Kulturdauer: 120 bis 130 Tage
– rosa Schale, weißes Fleisch
– hoher Vitamin C-Gehalt
– geringer Beta-Carotin-Gehalt
– süßlich-nussiger Geschmack, eignet sich für Chips und Püree
– geringer Ernteertrag
- Burgundy
– Kulturdauer: 115 bis 120 Tage
– burgunderfarbene Schale, orangefarbenes Fleisch
– gebacken fast doppelt so hoher Zuckergehalt wie bei Beauregard
- Orleans
– Kulturdauer: 90 bis 95 Tage
– rosa bis rote Schale, orangefarbenes Fleisch
– wird als verbesserte Beauregard angesehen
- Sakura
– Kulturdauer: 120 bis 130 Tage
– rote Schale, purpurfarbenes Fleisch
– kein Beta-Carotin-Gehalt
– mittlerer Ernteertrag
Weiterhin sind in Deutschland die Süßkartoffelsorten Treasure Island „Kaukura“, Treasure Island „Manihi“, Treasure Island „Tahiti“, Treasure Island „Makatea“ und Treasure Island „Tatakoto“ erhältlich, die zusätzlich als Zierpflanze eingesetzt werden können.
Expertentipp
Lagert man Süßkartoffeln bei 12 bis 16 Grad, sind sie bis zu vier Wochen haltbar. Die Haltbarkeit und der enthaltene Zuckergehalt können durch das sogenannte „Curing“ erhöht werden. Zuhause wickelt man die gesunden Knollen, verletzte können faulen, in schwarze Folie ein, legt sie fünf Tage lang tagsüber in die Sonne und in der Nacht in den wärmsten Raum. Die Lagerfähigkeit erhöht sich so um ein paar Wochen.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare