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Kräuterpflanzen

Waldmeister richtig ernten und verarbeiten

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Waldmeister richtig ernten und verarbeiten

Wer kennt sie nicht aus sorglosen Kindheitstagen, die giftgrüne Waldmeisterbrause mit ihrem unverwechselbaren Geruch? Wie wäre es, solch oder ein ähnliches Getränk einmal selbst herzustellen? Waldmeister ist ein unkompliziertes, schattenliebendes Gewächs, das gern in Buchenwäldern wächst, aber auch im Garten angebaut werden kann. Die Ernte ist einfach, aber sie hat auch ihre Tücken…

Wann ist die beste Erntezeit für Waldmeister?

Waldmeister sollte vor der Blüte geerntet werden. Der Zeitraum reicht etwa von März bis Ende April. Zum Teil kann Waldmeister bis Juni das Einsetzen der Blüte hinauszögern. Die weißen Blüten können Sie nicht übersehen. Sie befinden sich direkt über den fingerartigen Blättern.

Was es mit dem Wirkstoff Cumarin auf sich hat

Was es mit dem Wirkstoff Cumarin auf sich hat


Mit dem Erscheinen der Blüten steigt der Cumarin-Gehalt des Waldmeisters stark an. Die Cumaringlykoside sind leicht giftig. Zu hohe Dosen wirken sich daher schädlich auf den menschlichen Körper aus. Sie führen unter anderen zu Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Erbrechen und Leberproblemen. Die Cumaringlykoside bauen sich durch Enzyme ab, wenn Waldmeister welkt bzw. getrocknet wird. Daher ist es wichtig, das Gewächs nach der Ernte und vor der Verwendung mindestens einen Tag welken zu lassen.

Ernte und Lagerung

Ernte und Lagerung
Schneiden Sie den Waldmeister kurz vor der Blüte eine Hand breit über dem Boden ab. Für die weitere Verarbeitung benötigen Sie die Stängel mitsamt den Blättern. Am häufigsten wird Waldmeister getrocknet und schließlich in geeigneten Aufbewahrungsbehältnissen wie Gläsern und Dosen gelagert. Unter guten Bedingungen ist Waldmeister nach zwei Tagen getrocknet. Empfehlenswert ist es, das Kraut als Bündel an einen schattigen und luftigen Ort aufzuhängen. Erst im welken bzw. trockenen Zustand entfalten sich sein typischer Duft und sein unverkennbares Aroma. Daneben ist es möglich, Waldmeister geschnitten und portioniert in Gefriertüten einzufrieren.

Verwendungsmöglichkeiten: Bowle, Sirup, Tee und Co

Verwendungsmöglichkeiten Bowle, Sirup, Tee und Co
Die bekannteste Verwendungsmöglichkeit von Waldmeister ist eine Waldmeisterbowle, die auch als Maibowle bezeichnet wird. Dazu benötigen Sie eine Karaffe, die Sie zum Beispiel mit 1 Liter Weißwein auffüllen. Etwa 2 bis 3 getrocknete Stängel werden nun für 15 bis 20 Minuten darin ziehen gelassen. Weiterhin interessant ist ein Tee aus Waldmeister. Dieser schmeckt sowohl pur als auch gemischt mit anderen Kräutern oder getrockneten Früchten. Für 1 Liter Tee brauchen Sie circa 3 g getrockneten Waldmeister.

Weitere Einsatzvarianten sind die folgenden:

  • Waldmeisteröl
  • Waldmeistersirup
  • Waldmeisterwackelpudding
  • Waldmeistereis
  • Waldmeistertorte
  • Waldmeistertee

Expertentipp

Wenn Sie den Waldmeister im Garten angebaut haben, ernten Sie ihn vorzugsweise ab dem zweiten Jahr. Ansonsten könnten es Ihnen die Wurzeln der Pflanze übel nehmen. Diese bauen sich im ersten Jahr richtig auf und haben erst im zweiten Jahr ausreichend Fuß gefasst, um eine vollständige Ernte der oberirdischen Pflanze zu überstehen.

Häufig gestellte Fragen

Kann man den Waldmeister auch während der Blütezeit ernten und verwenden?

Sie können Waldmeister auch während der Blütezeit ernten. Dann eignet er sich beispielsweise noch zum Vertreiben von Kleidermotten oder als dekorativer Strauß.

Ist Waldmeister unbegrenzt genießbar?

Nein. Die Verzehrmenge sollte 3 g am Tag nicht übersteigen. Insbesondere Kinder und Schwangere tun gut daran, wenn sie den Konsum dieses nicht unbedenklich genießbaren Krauts nicht übertreiben.

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Bildquellen:

© www.istockphoto.com/fotolinchen

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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