Die Zuckererbse gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Die alte Kulturpflanze war ursprünglich in Vorderasien beheimatet. Erbsen sind eine wichtige Nahrungsquelle mit einem hohen Proteingehalt. Im Gegensatz zu anderen Erbsensorten kann die Zuckerschote mit Hülse gegessen werden. Sie schmeckt, wie der Name schon sagt, wunderbar süß. Der Anbau im Garten gelingt gut. Die Pflanze ist relativ pflegeleicht.
Standort und Bodenbeschaffenheit
Zuckererbsen benötigen einen sonnigen und offenen Standort. Der Boden muss locker, humusreich und möglichst immer gleichmäßig feucht sein. Schwere und Staunässe verursachende Böden sind eher ungeeignet, da Wasser hier nicht gut abfließen kann.
Vor der Aussaat muss der Boden gut vorbereitet werden. Die nötige lockere und feinkrümelige Struktur der Erde lässt sich mit einem tiefgründigen Umgraben erreichen.
Aussaat im Beet oder Topf
Zuckerschoten sind recht kälteempfindlich. Deshalb beginnt das Aussäen frühestens Mitte April. Die Bodentemperatur liegt dann meist bei fünf bis acht Grad Celsius. Das Saatgut kann, damit es schneller keimt, für einen Tag in einer Schüssel mit zimmerwarmem Wasser vorquellen.
Die Erbsen lassen sich in Gruppen mit je 5 Samen aussäen. Dabei ist ein Abstand von 30 Zentimetern zur nächsten Gruppe einzuhalten. Oder es wird in Reihe gesät mit 3 bis 5 Zentimetern Abstand zwischen den Samen. Der Reihenzwischenraum beträgt ebenfalls 30 Zentimeter. Damit das Saatgut nicht vom Regen ausgeschwemmt oder von den Vögeln herausgepickt werden kann, sollte es möglichst tief liegen. Ein gutes Maß sind 3 Zentimeter. Sobald die Reihen wieder mit Erde aufgefüllt sind, wird bewässert.
Auch eine Vorkultur im Topf ist möglich. Die Jungpflanzen kommen nach draußen, sobald sie etwa 10 bis 15 Zentimeter hoch sind. Ein etwa 5 Zentimeter hohes Anhäufeln erhöht die Standfestigkeit im Beet.
Zuckerschoten sind Schwachzehrer. Deshalb dürfen sie in Mischkultur mit Gemüsearten, die viele Nährstoffe benötigen, angebaut werden. Davon ausgenommen sind andere Hülsenfrüchte sowie Nachtschattengewächse. Kohlrabi, Mangold, Rettich und Salat sind beispielsweise geeignet. Außerdem ist es nicht gut, immer im selben Beet Schoten auszusäen. Erst nach zwei bis drei Jahren darf hier wieder ein Anbau stattfinden.
Die meisten Sorten wachsen 50 bis 100 Zentimetern hoch und benötigen daher eine standfeste Rankhilfe mit Draht oder Haselruten. Pflanzen, die nur bis zu 40 Zentimeter Wuchshöhe erreichen, benötigen kein Rankgitter.
Eine Kultivierung auf dem Balkon ist ebenfalls möglich. Im Gartenfachmarkt gibt es Zuckererbsen, die für die Topfkultur geeignet sind. Aber auch alle niedrig wachsenden Sorten kommen infrage. 3 bis 4 Samen reichen für einen Kübel mit 30 Zentimeter Durchmesser aus.
Die optimale Pflege
Der Boden ist bis zur Keimung feucht zu halten. Danach genügt es, bei Trockenheit zu gießen. Das Beet muss wöchentlich vom Unkraut befreit werden. Das geschieht durch Hacken und Jäten. Außerdem ist es nötig, die Pflanzentriebe vorsichtig hin zur Rankhilfe zu leiten.
Dünger benötigen die Pflanzen nicht, wenn der Boden vorab im Herbst mit Kompost angereichert wurde. Mit ihren Knöllchenbakterien wandeln sie den Luftstickstoff in für das Wachstum wichtiges Nitrat um.
Krankheiten und Schädlinge
Am problematischsten ist sicher der Erbsenwickler. Er legt seine Eier an den Blattunterseiten ab. Die Larven fressen sich in die jungen Schoten hinein, die dann nicht mehr genießbar sind. Verformte Blüten und silbrige Hülsen weisen auf einen Befall hin. Vorbeugend wirken ein luftiger Standort und ein frühzeitiger Aussaattermin. Der Fruchtwechsel ist unbedingt einzuhalten. Da die Schädlinge im Boden überwintern, ist zudem das Umgraben eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung.
Der echte Mehltau tritt ebenfalls manchmal auf. Auch hier helfen frühe Aussaaten und eine windoffene Lage.
Flecken auf den Hülsen und Blättern lassen die Brennfleckenkrankheit vermuten. Dieser Pilz wird meist durch kranke Samen ausgelöst. Deswegen sollte das Saatgut vor dem Aussäen inspiziert werden. Auch der Boden kann ursächlich sein. Die Fruchtfolge unbedingt einzuhalten. Zudem ist auf bodennahes Gießen zu achten, um eine übermäßige Blattnässe zu vermeiden.
Ernte und Verwendung
Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juni. Ab Anfang August ist die Ernte zu erwarten. Die Erbsen zeichnen sich dann leicht innerhalb der Schote ab.
Junge Zuckererbsen schmecken roh sehr gut. Sie können Zutat zu Salaten sein. Aber auch leicht angebraten in der Pfanne oder gedünstet schmecken die zarten Schoten ausgezeichnet. Lagerfähig sind sie nicht, denn der enthaltene Zucker verwandelt sich nach und nach in Stärke. Die Erbsen schmecken dadurch nicht mehr so süß, sondern eher bitter. Besser ist es, die Zuckerschoten zu blanchieren und anschließend einzufrieren.
Die Zuckererbse ist eine einjährige Pflanze. Die Erde im Beet kann mit den abgeernteten Erbsenpflanzen umgegraben werden. Sie sind Dünger für den nachfolgenden Gemüseanbau.
Samengewinnung
Zur Samengewinnung sind einige Schoten bis zur Vollreife an der Pflanze zu belassen. Sobald die Hüllen bräunlich und die Erbsen abgetrocknet sind, können sie abgenommen und trocken gelagert werden.
Expertentipp
Damit frische Zuckerschoten möglichst bis in den Spätsommer hinein geerntet werden können, ist ein versetztes Aussäen mit zweiwöchigem Abstand nötig. Dabei sollte die erste Aussaat Mitte April erfolgen und die letzte Anfang Juli. Das lohnt sich, auch wenn die Ernte durch das späte Ausbringen der Saat etwas geschmälert wird.
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