Die Pflanzengattung Clematis, auch Waldreben genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Die etwa 300 Arten sind überwiegend in den gemäßigten Zonen Eurasiens verbreitet und gehören zu den beliebtesten Kletterpflanzen in heimischen Gärten. Die Wildformen besitzen blaue, gelbe oder weiße Blüten. Zuchtformen hingegen blühen in Rosa, lila oder purpur. Hybriden begeistern aufgrund mehrfarbiger Kronblättern und sind eine wunderbare Augenweide. Die Blüten verströmen einen zarten Duft, der nützliche Insekten wie Schmetterlinge und Bienen anlockt.
Clematis durch Stecklinge vermehren
Die Vermehrung der Clematis über Stecklinge ist unkompliziert und leicht umzusetzen. Obwohl die Erfolgschancen bei dieser Methode recht groß sind, empfiehlt es sich immer mehrere Stecklinge gleichzeitig heranzuziehen. Der richtige Zeitpunkt für das Schneiden von Stecklingen ist während der Blüte, in der die Pflanze besonders vital ist und viel Energie besitzt. Verwenden Sie am besten einen gesunden Trieb aus der Pflanzenmitte und schneiden diesen mit einer Schere oder einem Messer in mehrere Teile.
Danach wird jedes Teilstück über einem Blatt etwa einen halben Zentimeter abgeschnitten. Um eine etwas größere Schnittfläche zu erhalten, setzen Sie den Schnitt unterhalb eines Knotens schräg an. Nun entlauben Sie den Trieb bis auf ein Blattpaar an der Spitze des Triebes. Um das Keimen der Stecklinge voranzutreiben, ist es empfehlenswert, die untere Schnittstelle in Bewurzelungspulver einzutauchen.
Die Stecklinge eintopfen
Im Anschluss können Sie nun die Ableger in kleine Töpfe oder Schalen mit Aussaaterde pflanzen. Als geeignetes Substrat hat sich sowohl Pikiererde als auch ein Gemisch aus Sand und Torf erwiesen. Für ein feuchtwarmes Klima sorgt eine lichtdurchlässige Haube, die das Bewurzeln der Stecklinge fördert. Stellen Sie die Pflanzgefäße an einen warmen, halbschattigen Standort, der Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius aufweist.
Halten Sie das Substrat in den nächsten Wochen immer feucht und besprühen die Blätter vorsichtig mit Wasser. Entfernen Sie die Abdeckung der Pflanzen einmal täglich für ungefähr 20 bis 30 Minuten, um einer Schimmelbildung vorzubeugen. Sobald die Stecklinge der Clematis nach zwei bis vier Wochen bewurzelt sind und sich neue Blätter bilden, topfen Sie die Jungpflanzen in ein größeres Gefäß mit Kübelerde um oder setzen Sie ins Freiland.
Vermehrung durch Ableger

Die Clematis kann auch einfach durch Ableger vermehrt werden. Verwenden Sie hierfür einen kräftigen jungen Trieb, der nicht verholzt ist, um ihn leichter biegen zu können. Befüllen Sie dann einen Topf mit Aussaaterde und graben ihn neben der Mutterpflanze ein. Der Topfrand sollte nur gering aus der Erde ragen. Biegen Sie den Trieb nun in die Anzuchterde und fixieren ihn mit einem Haken. Das Laub des Triebes sollte nach dem Fixieren keinesfalls die Erde berühren, damit die Blätter nicht anfangen zu verfaulen.
Für ein gerades Wachstum nach oben eignet sich eine Rankhilfe in Form von Bambusstäbchen. Zu guter Letzt gießen Sie die Aussaaternte reichlich an und sorgen dafür, dass das Substrat in den nächsten Wochen konstant feucht ist. Der Trieb bleibt bis zum kommenden Frühjahr an der Mutterpflanze, bis sich genügend Wurzeln gebildet haben. Der Ableger wird nun ganz vorsichtig mit einem sauberen, scharfen Messer abgetrennt und Sie können ihn an den gewünschten Standort im Freiland einpflanzen.
Expertentipp
Die Clematis lassen sich auch durch Samen vermehren, wobei hier der beste Zeitpunkt der Winter nach der Blüte ist. Allerdings ist diese Methode sehr zeitaufwendig und erfordert viel Geduld, denn manche Sorten und Arten der Clematis benötigen bis zu drei Jahren, bis sie anfangen, austreiben.
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