Keimblätter umzupflanzen ist zwar nicht empfehlenswert, kann jedoch notwendig werden. Diese einfache Anleitung zeigt, worauf dabei zu achten ist und was benötigt wird.
Was sind Keimblätter?
Bei Keimblättern handelt es sich um die ersten Blätter, die aus den Samen wachsen. Sie werden zunächst von den Nährstoffreserven aus der Saat versorgt und benötigen daher ein nährstoffarmes Substrat. Andernfalls droht eine Übersättigung der Keimlinge.
Ideal ist Anzuchterde, die zuvor sterilisiert wurde. Hierdurch kann das Risiko für Fäulnis, Schimmel oder Erkrankungen reduziert werden.
Die Keimblätter tragen durch einsetzende Photosynthese schrittweise immer mehr zur Versorgung der jungen Pflanze bei und gehen ein, wenn sich die richtigen Blätter ausgebildet haben. Bis dahin sind sie jedoch sehr wichtig für das Wachstum und darüber hinaus ausgesprochen empfindlich.
Warum müssen Keimblätter umgepflanzt werden?
Mit dem sogenannten Pikieren und dem Umpflanzen der Keimlinge beziehungsweise Jungpflanzen sollte so lange gewartet werden, bis diese wenigstens fünf bis zehn Zentimeter hoch sind. Zu diesem Zeitpunkt benötigen sie größere Mengen Nährstoffe und somit ein anderes Substrat. Die Stängel sind dann ebenfalls nicht mehr so empfindlich.
Eine Ausnahme stellt es dar, wenn bei der anfänglichen Keimung auffällt, dass die Samen zu eng aneinander gesät wurden. Um möglichst viele Jungpflanzen zu erhalten und ein verworrenes Wachstum der Wurzeln zu verhindern, sollten die Keimblätter dann bereits zeitiger umgepflanzt werden.
Da sie sehr empfindlich sind, ist dabei ausgesprochen vorsichtig vorzugehen um Schäden an den Blättern oder den Stielen zu verhindern.
Keimblätter ausheben

Als erster Schritt wird die Erde rund um die Keimblätter aufgelockert. Hierfür eignet sich eine Gabel, ein Löffelstiel oder ein Holzstäbchen. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Wurzeln nicht zu verletzen. Ein Abstand von ein bis zwei Zentimetern ist ausreichend.
Im Anschluss können die Keimblätter samt Wurzelballen und Stängel vorsichtig mit einer Gabel oder einem Löffel aus der Erde gehoben werden. Immer wieder wird empfohlen, die Keimlinge am Stiel aus dem Substrat zu ziehen und dafür eine Pinzette zu verwenden oder mit den Fingern zu ziehen. Allerdings ist hier die Gefahr hoch, dass Blätter abgerissen werden, der Stiel zu stark gedrückt wird oder abbricht. Besser ist daher das Ausheben aus der Erde.
Stehen zwei Jungpflanzen zu dicht beieinander und sind die Wurzeln miteinander verflochten, sollte das Substrat sanft abgespült werden. Hierdurch lassen sich die Wurzeln besser voneinander trennen.
Einpflanzen der Keimblätter
Das neue Gefäß wird wahlweise nochmals mit sterilisierter Anzuchterde gefüllt oder, wenn die Keimlinge bereits etwas größer sind und sich weitere Blätter gebildet haben, mit dem endgültigen Substrat versehen.
In die Erde wird mittig ein Loch gedrückt. Es sollte gerade so tief und breit sein, dass die Wurzeln hineinpassen und die Pflanze weiterhin lediglich bis knapp unterhalb der Keimblätter mit Substrat bedeckt ist.
Als letzte Schritte wird Substrat in das Loch gegeben und leicht fest gedrückt. Nach dem Angießen kann der Topf wieder an einen hellen und warmen Standort gestellt werden.
Expertentipp
Sollte der Keimling noch sehr klein und instabil sein, hilft ein in die Erde gesteckter Holzstab als Stütze und begünstigt ein gerades Höhenwachstum.
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