Was ist ein Auge an einer Pflanze? Diese Frage stellen sich viele Menschen, die nicht gartenaffin sind.
Die einfachste Antwort ist, dass ein Auge einfach ein Synonym für eine Knospe ist. Darunter kann sich jeder etwas vorstellen. Bei einem Schlafenden Auge gibt es wieder einige Fragezeichen. Lesen Sie in den nachfolgenden Abschnitten alle Fakten über das Schlafende Augen.
Das Auge an einer Pflanze
Um zu verstehen, was ein Schlafendes Auge ist, ist es wichtig zu wissen, was ein Auge an einer Pflanze bedeutet. Das Auge, auch Knospe genannt, ist der Wachstumspunkt an einer Pflanze. In diesem sind die embryonalen Anlagen einer Knospe, eines Blattes oder eines Triebes enthalten. Die Knospe bildet sich im Sommer und überdauert den darauffolgenden Winter. Im nächsten Frühjahr treibt die Knospe aus. Was aus dieser Knospe dann für ein Pflanzenteil entsteht, kann man erst während der Wachstumsphase erkennen.
Das Schlafende Auge an einer Pflanze

Das schlafende Auge ist eine Knospenanlage, die ruht und nicht im Frühjahr austreibt. Sie sind kaum, beziehungsweise nicht, zu erkennen, da sie sich unter der Rinde befinden. Diese Knospen werden im gleichen Stadium wie die aktiven Knospen angelegt. Botanisch wird das Schlafende Auge auch als Proventivknospe bezeichnet. Proventivknospe kommt dabei von dem Wort proventiv, was hervorkommend bedeutet.
Besonders bemerkenswert ist, dass ein Schlafendes Auge über sehr lange Zeit lebensfähig ist. Sie haben auch nur eine einzige Funktion. Ein Schlafendes Auge ist dafür da, dass abgestorbene Teile einer Pflanze, wie Zweige, Äste oder auch ein kompletter Stamm wiederhergestellt werden können.
Ein Schlafendes Auge zum Leben erwecken

Da das Schlafende Auge nicht vom Saftstrom der Pflanze profitiert, ist es sehr klein. Der Pflanzensaft, beziehungsweise die Nährstoffe streben immer nach der obersten Knospe an einem Trieb. Alle anderen Knospen unterhalb der Spitze des Triebes haben das Nachsehen. Die sich unterhalb der Spitze befindenden aktiven Knospen bekommen einen kleinen Teil der Nährstoffe ab, so dass sie etwas zurückhaltender austreiben. Dem gegenüber stehen den Schlafenden Knospen keine Nährstoffe zur Verfügung. Erst, wenn die Pflanzenteile über dem Schlafenden Auge absterben, bekommt diese Knospe den benötigten Pflanzensaft, um aktiviert zu werden.
Diesen Schritt, dass Pflanzenteile absterben, kann der Gärtner simulieren. Man schneidet einfach über dem schlafenden Auge den Trieb ab. Nun kann die Pflanze an dieser Stelle austreiben.
Die Eigenschaft, dass Pflanzen durch die Schlafenden Augen austreiben, nachdem Triebe abgestorben sind, wird auch bei einem radikalen Rückschnitt genutzt.
Expertentipp
Schlafenden Knospen spielen bei der Zucht und Vermehrung von Rosaceae-Pflanzen eine große Rolle. Zu den Rosaceae-Pflanzen gehören zum Beispiel Rosen.
Zuerst wird ein Trieb mit einer Schlafenden Knospe abgetrennt und auf eine andere Rosenpflanze gesetzt. Da Rosen miteinander verwandt sind, wachsen sie schnell zusammen und bilden eine neue Sorte. Bei diesem Vorgang wird nicht auf die Bestäubung gesetzt, bei der die eine oder andere überraschende Eigenschaft hervorgehen kann. Durch die Bestäubung bilden sich nicht immer das bevorzugte Aussehen heraus. Beim Veredeln werden genau die gewünschten Eigenschaften hervorgebracht.
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