Kirschen aus dem eigenen Garten sind eine feine Sache. Aus ihnen lassen sich leckere Speisen und Marmelade zubereiten. Doch irgendwann kommt jeder Baum „in die Jahre“ und der Ertrag wird geringer. Eine gute Pflege ist deshalb unbedingt erforderlich, auch um den Befall durch Pilze und Krankheiten zu vermindern.
Vor allem um alte Sorten zu erhalten, lohnt es sich, den Kirschbaum regelmäßig und richtig zu schneiden. Selbst bei Bäumen, die mehrere Jahrzehnte alt sind, ist ein Verjüngungsschnitt kaum ein Problem.
Die passende Jahreszeit
Es gibt keine offizielle Begrenzung wie alt ein Kirschbaum beim Verjüngen sein sollte. Allerdings ist bei älteren Bäumen besondere Vorsicht geboten. Gehen Sie daher sensibel vor, da ein zu starker Eingriff dem Baum schaden und die Ernteerträge verschlechtern könnte. Eine jährliche Behandlung mit Säge und Schere ist empfehlenswert, in Sachen richtiger Termin gehen die Meinungen auseinander.
Bei den meisten Obstbaumsorten ist ein gründlicher Winterschnitt ideal, der Kirschbaum verträgt das auch. Gegenüber dem Sommerschnitt hat er allerdings einige Nachteile. Wird im Winter geschnitten, wachsen an der Krone wilde Triebe nach oben, die dem Baum Kraft entziehen. Sie sind nutzlos für den Baum und nehmen den Kirschen das Licht. Bei Süßkirschen ist ein Sommerschnitt empfehlenswert – am besten nach der Erntezeit. Sauerkirschen sollten etwas später geschnitten werden. Die Wundheilung verläuft in der Regel gut und der Winterschnitt kann entfallen.
Das Schnittverhalten
Richten Sie sich beim Schneiden danach, wie die Entwicklung des Kirschbaumes in den kommenden Jahren verlaufen soll. Wird stark zurückgeschnitten, kann im Folgejahr mit starkem Wachstum gerechnet werden. Die Bildung von Blütenknospen geht zurück, der Ertrag wird geringer, die Kirschen sind aber meist größer.
Schneiden Sie nur wenig zurück, erfolgt ein schwächeres Wachstum. Es können mehr Blütenknospen wachsen und die Ernte fällt gut aus – die Früchte bleiben jedoch kleiner. Erfolgt keinerlei Rückschnitt, geht der Ertrag immer weiter zurück. Oft trägt der Kirschbaum dann nur noch alle zwei bis drei Jahre Früchte.
Der korrekte Schnitt

Das Ziel ist es die Krone durch den Schnitt zu verkleinern. Triebe, die Früchte tragen und Blätter sollten sich die Waage halten. Entfernt werden Seitenäste, die ins Innere der Krone wachsen, herabhängende Äste müssen stark gekürzt und auf einen Ast abgeleitet werden. Alles was steil nach oben wächst, kann grundsätzlich entfernt werden.
Entfernen Sie auch einige große Äste, um die Krone zu lichten. Verschonen Sie die Bukett-Triebe. Sie sind daran zu erkennen, dass sie eine große Anhäufung von Knospen an kurzen Seitentrieben haben. Hieraus entstehen die meisten Kirschen.
Benötigt werden folgende Utensilien:
- hochwertige Astschere oder Astsäge
- stabile Leiter
- scharfes Baummesser
- Desinfektionsmittel
- Pflanzen-Wundschutzmittel
So gehen Sie vor
Desinfizieren Sie alle Werkzeuge. So wird die Übertragung von Krankheiten von zuvor geschnittenen Gehölzen verhindert. Zuerst entfernen Sie alle Zweige vom gewählten Ast mit der Astschere. Damit wird der Zugang zur Baumkrone erleichtert. Entscheiden Sie, wo der Schnitt angesetzt werden soll. Ideal ist das kürzen der Triebe knapp über der Knospe und die Schnittfläche zeigt schräg nach unten.
Arbeiten Sie beim Kürzen immer an den zum Kronenrand nach außen zeigenden Knospen. Setzen Sie mit dem Schnitt vor einem Astring oder vor einer Verzweigung an. Ein Ast sollte immer ganz durchgesägt werden bis er ohne Schwierigkeiten abbricht. Der Stumpf wird sauber vom Astring abgesägt und mit Wundschutzmittel versorgt.
Expertentipp
Manch Hobbygärtner fragt sich, ob sein Kirschbaum nach dem Rückschnitt an Vitalität verlieren könnte. Pflegen Sie ihn regelmäßig – so bereiten Sie ihn auf die Schutzmaßnahmen vor. Eine Düngung mit organischem Dünger im Frühjahr ist zu empfehlen. Ist der Baum gesund, kommt er auch mit etwas stärkeren Schnittmaßnahmen relativ gut klar.
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