Die Kirsche ist als heimischer Baum den europäischen Wintern zumeist gut gewachsen. Dennoch stellt die kalte Jahreszeit aber eine große Belastung für sie dar und es kann zu Schäden kommen. Was also können Sie tun, um Ihrem Kirschbaum zu helfen, heil und gesund durch die Ruhephase zu kommen?
Risiken für die Kirsche im Winter
Da Kirschen nicht sehr tief in die Erde eindringen, kann es vor allem bei jungen Bäumen im Winter zu Erfrierungen der Wurzeln kommen, die die Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen gefährden. Zudem können es zu Frostrissen in den die Feuchtigkeit ableitenden Gefäßen im Stamm und den Zweigen auftreten. Auch Tiere stellen in dieser Zeit aber eine besonders große Gefahr dar. Vor allem Hasen und Kaninchen fressen oft aus Hunger die Rinde ab.
Schutz der Wurzeln

Um Erfrierungen der Wurzeln vorzubeugen, sollte man am besten vor dem ersten Frost, aber zumindest bevor die Temperaturen unter -10 Grad fallen, mulchen. Die Mulchschicht ist besonders wichtig, wenn keine oder eine nur dünne Schneeschicht zu erwarten ist, und sollte den gesamten Bereich unter der Baumkrone abdecken. Das natürlichste Mulchmaterial sind die eigenen Blätter, die der Baum im Herbst verloren hat. Wenn Sie diese verwenden, geben sie ihm die Gelegenheit, die in ihnen noch enthaltenen Nährstoffe wieder zu absorbieren. Auch Rindenmulch eignet sich aber gut.
Schutz vor Frostrissen

Bei jungen Bäumen ist es ratsam, die Zweige mit Winterschutzvlies zu umwickeln. Wenn Sie wollen, können sie dieses auch am Stamm selbst einsetzen. Vor allem bei schon älteren Kirschbäumen ist aber eher zu einem Weißanstrich des Stammes zu raten. Die Farbe reflektiert das Sonnenlicht und verhindert dadurch, dass es zu häufigem Auftauen und neuerlichem Frieren des Wassers in den Gefäßen kommt. Verwenden Sie aber nicht irgendeine weiße Farbe, sondern kaufen sie einen eigenen Baumanstrich. Dieser ist unschädlich für die Pflanze und versorgt sie zusätzlich mit wertvollen Spurenelementen. Normalerweise genügt ein einmaliger Anstrich für den ganzen Winter. Lässt die Farbe bei lang anhaltender Kälte etwas zu früh nach, kann man sie aber getrost auch im März noch erneuern. Sie schadet auch in der warmen Jahreszeit nicht.
Schutz vor Wildverbiss
Gegen Wildverbiss kann man Jungbäume mit eigenen Manschetten ausstatten. Auch ein Schutzring aus Maschendraht hält die Tiere zuverlässig ab, sofern sie sich nicht darunter durchzwängen können. Wer ohnehin bereits einen Weißanstrich vornimmt, kann aber auch je einen Esslöffel Quarzsand und Hornmehl in die Farbe einmischen. Ersterer lässt den Anstrich zu hart für die Zähne der Tiere werden, während das Hornmehl sie durch seinen Geschmack und Geruch abschreckt.
Expertentipp
Wenn die Temperaturen gegen Ende des Winters wieder wärmer werden, ist ein guter Zeitpunkt, den Kirschbaum mit Kompost zu düngen, um ihm die nötigen Nährstoffe für den Austrieb im Frühjahr zu geben. Sofern sie das nicht schon gleich nach der Ernte im August gemacht haben, können Sie nun auch den Baumschnitt nachholen. Achten Sie aber darauf, dass in den nächsten zwei bis drei Wochen nicht mit Frost zu rechnen ist, und halten Sie die Schnittwunden möglichst klein, damit es nicht zu Erfrierungen an ihnen kommt.
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