Die Clematis ist eine der beliebtesten Kletterpflanzen, und das zu Recht. Jedes Jahr auf neue schmückt die Waldrebe mit ihren imposanten, malerischen Blüten und den herrlichen Blütenfarben Gärten, Rosenbögen oder sogar Mauern und macht sie zu einem wahren Blickfang.
Die Clematis – der imposante Kletterkünstler
Die Waldrebe oder auch Clematis ist mit etwa 300 verschiedenen Arten in den gemäßigten Gebieten Europas, Asiens und der USA vertreten. Die krautige, mehrjährige Kletterpflanze ist eine beliebte Zierpflanze für Parks und Gärten und gehört zu der Familie der Hahnenfußgewächse.
Wer die schöne Clematis in seinem Garten anpflanzen möchte, holt sich dazu meist Jungpflanzen aus dem Fachhandel. Um die Waldrebe zu vermehren, können von alten, gut eingewachsenen Pflanzen auch Stecklinge geschnitten werden.
Sehr selten aber greift der Hobbygärtner zu Samen, um die dekorative Zierpflanze zu vermehren. Das hat einen guten Grund.
Der Samen der Clematis

Die Vermehrung über Samen bietet sich bei der Waldrebe zwar an und ist relativ einfach, nicht jede Sorte, wie beispielsweise die Hybrid-Sorte „Nelly Moser“, ist allerdings dafür geeignet.
Ein weiterer Grund, der gegen die Vermehrung mit Samen spricht, ist, dass sich der Samen der Clematis unendlich viel Zeit zum Keimen lässt. Der Hobbygärtner benötigt daher viel Geduld, denn es kann bis zu drei Jahre dauern, bis sich die ersten Keimlinge zeigen.
Wer aber über viel Zeit verfügt, kann durchaus gute Ergebnisse mit der Vermehrung über Samen erzielen.
Clematis Samen aussäen und keimen lassen

Wer gezielt schon vorhandene Clematis Sorten vermehren möchte, kann von diesen nach der Blüte im Spätherbst Samen ernten. Sobald sich der Samen auf sanftem Druck aus seiner flauschigen Umhüllung drücken lässt, ist er reif und kann geerntet werden.
- Die Waldrebe ist ein Kaltkeimer, das heißt, die Samen benötigen eine Kältephase – die sogenannte Stratifikation, um zu keimen. Optimal ist die natürliche Kältephase im Freien.
- Dafür wird ein Samen in einen Topf mit guter Anzucht- oder Kräutererde gegeben und maximal 5 Millimeter Erde darüber gegeben. Die Erde wird leicht angegossen.
- Nun wird eine transparente Folie über den Topf gestülpt. Die Töpfe können nun kurz vor Wintereinbruch ins Freie. Optimal ist ein halbschattiger Standort.
- Jetzt heißt es Geduld zeigen. Die Töpfe müssen täglich für mindestens eine halbe Stunde gelüftet werden, sonst droht Schimmelbildung und das Absterben des Samens.
- Während gelüftet wird, kann in einem Arbeitsschritt gegossen werden, denn die Erde darf nicht austrocknen.
- Kleiner Tipp: sterilisierte Erde steigert die Chance auf schnelle Keimung. Die Erde kann ganz einfach im Backofen bei 150 Grad für 30 Minuten sterilisiert werden.
Expertentipp
Der Kühlschrank eignet sich ebenfalls dazu, die Samen der Waldrebe zu stratifizieren. Dazu gibt man eine Schicht sterilisierte Erde auf Klarsichtfolie und verteilt den Samen darauf. Die Erde wird danach mit Wasser besprüht und samt Klarsichtfolie zu einer Rolle gedreht. Enden zusammenbinden und für 6 bis 8 Wochen in das Gemüsefach des Kühlschrankes legen. Die Feuchtigkeit der Erde bitte regelmäßig kontrollieren.
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