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Die Eisheiligen – ihre Bedeutung für den Gartenbau

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Die Eisheiligen - ihre Bedeutung für den Gartenbau

Trotz Sonne und frühlingshafter Temperaturen kann es im Mai zu unerwarteten Kälteeinbrüchen kommen. Der Zeitraum, in dem das am häufigsten vorkommt, wird in Mitteleuropa als Eisheilige bezeichnet. Für Hobbygärtner stellen sie eine wichtige Orientierung für die Bepflanzung von Gärten und Balkonen dar.

Definition und Herkunft

Als die Eisheiligen wird die Zeitspanne zwischen dem 11. und 15. Mai bezeichnet. Benannt wurden sie zum einen nach dem Fakt, dass zu dieser Zeit Kälteeinbrüche erfolgen können und zum anderen nach den Gedenktagen der katholischen Kirche.

  • 11. Mai – Mamertus
  • 12. Mai – Pankratius
  • 13. Mai – Servatius
  • 14. Mai – Bonifatius
  • 15. Mai – Sophia / Kalte Sophie

Bauern beobachteten bereits früh regelmäßige Wetterveränderungen während der Eisheiligen. Die Temperaturen fielen nachts stark ab und junge, vor Kurzem gepflanzte Gewächse erlitten Frostschäden. Aus diesem Grund gingen die Eisheiligen für Landwirte mit schlechten Ernten und Hunger einher. Schlussendlich entstanden Bauernregeln, die empfehlen, frostempfindliche Pflanzen nach den Eisheiligen ins Freie zu pflanzen.

Gründe für Nachtfröste im Frühling

Gründe für Nachtfröste im Frühling


Grund für die plötzlichen Kälteeinbrüche im Mai sind die Unterschiede zwischen der Erwärmung der Landmassen und des Meeres. Die Landflächen sind Anfang Mai bereits durchwärmt und erfreuen Menschen mit einem sommerlichen Klima. Wasser speichert Kälte jedoch deutlich länger, sodass eine Temperaturdifferenz zwischen Land und Meer entsteht.

Aufgrund dieser Differenz bilden sich sogenannte Nordwetterlagen. Über Skandinavien, Osteuropa und den Balkanländern formen sich große Tiefdruckgebiete, zwischen denen kalte Luftmassen nach Mitteleuropa strömen. Sie verdrängen die warme Luft des Festlands und sorgen für die typischen Nachtfröste der Eisheiligen.

Verlässlichkeit von Bauernregeln rund um die Eisheiligen

Verlässlichkeit von Bauernregeln rund um die Eisheiligen
Die Kälteeinbrüche im Mai treten nicht überall und nicht zum gleichen Zeitpunkt auf. In Norddeutschland gelten die Tage vom 11. bis zum 13. Mai als Eisheilige, im Süden beginnt der Zeitraum am 12. und endet am 15. Mai. Das liegt daran, dass sich die Polarluft, die für das Phänomen verantwortlich ist, von Norden nach Süden bewegt. Die Bauernregeln sind deshalb nicht gleichermaßen für alle Regionen anwendbar.

Weiterhin unterliegt auch Mitteleuropa dem Einfluss des Klimawandels. Das bedeutet, dass in den letzten Jahrzehnten deutlich weniger frostige Maitage aufgetreten sind, als zu der Zeit, in der die Bauernregeln entstanden sind. Die Möglichkeit von Kälteeinbrüchen besteht jedoch nach wie vor.

Expertentipp

Kälteeinbrüche zeigen sich im Mai statistisch gesehen am häufigsten ab dem 21. Mai. Dass das erst rund eine Woche nach den Eisheiligen stattfindet, hängt mit der Kalenderreform im 16. Jahrhundert zusammen. Damals strich Papst Gregor XIII. elf Tage aus dem Kalender, um das kirchliche an das astronomische Jahr anzupassen. Da die Bauernregeln bereits vor dieser Reform entstanden sind, kann sich der Zeitraum der Eisheiligen heute um einige Tage verschieben.

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