Eindringende Nässe ist für etwa neunzig Prozent der Bauschäden in Hauskellern verantwortlich. Insbesondere nach starken Regenfällen kann es zu Wasser in den Wänden kommen, welches nicht nur das Raumklima beeinträchtigt, sondern im schlimmsten Fall auch noch für eine Schimmelentwicklung sorgen kann. Um die Feuchtigkeit abzuleiten, ist daher der Anschluss einer zuverlässigen Drainage wichtig.
Empfohlene Tiefe einer Drainage
Eine Drainage sollte grundsätzlich unterhalb der Fundamentoberkante liegen. Sollte der Grundwasserspiegel jedoch über diesem Punkt liegen, sollte ein Fachbetrieb kontaktiert werden, um Entwässerungsoptionen für den Haus und den Garten zu finden. In einem solchen Fall können alternativ Drainagematten oder Flächendrainagen angebracht werden. Grundsätzlich muss vor dem Anbringen einer Drainage die Gemeinde um eine Genehmigung gebeten werden.
Durchführung eines Versickerungstests
Im ersten Schritt wird ein Versickerungstest durchgeführt. Dabei wird geprüft, wohin das Wasser zukünftig abgeleitet werden kann. Möchte man einen vorhandenen Kanalanschluss nutzen, so setzt dies eine Genehmigung der örtlichen Behörde voraus. Um die Beschaffenheit und Aufnahmefähigkeit des Bodens rund um das Haus zu testen, sollte zunächst eine tiefe Grube ausgehoben werden, auf deren Grund eine Schicht aus Feinkies oder Grobsand aufgetragen wird. Danach wird für circa eine Stunde Wasser in die Grube eingelassen. Um den eigentlichen Test durchzuführen, wird die Grube dann zu etwa dreißig Zentimeter mit Wasser gefüllt. In den darauffolgenden dreißig Minuten wird der Wasserstand im Abstand von zehn Minuten mit Hilfe eines Zollstocks kontrolliert. Abschließend werden die drei Werte miteinander addiert und die Summe durch dreißig Minuten geteilt. Auf diese Weise erhält man die Versickerungsrate des getesteten Bodens. Bei einem Wert unter 0,03 Zentimeter pro Minute ist das Anbringen einer Drainage ratsam.
Drainagenverlauf planen
Grundsätzlich gilt, dass das Drainagerohr entlang der Grundmauern verlegt wird und im weiteren Verlauf entweder in der Versickerungsstelle oder dem Kanalanschluss mündet. Durch Ausmessen der Länge wird der Materialbedarf ermittelt. Neben dem Rohr wird zudem Kies und spezielles Vlies benötigt. Danach kann der Graben ausgehoben und mit Filtervlies ausgelegt werden. Darauf wird eine zehn bis fünfzehn Zentimeter hohe Schicht aus Kies gegeben.
Verlegen und Anschließen der Rohre
Auf die Kiesschicht wird nun das Drainagerohr verlegt. Wichtig ist zu beachten, dass das Gefälle mindestens zwei Prozent betragen sollte. Der tiefste Punkt liegt am Sickerschacht- beziehungsweise am Kanalanschluss. In jeder Ecke sollte ein T-Stück platziert werden. Zudem ist es für zukünftige Spülvorgänge wichtig, dass ein Revisionsschacht eingebaut wird. Ein weiterer Vorteil eines solchen Schachtes ist, dass sich von dort aus die Rohrleitungen kontrollieren und bei Bedarf reinigen lassen. Das gesamte Rohrsystem wird zum Schluss an den Kanal oder Sickerschacht angeschlossen.
Auffüllen des Grabens
Im letzten Schritt wird der Graben mit speziellem Sickerkies aufgefüllt. Dies sollte so hoch sein, dass die Dämmplatten der Hauswand in einer Höhe von circa fünfzig Zentimetern bedeckt sind. Auf die Kiesschicht wird wiederholt Filtervlies gelegt. Der noch verbleibende Rest des Grabens wird mit Erdaushub aufgefüllt, bis eine ebene Fläche entstanden ist.
Expertentipp
Um die Drainage an einem Haus zu verlegen, sollte man auf keinen Fall am Preis sparen und sich für die günstigen gelben Drainagerohre entscheiden. Um eine ausreichende Leistung zu garantieren, sind Hart-PVC-Rohre die bessere Option.
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