Efeu gehört zu den genügsamsten Rankpflanzen weltweit. Aufgrund der Blattgröße und der Vermehrungsfreudigkeit ist Efeu von jeher als Bodendecker oder „natürliche Klimazone“ für Fassaden sehr beliebt. Die Pflanze bevorzugt schattige Plätze. Sie kann beinahe überall gezogen werden (Balkon, Topf, Garten, an Wänden, etc.) Saftiges Grün verschönert Backsteinhäuser und historische Gebäude. Efeu ist sehr giftig und verursacht Hautausschläge. Deshalb sollte nur mit Handschuhen gearbeitet werden.
Wie kann Efeu vermehrt werden?
Da Efeu stark wuchert, ist die Vermehrung an sich ein Kinderspiel. Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.
Stecklinge
Einjährige hellgrüne Triebe müssen dazu unter dem Blattansatz abgeschnitten werden. Am oberen Ende muss die Spitze und entfernt werden. Das untere Ende darf keine Blätter haben. Der gesamte Steckling sollte aber insgesamt mindestens zwei Blätter behalten. Der Steckling sollte ein bis zwei Stunden trocknen. Dann wird dieser in Töpfe mit feuchter Anzuchterde gesteckt. Alternativ dazu können sie ihn nach dem Trocknen auch in ein Glas Wasser geben und stellen sie es an einen dunklen Ort. Das Wasser kann rasch trüb werden. Es empfiehlt sich, ein Stück Holzkohle hineinzugeben, so bleibt das Wasser frisch. Efeu bildet zwei verschiedene Arten von Trieben aus. Kriechende Ranktriebe eignen sich hervorragend zur Vermehrung, da diese stark wuchern.
Aufrechte Triebe wachsen langsame und sind daher eher nicht so gut geeignet. Das sind jene Triebe, die auch Blüten und Früchte hervorbringen. Das gängigste Unterscheidungsmerkmal sind die Blätter. Ranktriebe (Teilstecklinge) tragen gelappte Blätter. Aufrechte Triebe haben ovale Blätter mit einer Spitze. Stecklinge aus diesen Trieben vermehren sich natürlich auch, aber nicht so rasant wie jene von Ranktrieben. Daraus werden dann eher Büsche.
Ableger
Efeu vermehrt sich in der Regel durch Samen und Ableger. Ableger sind Triebe, die sich nahe der Erde befinden. Diese bilden Wurzeln aus und wachsen dann eigenständig weiter. Deshalb sollte ein Trieb auf den Boden gelegt und mit Erde angehäuft werden. Es dauert ein paar Wochen bis sich Wurzeln ausbilden. Dann kann dieser von der Mutterpflanze mit einem scharfen Messer getrennt werden. Eine verwandte Methode stellt die Vermehrung durch „Absenker“ dar.
Absenker
Zunächst wird von einer größeren Pflanze eine lange Ranke auf den Boden oder in einen Topf gegeben, fixiert und mit Erde bedeckt. Wichtig ist, dass die Erde ständig feucht gehalten wird. Bilden sich Wurzeln aus, wird die Ranke von der Mutterpflanze mit einem scharfen Messer getrennt. Darüber hinaus können sehr lange Ranken an mehreren Stellen entblättert und auf dem Boden fixiert und mit Erde bedeckt werden. Dazu eignen sich auch kleine Erdmulden. Auf der Triebunterseite kann ein sogenannter „Verwundungsschnitt“ gesetzt werden. Dieser fördert das Wachstum. Sobald es zur Wurzelbildung gekommen ist, wird die Ranke unter dem Wurzelansatz von der Mutterpflanze getrennt. Somit lassen sich gleich mehrere Jungpflanzen ziehen.
Egal, welche Methode Sie wählen, um auf Nummer sicher zu gehen, bereiten Sie immer mehrere Stecklinge oder Ableger vor. Stecklinge im Topf sollten an einen dunklen Ort bei 20 Grad Celsius und wenn möglich abgedeckt ca. acht Wochen stehen. Danach sollten sich bereits Wurzeln zeigen.
Wann ist die beste Zeit?

Für Abdecker sind die Sommermonate am besten. Der Spätsommer (September) eignet sich am besten für Stecklinge oder Ableger. Soll der Efeu im Garten dichter werden, empfiehlt sich das Pflanzen von Stecklingen von Februar bis Ende März (siehe Absenker, Ableger). Die Erfolgsquote ist bei dieser Art relativ hoch.
Wie müssen Jungpflanzen gepflegt werden?

Zunächst sollten die jungen Topfstecklinge im Haus überwintern. Somit können sie problemlos wachsen und gedeihen. Im März sollten sie diese ins Beet auspflanzen. Im ersten Jahr benötigen die Jungpflanzen viel Wasser. Ableger oder Absenker müssen nicht überwintern. Im ersten Jahr wächst die Rankpflanze sehr langsam. Im zweiten Jahr bekommt die Pflanze einen regelrechten Wachstumsschub. Um einen möglichst dichten Efeu zu erhalten, sollten Seitentriebe von Zeit zu Zeit abgeschnitten werden. Somit werden Wasser und Nährstoffe in die verbleibende Pflanze geleitet. Diese wird dadurch gestärkt und wächst rascher.
Was lässt sich neben Efeu Ablegern pflanzen?
Efeu selbst eine sehr genügsame Pflanze, die sich rasch vermehrt. Allerdings duldet sie aufgrund der Giftigkeit nur wenige andere Pflanzen. Dazu zählen fast alle anderen Kletterpflanzen, Rosen, Clematis und vor allem die Waldrebe.
Was spielt für das Wachstum der jungen Triebe eine Rolle?
Alte Triebe bilden meistens Büsche. Jungpflanzen klettern gerne. Eine „adulte Pflanze“ ist zehn Jahre alt. Danach ändert sich auch die Form des Wachstums. Das ist die Zeit, in der Efeu in die Höhe statt in die Breite wächst. Efeu blüht auch erst ab dem zehnten Jahr. Je nachdem, ob ein junger oder alter Trieb zur Vermehrung gewählt wurde, schreitet auch das Wachstum voran.
In welchen Abständen müssen Efeu Ableger gepflanzt werden?
Der Pflanzabstand hängt auch davon ab, ob Sie eine Fassadenbegrünung oder eine Hecke haben möchten. Für eine Hecke müssen 35 bis 45 Zentimeter zwischen den Ablegern liegen, damit die Hecke blickdicht wird.
Welche Pflege benötigt Efeu?
Egal ob Jungpflanze oder älterer Efeu, die Kletterpflanze benötigt regelmäßiges Gießen. Dabei liegt die Betonung auf Regelmäßigkeit. Die Pflanze verträgt Hitze nur mäßig. Als Zimmerpflanze darf die Temperatur nie über 20 Grad Celsius betragen. Efeu darf nicht in der prallen Sonne stehen. Das Gießwasser sollte allerdings lauwarm sein. Weist die Hecke mehr und mehr lichte Stellen auf, ist es notwendig, die Hecke auszulichten. Somit bekommt die restliche Pflanze mehr Wasser und Nährstoffe und kann sich wieder „verdichten“. Im Sommer braucht Efeu mehr Wasser als im Winter. Auch in der kalten Jahreszeit muss gegossen werden. Regelmäßiges Düngen ist ebenfalls zu empfehlen.
Welche Insekten zieht Efeu an?
Bienen, Wespen, Schmetterlinge und Co lieben Efeu, da er Nahrung bietet, wenn andere Pflanzen schon verblüht sind.
Warum werden die Blätter gelb?
Wenn die Pflanze zu viel gegossen wird, kommt es zur Staunässe. Dann färben sich die Blätter gelb.
Warum wirft der Efeu die Blätter ab?
Bekommt der Efeu zu wenig Licht oder es kommt zur Staunässe, wirft die Kletterpflanze die Blätter ab.
Warum kann die Kletterpflanze vertrocknen?
Dies kann bei zu wenigem oder zu häufigem Gießen geschehen. Die Erde muss immer feucht, aber nicht triefend nass sein.
Warum wächst der Efeu nicht richtig?
Das passiert auch ohne irgendeine Ursache. Manche Pflanzen wachsen schneller, manche langsamer. Regelmäßiges Feuchthalten der Erde ist wichtig, dann klappt das schon. Manches Mal braucht es eben länger.
Kann Efeu auch nur einfach abgeschnitten werden?
Efeu kann immer geschnitten werden, außer bei Frost. April und Mai eignen sich dafür am besten. Frost, Trockenheit und Staunässe sind die einzigen Dinge, die dem robusten und widerstandsfähigem Efeu schaden können.
Wie kann Efeu gedüngt werden?
Am besten eignen sich Kompost, Blaukorn, Flüssigdünger und Hornspäne. Efeu ist aber sehr genügsam und benötigt fast keine Pflege dieser Art.
Warum ist die Kletterpflanze so beliebt?
Efeu benötigt fast keine Pflege, wächst schnell und ist sehr robust. Sie können fast nichts falsch machen. Dass es sich eine Rankpflanze handelt, reichen ein guter Standplatz und ausreichend Feuchtigkeit und die Pflanze wächst rasch. Für Hauswände und Gartenmauern sowie als Bodendecker ist Efeu ideal. Die saftig grünen Blätter machen sich überall recht hübsch zwischen roten Ziegelwänden oder auf dicken Flusssteinwänden. Aber auch als Zimmerpflanze bringt die immergrüne Pflanze angenehme Frische in jeden Raum.
Was tun, wenn es bei der Arbeit mit Efeu zu Hautausschlägen kommt?
Das Beste ist, sofort mit klarem, kühlem Wasser spülen und einen Hautarzt oder eine Apotheke aufsuchen. Efeu ist giftig und der Ausschlag brennt höllisch, aber er ist nicht lebensbedrohlich. Entzündungshemmende Salben bringen in der Regel rasch Linderung. Nach ein paar Tagen sollte der Ausschlag verschwinden. Es ist immer besser, diese Art von „Unfällen“ durch das Tragen von Handschuhen zu vermeiden. Das Bedecken von Armen und Beinen ist ebenfalls als Vorsichtsmaßnahme geeignet.
Was eignet sich besser zur Vermehrung, der Ableger, Absenker oder Steckling?
Das kommt natürlich auf den Trieb an, den Sie ausgewählt haben. Absenker wurzeln sehr rasch. Ableger im Wasserglas bilden auch rasch Wurzeln aus. Stecklinge in der Erde brauchen länger, müssen aber nicht nochmals umgetopft werden. Stecklinge und Ableger eignen sich vor allem als Zimmerpflanze. Absenker können nur für den Garten verwendet werden.
Expertentipp
Die Vermehrungsquote lässt sich stark verbessern, wenn Sie die Schnittstelle kurz in ein Algenkalkpulver, wie zum Beispiel Neudofix, tauchen. Dabei handelt es sich um ein Bewurzelungspulver. Das versorgt den Steckling zusätzlich mit Nährstoffen und hilft ihm beim Anwurzeln.
Für die Wurzelbildung im Wasserglas empfiehlt sich braunes oder grünes Glas. Klarglas kann mit Folie abgedunkelt werden. Wurzeln bilden sich im Glas schneller als in der Erde aus.
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