Feuerwanzen bekämpfen: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Feuerwanzen sind nicht gefährlich und auch nicht schädlich für Mensch und Tier. Allerdings treten die kleinen Plagegeister oftmals in Heerscharen auf. Schnell können die auffallend gefärbten Insekten Garten, Balkon oder ganze Hauswände befallen. Das kann extrem störend und angenehm sein. Auch, wenn keine Gefahr droht, sollten Haus- und Gartenbesitzer etwas tun, um die Ausbreitung der Feuerwanzen einzudämmen. Erfahren Sie jetzt, was zu tun ist und, wie Sie Feuerwanzen bekämpfen können.
Was sind Feuerwanzen und woran erkennt man sie?
Feuerwanzen lassen sich einfach an dem typischen roten Panzer, der zumeist über schwarze Punkte, Striche oder Dreiecke verfügt, ausmachen. Während es weltweit mehr als 400 Arten gibt, tummeln sich in Deutschland insbesondere zwei Gruppen: die Pyrrhocoris Marginatus und die gemeine Feuerwanze.
Die kleinen bösartig aussehenden Käfer werden rund einen Zentimeter lang. Wenn im Frühjahr die Sonne erwacht und die Temperaturen steigen, kommen die Feuerwanzen aus ihren Höhlen und breiten sich rasch aus. Nachdem die Sonne den Stoffwechsel der kleinen Krabbeltiere angekurbelt hat, begeben sich diese umgehend auf Nahrungssuche. Dabei stehen insbesondere große Bäume wie Rosskastanien, Robinien und Linden, aber auch Malvengewächse wie beispielsweise die Stockrose auf dem Speisezettel der Käfer.
Während große Bäume den Befall der gefräßigen Feuerwanzen problemlos überstehen können, wird es für Stockrosen schon schwieriger. Wer sich einmal eine Blütenkapsel ansieht, wird schnell den Kahlfraß erkennen können.
Feuerwanzenbefall im Garten
Feuerwanzen besitzen keine richtigen Beißwerkzeuge. Sie knabbern die Pflanzen also nicht an. Sie verfügen über einen Stechrüssel, mit welchem sie praktisch Nahrung aufsaugen. Neben Pflanzenabfällen ernähren Sie sich bevorzugt auch von Pflanzensamen.
Die heimische Feuerwanze hat keine Flügel. Dennoch können die Krabbler auch auf höhere Pflanzen und Bäumen krabbeln und diese befallen. Allerdings können Feuerwanzen auch sehr nützlich sein, indem sie andere Schädlinge wie beispielsweise Blattläuse einfach wegsaugen. Dahingegen können die Wanzen mit ihrem Stechrüssel weder für Haustiere noch für Menschen eine Bedrohung darstellen. In Gefahrensituation stoßen die Insekten ein Sekret mit einem üblen Geruch aus, der unbedenklich, aber sehr unangenehm sein kann.
Akazien, Rosen, Robinien, Kastanien und Malvengewächse versprühen förmlich eine magische Anziehungskraft auf die Feuerwanzen. Kommen derartige Pflanzen in Ihrem Garten vor, sollten sie diese besonders schützen und regelmäßig auf einen Befall überprüfen. Etwas eindämmen lässt sich das Aufkommen der Insekten, indem in wiederkehrenden Abständen heruntergefallene Blüten, Blätter und Samen eingesammelt werden.
Natürlich Feuerwanzen bekämpfen
Die massenhafte Verbreitung der Feuerwanzen kann dennoch zu enormen Einschränkungen führen. Wer Feuerwanzen bekämpfen möchte, sollte trotzdem keinesfalls auf aggressive Pestizide verzichten. Denn diese können auch Nützlingen sowie Igeln und Bienen Schaden zufügen. Natürliche Feinde der Feuerwanzen sind Vögel, Raubwanzen und Spinnen.
Mit einem einfachen Hausmittel können Sie Feuerwanzen wirkungsvoll bekämpfen. Füllen Sie hierzu eine Sprühflasche mit Wasser und gegen Sie einige Tropfen von einem umweltverträglichen milden Spülmittel dazu. Mit dem Gemisch sprühen Sie anschließend die Nester sorgfältig aus.
Alle bereits vorhandenen Feuerwanzen sollten mit Kehrblech und Eimer eingesammelt und schließlich aus dem Garten verbannt werden.
Mit Holzspänen Feuerwanzen bekämpfen
Während einige Pflanzen die Feuerwanze förmlich anziehen, gibt es auch welche, die das Insekt gar nicht leiden kann, beispielsweise die Nordamerikanische Balsamtanne. In ihrem Holz findet sich ein Stoff, welcher verhindert, dass die Feuerwanzen das Erwachsenenstadium erreichen. In einem gut geführten Gartenfachhandel können die Holzspäne der Nordamerikanischen Balsamtanne erworben werden. Anschließend werden die Holzspäne überall dort verteilt, wo es einen Befall gibt. Darüber hinaus können die Holzspäne natürlich auch vorbeugend vor einem Befall ausgelegt werden.
Was hilft noch gegen Feuerwanzen?
Auch, wenn es natürlich den Garten vor einem vermehrten Aufkommen der kleinen Störenfriede schützen würde, müssen Gärtner nicht zwangsläufig auf geliebte Pflanzen verzichten. Denn Feuerwanzen bevorzugen warme und trockene Umgebungen. Dementsprechend können Sie die Käfer einfach mit Wasser und einer vorherrschenden Feuchtigkeit vertreiben. Besonders betroffene Pflanzen und Bereiche sollten immer feucht gehalten werden. Auch Hauswände, Mauern oder Bäume können vorsorglich mit Wasser abgespritzt werden.
Feuerwanzen vorbeugen
Wer Fruchtsträucher im Garten hat, muss diese nicht direkt entsorgen. Allerdings sollten verblühte Fruchtstände rechtzeitig beseitigt werden. Die Entsorgung sollte nicht über den eigenen Kompost erfolgen, denn sonst sitzen die Feuerwanzen schon bald im Komposthaufen. Darüber hinaus sollten auch grüne Samenkapseln schnell entfernt werden. Andernfalls finden die Feuerwanzen umgehend den Weg zurück.
Wenn es im Herbst kühler wird, suchen die Feuerwanzen nach möglichen Winterquartieren. Neben Rindenstücken bevorzugen sie insbesondere Laubhaufen und abgestorbene Baumrinde. Einfach zum Ende der Gartensaison ordentlich aufräumen und schon kann die Lebensgrundlage den Feuerwanzen entzogen werden.
Expertentipp
Auch bei starkem Befall die Ruhe bewahren. Kommen im Frühjahr die ersten Feuerwanzen zum Vorschein, sollten diese umgehend eingesammelt und umgesiedelt werden. Es ist zwar etwas aufwändig, aber grundsätzlich können die behäbigen Käfer einfach aufgesammelt werden.
Häufig gestellte Fragen
Was hilft bei Feuerwanzen im Haus?
Auch bei Feuerwanzen im Haus kann ein Seifengemisch helfen. Die Population kann dadurch leicht dezimiert werden. Vollkommen auslöschen, kann man diese allerdings nur, wenn man den Feuerwanzen die Nahrungsgrundlage entzieht.
Wo überwintern Feuerwanzen?
Meistens überwintern die ausgewachsenen Feuerwanzen zu Hunderten oder gar Tausenden in Büschen, in der Nähe eines Lindenstamms oder unter Laubhaufen. Geweckt werden Sie von den warmen Sonnenstrahlen im Frühling. Sie schwärmen direkt aus und begeben sich auf Nahrungssuche.
Sind Feuerwanzen Schädlinge oder Nützlinge?
Direkt Schädlinge sind die Insekten nicht. Dennoch können die Käfer reichlich Schaden anrichten und zu einer nervenden Plage werden. Allerdings vernichten sie auch Schädlinge wie einige Insekten und speziell Blattläuse.
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