Rhododendronzikade zu bekämpfen kann durch biologische Mittel und Maßnahmen, Hausmittel oder auch Insektizide erfolgen. Unser Ratgeber zeigt, was hilft und was eher schaden kann.
Was sind Rhododendronzikaden?
Die Rhododendronzikaden werden mit wissenschaftlichem Namen als Graphocephala fennahi bezeichnet und sind die einzigen Vertreter der Gattung Graphocephala in Europa.
Die Insekten ernähren sich von dem Saft der Pflanzen und saugen diese dazu aus. Obwohl die Tiere lediglich acht bis neun Millimeter lang sind, können sie dabei erhebliche Schäden erzeugen.
Obwohl sie zu den Schädlingen gehören, sind die bunten Vertreter der Zikaden hübsch anzusehen. Auf der grünen Grundfarbe finden sich längliche rote Streifen und die Innenseite der Flügel zeigt sich dunkelviolett.
Schäden bei Befall
Aufgrund ihrer geringen Größe erscheinen die Rhododendronzikaden zunächst harmlos. Zudem verursachen sie keine Fraßschäden, sondern saugen lediglich Pflanzensaft ab. Allerdings ist das nicht das einzige Problem. Gerade bei einem Befall mit einer größeren Anzahl der Insekten kann durch den Verlust von Kraft und Reserven eine erhebliche Schwächung der Pflanze erfolgen.
Hierdurch wird sie zum einen anfälliger für Krankheiten und Parasiten. Zum anderen nimmt die Blühkraft ab und das Wachstum kann eingeschränkt werden.
Anzeichen bei Befall
Bei einem Befall mit Rhododendronzikaden weisen die Blätter gelbe bis bräunliche Flecke auf. Diese sind klein und rund. Mehrere sehr typische Anzeichen treten allerdings an den Knospen zutage. Diese:
- Verfärbungen zwischen Grau und Braun
- trocknen ein
- bleiben an der Pflanze hängen
- öffnen sich im Frühjahr nicht
Pilzbefall durch Rhododendronzikaden
Ein weiteres Risiko durch die Rhododendronzikaden ist die Übertragung einer Pilzkrankheit. Der Pilz wird als Pycnostysanus azaleae bezeichnet und ruft vor allem das Absterben der Knospen hervor. Zudem können aber auch dünne, kurze Pilze aus den Knospen und anderen Pflanzenteilen hervor wachsen.
Vorbeugung von Rhododendronzikaden
Um einen Befall zu vermeiden oder zumindest die entstehenden Schäden so gering wie möglich zu halten, empfehlen sich vorbeugende Maßnahmen. Dazu gehören unter anderem:
- Wahl des richtigen Standorts
- Einsatz des passenden Substrats
- umfassende Pflege
- regelmäßige Kontrollen
Denn, eine starke Pflanze zeigt sich widerstandsfähiger gegen Parasiten und Krankheiten.
Gelbtafeln zur Bekämpfung
Eine sehr einfach anzuwendende Maßnahme zur Bekämpfung der Rhododendronzikaden stellen Gelbtafeln dar. Sie werden direkt in das Gewächs gehängt oder am Stamm angelehnt. Aufgrund der klebrigen Oberfläche bleiben die Insekten daran haften und verenden schließlich.
Der Vorteil daran ist, dass der Aufwand für den Einsatz ausgesprochen gering ist. Die Gelbtafeln sind zudem günstig in der Anschaffung und simpel in der Anwendung. Ein weiterer positiver Faktor kann sein, dass sich der Befall leicht identifizieren lässt. Denn auch andere Insekten bleiben daran kleben.
Potenzielle Nachteile sind, dass die Gelbtafeln mit der Zeit an Klebkraft verlieren. Da auch andere Insekten damit gefangen werden können, können sie jedoch auch zur Falle für Nützlinge werden.
Befallene Teile entfernen
Um eine weitere Ausbreitung der Pilze und der Schädlinge zu verhindern und die Larven der Insekten zu entfernen, sollten alle betroffenen Pflanzenteile abgeschnitten und vernichtet beziehungsweise entsorgt werden.
Auf den Kompost sollten abgestorbene oder verfärbte Knospen und Blätter jedoch nicht landen. Denn von hieraus können sich die Larven und auch die Pilze erneut verteilen und die Pflanzen wieder befallen.
Zudem sind bei dem Verschnitt einige Punkte zu beachten. Darunter beispielsweise:
- sauberes Schnittwerkzeug verwenden
- scharfe Messer oder Scheren einsetzen
- betroffene Teile großzügig abschneiden
Pyrethrum als Mittel gegen Rhododendronzikaden
Pyrethrum sind natürliche Auszüge aus verschiedenen Pflanzen, die der Familie Tanacetum angehören. Das Insektizid wird aus den Blüten der Gewächse gewonnen und kann nicht nur gegen die Rhododendronzikaden wirksam sein. Ein einfaches Einsprühen der Pflanzen reicht aus.
Neemöl als Insektizid
Die öligen Auszüge des Neembaums werden vielseitig eingesetzt. Darunter auch die Verwendung als Insektizid. Das Öl oder eine Verdünnung daraus kann zum Besprühen der Pflanze genutzt werden.
Eine Alternative stellt es dar, die Blätter und vor allem die Unterseite des Laubs mit dem Öl abzureiben. Hierdurch werden die Zikaden zum einen abgeschreckt, wodurch Schäden an den Gewächsen vorgebeugt wird.
Zum anderen werden durch das Neemöl auch Larven abgetötet, was eine weitere Ausbreitung verhindert.
Zeitpunkt für die Bekämpfung
Die adulten Zikaden lassen sich nur schwer bekämpfen. Daher sollte vor allem bei den Larven angesetzt werden. Der beste Zeitpunkt hierfür liegt zwischen April und August. Bei auftretenden Problemen, wie absterbenden Pflanzenteilen, sollte jedoch das ganze Jahr über kontrolliert und notfalls die entsprechende Gegenmaßnahme ergriffen werden.
Häufig gestellte Fragen
Warum sind natürliche Insektizide die bessere Wahl?
Aufgrund der natürlichen Herkunft pflanzlicher Wirkstoffe stellen sie eine geringere Belastung für die Pflanzen und die Umwelt dar. Dadurch werden beispielsweise auch Nützlinge geschont.
Können Tiere zur Bekämpfung der Zikaden eingesetzt werden?
Das Anziehen von natürlichen Fressfeinden, wie Vögel, Igel und Fledermäuse hilft dabei, die Ausbreitung von Schädlingen im Garten zu kontrollieren. Hierfür können Nistkästen, Fledermauskästen und eine naturnahe Ecke im Garten zur Verfügung gestellt werden. Auch Vogeltränken und ein Gartenteich ziehen die nützlichen Tiere an.
Warum sollten die Blattunterseiten behandelt werden?
Weil die Zikaden hier und in den Knospen ihre Eier ablegen. Das Bekämpfen der Insekten wird hierdurch effizienter gestaltet.
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