Hagebutten – Wissenswertes zur Ernte

Die essbaren Sammelnussfrüchte verschiedener Rosenarten, die deren Samen enthalten, werden Hagebutten genannt. Zum Verzehr geeignete Hagebutten werden vor allem von Hundsrosen (Rosa canina) geerntet, die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und zur großen Gattung der Rosen (Rosa) gehören.

Bekannte Namen der Hundsrose sind Heiderose, Heckenrose oder Hagrose. Hundsrosen sind wie auch Apfelrosen (Rosa villosa) in Mitteleuropa und Deutschland an Böschungen und auf wild bewachsenen Freiflächen weit verbreitet und können im Herbst geerntet werden. In diesem Beitrag erhalten Sie wissenswerte Informationen zur Ernte von Hagebutten.

Gesunde, schmackhafte Früchte wilder Rosen

Die Bezeichnung Hagebutte geht auf die mittelhochdeutschen Wörter ‘Hagen’ für ‘Dornbusch’ und ‘Butte’ für die Früchte von Heckenrose zurück. Hagebutten sind eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Insekten, Vögel und Säugetiere.

Die Form ist recht variabel, wobei die Früchte an einer Pflanze stets ähnlich geformt sind. Am häufigsten kommt die länglich ovale, eiförmige Form vor. Wenn sich Hagebutten von September bis November mittel- bis dunkelrot verfärben und prall anfühlen, sind sie erntereif. Die Früchte enthalten reichlich Vitamin C, viele weitere Vitamine, ätherische Öle, Gerbstoffe, Pektine, organische Säuren, Carotinoide und Zucker.

Hundsrosen und andere wilde Rosenarten sind eine wichtige Unterlage für die Veredlung und Zucht von Rosen. Die Früchte können zur Herstellung von Wein, Likören, Suppen, Tees, Hagebuttenöl, Essig, Gelee und Marmelade verwendet werden.

Dank ihres hohen Vitamingehaltes stärken Hagebutten das Immunsystem und helfen bei Erkältungskrankheiten. Hagebuttenpulver wird traditionell bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Die Wirkweise des Pulvers als Nahrungsergänzungsmittel wird derzeit wissenschaftlich untersucht.

Ernte von Hagebutten

Prinzipiell können Hagebutten aller Rosenarten geerntet werden, wobei manche Züchtungen, besonders gefüllte Sorten, keine Hagebutten bilden. Neben Hunds- und Apfelrosen tragen wildwachsende Kartoffelrosen (Rosa rugosa) besonders prächtige, runde und vielzählige Exemplare. Die ursprünglich aus Ostasien stammende Art wächst hierzulande als Neophyt, vor allem in Küstenregionen.

Die vitaminreichen Früchte können ab Ende September bis November geerntet werden. Sind die Nächte bereits recht kühl, steigt der Zuckergehalt in Hagebutten. Bei Frost verändert sich jedoch die Konsistenz und für die Ernte frischer, makelloser Früchte ist es zu spät. Dennoch schwören Hagebuttenkenner darauf, die Früchte nach den ersten Frösten zu ernten, da sie zu dieser Zeit besonders weich und geschmacksintensiv sind.

Hagebutten können einzeln gepflückt oder an ganzen Zweigen geerntet und zu Hause am Küchentisch entstielt werden. Bei beiden Erntemethoden helfen Handschuhe gegen unliebsame Stiche durch die Dornen der Rosen.

Verwertung von Hagebutten

Von Hagebutten wird vor allem das Fruchtfleisch verwertet. In vielen Rezepten wird die Anweisung gegeben, die Früchte aufzuschneiden und das Fruchtinnere samt den Kernen zu entnehmen. Diese Methode ist jedoch nicht effektiv, sondern umständlich und unnötig.

Entfernen Sie stattdessen die schwarzen Blütenansätze und vorhandene Stielenden. Danach werden die Früchte gewaschen, in einen ausreichend großen Topf gegeben und knapp mit Wasser bedeckt. Kochen Sie die Früchte bei mittlerer Hitze weich und passieren Sie sie anschließend durch ein feines Sieb. Eine Flotte Lotte erleichtert diese Arbeit.

Als Ergebnis erhält man pures Fruchtpüree ohne Kerne und Schale. Für Hagebuttentee trocknet man ganze Früchte an einem warmen, trockenen Ort oder bei maximal 40 Grad Celsius im Ofen.