Obwohl es umgangssprachlich oftmals so bezeichnet wird, werden Kartoffeln nicht gesät, sondern aus speziellen Saatkartoffeln gezogen. Zumeist findet man die Knollen auch unter der Bezeichnung „Setzkartoffeln“ oder „Pflanzkartoffeln“. Für einen höheren Ertrag empfiehlt es sich, die Knollen vorzukeimen.
Kartoffeln vorkeimen
Idealerweise haben Kartoffeln vor ihrer Aussaat bereits einige Keime gebildet; denn dann sind sie nicht nur weniger kälteempfindlich, sondern ebenfalls schneller erntereif. Das Vorkeimen ist einfach und schnell erledigt: Hierfür wird ganz einfach etwas Erde in die Vertiefungen eines Eierkartons gefüllt. Soll eine größere Menge Kartoffeln gezogen werden, bietet sich beispielsweise auch eine Holzkiste an. Danach setzt man die Pflanzkartoffeln ungefähr bis zur Hälfte in die Erde hinein und stellt sie an einen nicht zu warmen, hellen Ort. In einer hellen Umgebung wachsen dunkle, kurze Triebe, die sich besonders gut zur Anzucht eignen. Im Dunkeln dagegen bilden sich helle, lange Triebe. Zwar ist es auch möglich, diese Kartoffeln zu pflanzen, allerdings muss hier darauf geachtet, dass die langen Keime nicht versehentlich abbrechen.
Frühkartoffeln werden ab Mitte Februar vorgezogen, während bei Saatkartoffeln der ideale Zeitpunkt ab Mitte März ist. Die Keimtemperatur liegt bei zehn bis 15 Grad Celsius und die Keimdauer beträgt etwa zwei bis vier Wochen.
Der beste Zeitpunkt für die Aussaat

Der ideale Zeitpunkt zum Setzen der Kartoffeln ist dann gekommen, wenn die Bodentemperatur mindestens sieben Grad aufweist. Wichtig ist, die Knollen nur dann auszusäen, wenn optimale Witterungsbedingungen herrschen. Ist der Boden zu nass und kalt, leidet das Wachstum der Kartoffeln und die Ernte fällt dementsprechend schlechter aus. Somit ist es bei schlechtem Wetter ratsam, besser noch einige Zeit abzuwarten, bevor die Knollen gesteckt werden.
Um Frühkartoffeln auszusäen, ist Ende März bis Anfang April der ideale Zeitpunkt. Saatkartoffeln werden dagegen etwas später gepflanzt, und zwar von Ende April bis Anfang Mai. Der Boden sowie die Witterung sollte trocken und warm sein. Das ideale Saatgewicht der Pflanzkartoffeln liegt bei circa 50 bis 70 Gramm.
Pflanzkartoffeln setzen

Um die Saatkartoffeln auszusäen, werden durch das Beet lange Furchen gezogen, wobei die übriggebliebene Erde zwischen den jeweiligen Reihen gelagert wird. In den Furchen kann man etwas Kompost, Gesteinsmehl und Laub verteilen.
Zur Aussaat eignen sich lediglich Pflanzkartoffeln ohne Schimmel oder faulige Stellen. Die Knollen werden fest in die Erde gedrückt, dabei sollten die Keime nach oben zeigen. Danach bedeckt man die Kartoffeln mit etwas Erde und drückt diese vorsichtig an. Dabei dürfen die Keime nicht abbrechen.
Die Einpflanztiefe sollte circa zehn Zentimeter und der Abstand in der Reihe 40 Zentimeter betragen. Für Frühkartoffeln empfiehlt sich ein Reihenabstand von 50 bis 60 Zentimeter, bei Spätkartoffeln 65 bis 70 Zentimeter.
Frühkartoffeln sind vor Spätfrösten zu schützen, da sie bei Temperaturen unter null Grad erfrieren. Hierfür eignet sich beispielsweise ein Folientunnel oder es wird, bei größeren Beeten, schwarze Folie ausgelegt.
Am besten werden die Pflanzen anschließend recht früh mithilfe von Laub gemulcht und während der ersten Wochen regelmäßig gegossen. Ab einer Höhe von circa zehn Zentimetern ist es Zeit zum Anhäufen: Hierfür wird die übrig gebliebene Erde um die Pflanzen zu einem Wall aufgetürmt. Manche Gärtner bedecken die Pflänzchen komplett, andere lediglich zur Hälfte mit Erde. Bei zuletzt genanntem sollte der Vorgang mehrfach wiederholt werden.
Expertentipp
Kartoffeln pflanzt man auf keinen Fall neben Tomaten, da sich zwischen den beiden Pflanzenarten die Kraut- und Braunfäule übertragen kann.
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