Seit Jahren erfreut sich der Kirschlorbeer einer großen Beliebtheit unter Gartenbesitzern. In kaum mehr einem Garten fehlt der immergrüne Zierstrauch. Kirschlorbeer eignet sich perfekt als Sichtschutz und hat aufgrund dessen im Laufe der Zeit die heimischen Heckenpflanzen mehr und mehr verdrängt. Experten raten jedoch von der Pflanzung ab und dafür gibt es gute Gründe.
Herkunft
Ursprünglich stammt der Kirschlorbeer aus der Türkei. Hierzulande zählt er also zu den Neophyten – das sind Pflanzenarten, die heimische Pflanzenarten mehr und mehr verdrängen und dadurch zu einem ökologischen Problem werden.
Vorteile
Der Kirschlorbeer hat zweifelsohne viele Vorteile. Der immergrüne Zierstrauch ist optisch zu jeder Zeit attraktiv. Im Frühjahr schmückt er den Garten mit seinen hübschen weißen Blüten und ab dem Herbst trägt der attraktive Strauch schmackhaft wirkende schwarze Beeren.
Mit seiner dichten Wuchsform, dem immergrünen Laub und seiner Schnittverträglichkeit eignet er sich hervorragend als Sichtschutz oder als Heckenpflanze.
Nachteile

Alle Bestandteile des Kirschlorbeers sind giftig. Sowohl die Blätter als auch die schmackhaft aussehenden Früchte enthalten Blausäure, die für Mensch und Tier gefährlich werden kann. Für die heimische Tierwelt bringt der Kirschlorbeer daher keinen Nutzen.
Stattdessen stellt der Kirschlorbeer für die heimische Pflanzen – und Tierwelt ein großes Problem dar. Heimischen Pflanzen werden durch die zunehmende Anpflanzung in Gärten und die zunehmende Verwilderung des Kirschlorbeers in den heimischen Wäldern mehr und mehr verdrängt.
Blätter und Samen des Kirschlorbeers sind nur schwer kompostierbar. Da immer häufiger der Strauchschnitt aus Gärten auch in den Wäldern landet, vermehrt sich der Kirschlorbeer dort inzwischen ungewollt und verdrängt selbst im Wald mehr und mehr die heimischen Arten. Damit verlieren viele Tierarten wie Vögel, Insekten und Bienen eine wichtige Nahrungsgrundlage.
Exotische Blüten für Insekten und Bienen uninteressant

Im Frühjahr ist der Kirschlorbeer besonders attraktiv, denn dann bringt der Exot in den heimischen Gärten seine großen, weißen Blüten hervor. Dennoch ist der Strauch für Insekten und Bienen keine echte Alternative zu heimischen Pflanzenarten.
Bienen und andere Insekten sind bei der Nahrungssuche auf die heimischen Arten fokussiert und interessieren sich deshalb kaum bis gar nicht für exotische Arten.
Bienen im Kirschlorbeer
Dennoch lockt der Strauch Bienen an. Wer einmal im Sommer an einem Kirschlorbeer intensiv lauscht, kann, unabhängig von der Blütezeit, nicht selten das intensive Summen von Bienen hören. Grund dafür ist die Absonderung extra floraler Nektarien.
Der Strauch sondert an den Blattstielen Zuckersaft ab. Die Absonderung dieser extra floraler Nektarien dient der Pflanze zur Schädlingsabwehr und lockt regelmäßig insbesondere Bienen an.
Trotzdem ist der Kirschlorbeer für Bienen nicht von großem Nutzen. Der Zuckersaft dient lediglich zum Wabenbau, ist aber weder als wichtige Nahrungsgrundlage, noch zur Herstellung von Honig wichtig.
Expertentipp
Wer den Garten möglichst naturnah gestalten möchte, sollte bei der Wahl der idealen Heckenpflanze auf den Kirschlorbeer verzichten und auf heimische Arten zurückgreifen.
Echte Alternativen können Haselnusssträucher, die Vogelbeere oder auch Eiben sein.
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