Erde ist für die meisten Pflanzen unerlässlich, denn sie gibt den Wurzeln halt, versorgt sie mit Nährstoffen und speichert lebensnotwendiges Wasser. Sie ist auch der natürliche Lebensraum vieler Kleintiere und es kann deshalb vorkommen, dass man Krabbeltiere in Blumentöpfen entdeckt. Eine rasche Identifizierung und die richtige Behandlung verhindern eine weitere Ausbreitung.
Trauermücken (Sciaridae)
Trauermücken sind kleine schwarze Insekten, die 1 bis 7 Millimeter lang werden und meist dunkle Flügel besitzen. Bei einigen Arten sind die Weibchen jedoch flügellos. Erwachsene Tiere sind lästig. Im Larvenstadium fressen Trauermücken die Wurzeln an und können bei starkem Befall auf diese Weise zum Absterben der Pflanzen führen.
Oft werden die Schädlinge mit billiger Blumenerde eingeschleppt. Vor allem im Freien gelagerte Säcke, die Löcher aufweisen, sind verseucht. Einen leichten Befall behandelt man durch vermindertes Gießen, da sich die Tiere nur in nasser Erde vermehren, sowie durch Umtopfen in sterilisiertes Substrat und die rasche Entsorgung der verseuchten Erde. Gegen schwere Fälle kann man die Nützlinge Steinernema-feltiae oder Bacillus thuringiensis israelensis einsetzen.
Milben (Acari)
Milben sind winzige Spinnentiere, die man mit der Lupe gut an ihren acht Beinen erkennen kann. Bei in Pflanzgefäßen auftretenden Exemplaren, muss man zwischen Raub- und Wurzelmilben unterscheiden. Raubmilben sind Nützlinge, die andere Krabbeltiere fressen. Wurzelmilben ernähren sich von den Pflanzensäften der Wurzeln und sind schädlich. Die Unterscheidung ist oft schwer, halten sich die Tiere ausschließlich in der Nähe der Wurzeln auf, handelt es sich sehr wahrscheinlich um Wurzelmilben.
Wurzelmilben werden von feuchter Erde angelockt. Eine Möglichkeit zur Bekämpfung ist, das Substrat austrocknen zu lassen. Nicht trockenheitsresistente Pflanzen können dabei jedoch weiteren Schaden nehmen. In einem solchen Fall schneidet man die befallenen Wurzeln ab und topft sie in frische, sterilisierte Erde um.
Springschwänze (Collembola)
Springschwänze sind 0,1 bis 17 Millimeter lange, flügellose Insekten, die auf den ersten Blick wie Würmer aussehen. Man kann an ihrer springenden Fortbewegungsweise erkennen. Die meisten Arten gelten als Nützlinge, da sie totes Pflanzenmaterial in Humus umwandeln. Treten in zu großer Anzahl auf oder finden nicht genügend Nahrung, fressen sie Pflanzenwurzeln an.
Zur übermäßigen Vermehrung von Springschwänzen kommt es meist durch zu feuchte Erde oder als Folgeerscheinung eines Befalls mit anderen Schädlingen. Die einfachste Methode sie zu bekämpfen, ist, befallene Pflanzen für längere Zeit in ein Wasserbad zu stellen, in dem sich die Pflanzgefäße vollständig unter Wasser befinden. Die Tiere steigen dann an die Oberfläche und können abgeschöpft werden. Bei Pflanzen, die sehr anfällig für Wurzelfäule sind, hilft das Umtopfen und die Ansiedlung von Raubmilben.
Lilienkäfer (Lilioceris lilii)
Lilienkäfer sind rote Käfer mit schwarzen Köpfen, die 6 bis 8 Millimeter lang sind. Sowohl die Larven als auch die erwachsenen Tiere richten Fraßschäden an Lilien und Schnittlauch an. Die Tiere werden meist mit verseuchter Erde eingeschleppt. Eine Verbreitung auf benachbarte Pflanzen durch ausgewachsene Käfer ist ebenfalls möglich.
Die Käfer lassen sich relativ leicht entfernen, indem man befallene Pflanzen schüttelt, bis sie sich fallen lassen und sie aufsammelt. Gegen die Larven hilft das Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl. Bei empfindlichen Pflanzen kann eine Mischung aus Wasser, Schmierseife und Ethanol als Spritzmittel eingesetzt werden. Die Behandlung muss über einen längeren Zeitraum hinweg täglich wiederholt werden, bis man keine Exemplare an den Pflanzen finden kann.
Expertentipp
Um einen Befall von Krabbeltieren zu verhindern, kann man frisch gekaufte Blumenerde vor der Verwendung sterilisieren. Dazu sollte man die Erde befeuchten und für etwa 30 Minuten bei einer Temperatur von 100 bis 150°C im Ofen erhitzen. Allerdings ist diese Methode nur für besonders empfindliche Zimmerpflanzen zu empfehlen, da auch nützliche Mikroorganismen abgetötet werden können. In den meisten Fällen genügt es, frisch eingetopfte Pflanzen in den ersten Wochen zu beobachten und bei Anzeichen von Krabbeltieren zu isolieren und zu behandeln.
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