Das Liebstöckel oder Maggikraut ist eine Bereicherung für jeden Küchengarten. Allerdings findet man die Pflanze im Handel eher selten. Daher ist es ratsam, sie selbst zu vermehren, wenn man einmal einen Stock gefunden hat. Hierzu gibt es zwei relativ einfache Möglichkeiten.
Liebstöckel über Samen vermehren
Die natürlichste Vermehrungsform ist die Aussaat. Das dafür notwendige Saatgut können Sie im Spätsommer ernten, wenn Sie der Pflanze die Ausbildung von Blüten und Früchten gestattet haben. Bedenken Sie dabei aber, dass die Blütenstängel über zwei Meter hoch werden können. Dass die Samen reif sind, erkennen Sie daran, dass sie braun und trocken werden. Entnehmen Sie sie dann, trocknen Sie sie und heben Sie sie bis Ende März auf. Pflanzen Sie das Maggikraut dann zunächst in Anzuchttöpfen auf dem Fensterbrett oder im Glashaus an. Sorgen Sie für ausreichend Feuchtigkeit und eine gleichmäßige Temperatur über 20 °C. Eine Abdeckung mit Folie kann helfen, die Keimung zu beschleunigen. Üblicherweise zeigen sich die ersten Triebe nach zwei Wochen bis zwei Monaten. Die Pflanzen sollten aber mindestens 15 cm groß sein, bevor Sie sie in den Garten verpflanzen können.
Liebstöckel über Teilung vermehren

Wenn Sie sich die hohen Samenstände oder die lange Keimzeit ersparen wollen, können Sie Liebstöckel deutlich rascher durch Teilung der Wurzeln vermehren. Graben Sie die Pflanze dazu entweder im Spätherbst vor dem ersten Bodenfrost oder im Frühjahr, bevor sie austreibt, aus. Achtung: Der Wurzelballen reicht oft sehr tief ins Erdreich. Sie brauchen also Kraft und einen großen Spaten. Reinigen Sie die Wurzeln und den Spaten gründlich und nutzen Sie dann die scharfe Kante des Spatens, um den Ballen zu zerteilen. Bei einem großen Stock können Sie dabei durchaus mehr als zwei Tochterstöcke bilden. Bedenken Sie aber, dass Sie die Wurzeln bei der Teilung verletzen und den Pflanzen dadurch eine große gesundheitliche Belastung zufügen und übertreiben Sie es nicht. Lassen Sie die Pflanzen einige Stunden antrocknen und pflanzen Sie sie dann an ihren neuen Standorten an.
Der richtige Standort für neue Liebstöckel Pflanzen

Liebstöckel bevorzugt sonnige und halbschattige Standorte mit nährstoffreichen Böden. Das Substrat sollte niemals austrocknen und darf daher ruhig etwas lehmig sein. Auch ein hoher Kalkgehalt tut der Pflanze gut. Achten Sie darauf, jeder der neuen Pflanzen viel Platz für zukünftiges Wachstum zu geben, da sie viele Jahre leben und dabei sehr groß werden. Ein Mindestabstand von einem halben Meter ist bei der Pflanzung ratsam. Lediglich beim Vorziehen der Pflänzchen im Anzuchttopf können geringere Abstände gewählt werden.
Expertentipp
Ist Ihr Spaten nicht scharf genug, können Sie auch ein Messer verwenden, um die Wurzeln zu teilen. Achten Sie aber auf jeden Fall darauf, dass das Schneidwerkzeug sauber ist. Es sollte möglichst keinen Schmutz in die Wunden tragen, um Infektionen vorzubeugen und eine rasche Heilung zu ermöglichen.
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