Minzen (Mentha) gelten als ausgesprochen robust und resistent gegenüber Krankheiten sowie Schädlingen. Dennoch kann es an falschen Standorten oder bei Defiziten in der Pflege zu einem Befall kommen. Wie man die Auslöser erkennen und Krankheiten behandeln kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Minzrost
Bei dem sogenannten Minzrost handelt es sich um eine Pilzinfektion, die vorrangig bei feuchtem Wetter und fehlender Belüftung der Gewächse auftritt. Sie äußert sich durch rostbraune bis rostrote Flecken auf den Blättern und verkümmerte Triebe.
Gegen die Erkrankung hilft lediglich ein radikaler Beschnitt. Schneiden Sie die Triebe der Minze vollständig bis knapp über den Boden zurück. Verwenden Sie zusätzlich eine Pflanzenjauche aus kleingeschnittenem Ackerschachtelhalm, um die Erreger zu bekämpfen.
Fäule
Bei Fäulnis werden die Triebe vom Boden her weich und schmierig. Die Pflanzen verkümmern allmählich. Die Ursache ist Staunässe. Kann Regen- oder Gießwasser nicht abfließen, faulen die Wurzeln. Bemerken Sie den Zustand rechtzeitig und sind noch nicht alle Wurzeln betroffen, können die Pflanzen ausgegraben, verfaulte Wurzelbereiche abgeschnitten und die Wurzeln für einige Stunden getrocknet werden. In frisches, ausreichend durchlässiges Substrat gepflanzt, können sich Minzen eventuell erholen.
Verticillium-Welke
Bei der Verticillium-Welke handelt es sich ebenfalls um eine Pilzkrankheit. Trotz ausreichend Wasser, Dünger und dem richtigen Standort welken selbst neue Triebe. Zudem können sich die Blätter einrollen oder verformen.
Es gibt weder Fungizide im Fachhandel noch Hausmittel, die sich zur direkten Bekämpfung einsetzen lassen. Fällt die Infektion auf, müssen betroffene Minzen sofort vollständig entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden. Zusätzlich sollten Sie die Erde sterilisieren, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Es wird immer wieder empfohlen, Minzen lediglich zurückzuschneiden, meist breiten sich die Sporen jedoch ausgehend von den verbliebenen Pflanzenteilen oder dem Substrat erneut aus und können dadurch größere Bestände befallen.
Mehltau
Mehltau zeigt sich durch grauweiße Beläge auf den Blättern. Der Belag erinnert an Spinnweben oder schmutzige Watte. Als Hausmittel kann eine Lösung aus einem Teil frischer Vollmilch und acht Teilen Wasser gemischt und dreimal täglich für ein bis zwei Wochen auf die Pflanzen gesprüht werden. Die Enzyme der Milch bekämpfen Mehltau effizient und stellen keine Belastung für die Umwelt dar.
Krankheiten und Schädlinge
Stellen Sie Veränderungen an Minzpflanzen fest, können diese jedoch keiner Erkrankung zuordnen, kann es sich um Schädlinge handeln. Auch sie treten selten an den Pflanzen auf und befallen die Gewächse in der Regel nur, wenn sie durch Pflegefehler, falsche Standorte oder sonstige Probleme bereits geschwächt sind. Zu den typischen Parasiten gehören:
- Blattläuse
- Schaumzikaden
- Zikaden
- Thripse
- Spinnmilben
Charakteristisch für diese Parasiten sind punktförmige Verfärbungen, Spinnweben und Schaum in den Blattachseln.
Vorbeugen von Krankheiten
Vorbeugen ist besser als heilen. Diese Aussage gilt auch für Minzen. Bereits die Wahl des Standortes ist entscheidend für ein gesundes Gedeihen. Dieser sollte sonnig bis halbschattig sein und eine gute Belüftung ermöglichen. Achten Sie zudem auf humoses und nährstoffreiches Substrat, das gut durchlässig ist und Staunässe nicht zulässt.
Ein ausreichender Pflanzabstand begünstigt das Abtrocknen nach dem Gießen oder nach Regenschauern ebenfalls. Auf diese Weise wird Pilzen die Grundlage für einen Befall entzogen. Düngen Sie Minzen regelmäßig und stellen Sie eine ausreichende Belüftung durch regelmäßige Beschnitte aus. Die Pflanzen bleiben dadurch kräftig und können sich besser gegen Erreger und Schädlinge wehren.
Expertentipp
Regelmäßiges Umpflanzen von Minzen etwa alle drei bis fünf Jahre erschwert es Erregern und Schädlingen zusätzlich, sich an den Gewächsen auszubreiten. Zudem verhindern Sie damit eine unerwünschte Ausbreitung der aromatischen Pflanzen. Alternativ können Sie durch angepasste Düngergaben und regelmäßiges Auslichten dafür sorgen, dass die Bedingungen am Pflanzplatz optimal bleiben.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare