Der Anblick von Moos an den Ästen, der Wurzeln oder auch am Stamm eines Baumes ist im Wald keine Seltenheit. Doch begegnet einem Moos am Baum im eigenen Garten stellt sich bei Hobbygärtnern schnell die Frage, ob der weiche grüne Teppich eine Bedrohung für die Gesundheit des Baumes darstellt.
Moos ist viel besser als sein Ruf
Moos gedeiht besonders an schattigen oder halbschattigen, kühlen und feuchten Standorten und kann flächendeckende und dichte Teppiche bilden. Obwohl Moos teils einen sehr schlechten Ruf genießt, handelt es sich bei ihr keinesfalls um eine Schmarotzerpflanze. Moose, wie auch Flechten, dringen nicht ins Innere der Bäume oder Sträucher ein und verletzen diese daher nicht.
Die Rinden der Bäume und Sträucher dienen den Moosen lediglich als Unterlage, an denen sie sich mit ihren kleinen Zellfäden „festhalten“ können. Ebenfalls werden den Bäumen durch den Moosbewuchs keine Nährstoffe oder Wasser entnommen, es handelt sich bei Moos also keineswegs um eine parasitäre Lebensform. Grundsätzlich muss man sich vor Moos am Baum also nicht fürchten.
Welche Funktion erfüllt Moos im Ökosystem?

Moos behindert weder das Wachstum des Baumes, noch entzieht es ihm Nährstoffe oder Wasser. Moos dient zudem als wichtige Nahrungsquelle für Insekten und wird von vielen Vögeln zum Zwecke des Nestbaus verwendet. Auch verschiedene Kleinstlebewesen nutzen das Moos als ihren Lebensraum. Ferner kommt Moosen deshalb eine wichtige ökologische Bedeutung zu, da sie Nährstoffe aus dem Niederschlag filtern und zu einem gewissen Teil sogar Niederschlag speichern können.
Daneben wird Moos auch häufig als sogenannte Zeigerpflanze bezeichnet. Das bedeutet, diese Pflanzen wiesen auf das Vorliegen bestimmter abiotischer Umweltfaktoren sein. Dies sind im Falle von Moos beispielsweise eine hohe Luftfeuchtigkeit, Lichtarmut, ein nährstoffarmer Boden sowie ein eher saurer pH-Wert und ein hohes Maß an Nässe und Feuchtigkeit.
Moos schonend vom Baum entfernen
Sollte man trotz der Ungefährlichkeit von Moos eine Beseitigung des grünen Teppichs anstreben, beispielsweise weil der gesamte Baum von Moos überwuchert ist, sollte die Entfernung sehr behutsam durchgeführt werden. Denn anders als das Moos selbst, kann das Entfernen desselben durchaus die Rinde der betroffenen Bäume verletzen.
Eine weiche Drahtbürste eignet sich gut dazu die Äste und den Stamm des betroffenen Baumes ganz vorsichtig von Moos zu befreien. Alternativ kann auch eine spezielle Baumbürste verwendet werden. Wichtig ist auch hier, nicht zu großen Druck beim Bürsten auszuüben, damit der Baum nicht beschädigt wird.
Expertentipp
Da eine hohe Feuchtigkeit und ein schattiger Standort das Wachstum von Moos fördern können, bietet sich das regelmäßige Auslichten von Bäumen, insbesondere von Obstbäumen, an. Das Auslichten führt dazu, dass die Blätter in den Kronen der Bäume nach einem heftigen Regenguss schneller wieder trocknen und sich Moos so gar nicht erst ansiedelt. Insgesamt sind Bäume an hellen und luftigen Standorten viel weniger häufig von Moos betroffen.
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