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Unkraut, Moos & Schimmel

Moos – richtige Konservierung

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Moos - richtige Konservierung

Moose (Bryophyta) zählen zu den Sporenpflanzen, von denen es mehr als 15.000 verschiedene Arten gibt, die in die Klassen der Laub-, Horn- und der Lebermoose unterteilt werden. Die kleinen, autotrophen Gewächse sind mit wurzelähnlichen Organen ausgestattet.

Moosdecken und Moospolster sind in Wäldern außerordentlich wichtig für den Wasserhaushalt der Landschaften, denn sie besitzen ein riesiges Wasserbindungsvermögen. Moose, die sich vermutlich vor mehreren hundert Millionen Jahren aus Grünalgen entwickelt haben, können zudem sehr hübsch und filigran aussehen.

Einzigartige Optik

Das bizarre Aussehen von Moos bringt kreative Menschen schnell auf die Idee, die lappigen oder beblätterten Sporenpflanzen für dekorative Zwecke einzusetzen. Ganz einfach ist diese Unterfangen jedoch nicht. Moose bestehen aus organischen Substanzen wie Stärke und Zellulose und betreiben über das enthaltene Chlorophyll zudem Photosynthese. Aus diesem Grund können Moose schimmeln oder verwelken. Um das zu verhindern, müssen für Dekorationszwecke verwendete Moose konserviert werden.

Ernte von Moos

Ernte von Moos


Moospolster sollten aufgrund ihres für die Natur wichtigen Wasserspeichervermögens nur in stark begrenzten Mengen aus Wäldern entnommen werden. Das gilt übrigens für alle Geschenke der Natur, wie etwa für Pilze, Beeren und Kräuter wie Bärlauch, damit die Bestände nicht gefährdet werden. Moos kann man am besten bei einem herbstlichen Spaziergang im Wald in kleinen Mengen sammeln, denn attraktive Moospolster eignen sich besonders für Herbst- und Weihnachtsdekorationen.

Zu diesem Zweck nimmt man in den Wald ein Körbchen mit. Kleine Moospolster lassen sich in der Regel gut und ohne Werkzeug mit etwas Fingerspitzengefühl von Steinen oder altem Holz lösen. Nachdem ein Polster gelöst wurde, wird es vorsichtig abgeschüttelt, um es von Schmutz und Insekten zu befreien und mit der Unterseite ins Körbchen gelegt. Für Dekorationszwecke werden nur intakte und saubere Moospflanzen ausgewählt. Die Konservierung sollte erfolgen, sobald man mit dem gesammelten Schatz zu Hause angekommen ist.

Konservieren von Moos

Konservieren von Moos
Moos kann mit denaturiertem Alkohol und mit Glycerin konserviert werden. Beides erhält man in Apotheken oder im entsprechenden Onlinehandel. Aus den beiden Komponenten wird in einer flachen Schüssel oder Schale ein Gemisch hergestellt, das zu einem Drittel aus denaturiertem Alkohol und zu zwei Dritteln aus Glycerin besteht.

Bei der Arbeit mit Chemikalien sollten Handschuhe, eine Atemmaske und auch eine Schutzbrille getragen werden. Das Moos legt man für 15 bis 30 Minuten in das Gemisch ein. Es muss dabei vollständig mit der Flüssigkeit bedeckt sein.

Nach Ablauf der Zeit wird das Moos vorsichtig mit Handschuhen aus der Flüssigkeit gehoben und zum Abtropfen und Trocknen auf eine etwas dickere Schicht Küchenpapier gelegt. Hier wird das Moos für mehrere Tage getrocknet. Sobald es vollständig getrocknet ist, kann es für Bastel- und Dekorationszwecke verwendet werden.

Trocknen von Moos

Moos kann auch ohne Chemikalien konserviert werden. Bevor man es trocknen kann, muss es zunächst mit kochendem Wasser übergossen werden, damit die enthaltenen Mikroorganismen absterben, die Schimmel oder Fäulnis verursachen.

Im Anschluss wird es auf einem Tablett oder auf einer rostartigen Unterlage auf einer dickeren Schicht Zeitungspapier oder Küchenpapier ausgebreitet. Das Tablett oder der Rost wird an einen dunklen, warmen und gut belüfteten Ort gestellt, damit das Moos über mehrere Tage hinweg trocknen kann. Danach kann es wie gewünscht verwendet werden.

Expertentipp

In ausgewiesenen Naturschutzgebieten ist das Sammeln von Moos wie auch von anderen Naturmaterialien streng verboten. Manche Arten stehen in Deutschland zudem unter Naturschutz und man sollte sich vor dem Sammeln informieren, welche Weiß-, Hain- oder Torfmoosarten dazu gehören. Ungeschützte Laubmoosarten wie das Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha) findet man in Parkanlagen, Gärten und an Wegrändern.

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