Olivenbaum – Krankheitsbild, Ursachen und Gegenmaßnahmen eines Pilzbefalls

Olivenbäume (Olea europaea) verleihen heimischen Gärten, Balkonen oder Terrassen eine mediterrane Atmosphäre. Ursprünglich als Nutzpflanzen im Mittelmeerraum und im Nahen Osten kultiviert, erfreuen sich die auch als Echte Ölbäume bekannten Gewächse aufgrund ihrer leckeren Früchte hierzulande großer Beliebtheit.

Olivenbäume sind von Natur aus sehr robuste, gesunde Bäume, die durchaus über einhundert Jahre alt werden können. Werden sie nicht korrekt gepflegt oder vernachlässigt, kann es zu einem Befall mit Pilzen kommen. Wie man einen Pilzbefall erkennt und behandelt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Augenfleckenkrankheit

Ein Pilzbefall an Olivenbäumen wird vorwiegend vom Pilz ‘Spilocaea oleaginea’ verursacht. Die daraus resultierende Krankheit wird aufgrund ihres an Pfauenaugen erinnernden Aussehens zudem Olivenpfauenfleckenkrankheit genannt. Der Befall zeichnet sich durch Flecken aus, die innen hell und außen dunkel sind. Da die Krankheit schleichend fortschreitet, wird der Pilz oft zu spät erkannt, sodass befallenen Olivenbäumen nicht mehr geholfen werden kann. Diese Erkrankung tritt vorwiegend im Frühjahr oder im Frühsommer auf.

Zu den ersten sichtbaren Anzeichen zählen Flecken an den Blattspitzen. Die Flecken werden mit fortschreitender Krankheit größer, bis das befallene Blattwerk schlussendlich abfällt. Zudem ist es möglich, dass der Pilz auf die Zweige übergreift, die im Verlauf der Krankheit ebenfalls absterben und abfallen können.

Die Augenfleckenkrankheit ist hochinfektiös. Grundsätzlich gilt, dass befallene Bereiche umgehend entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden müssen. Je nach Fortschritt des Befalls wird empfohlen, Zweige mit besonders vielen betroffenen Blättern vollständig abzuschneiden. Handelt es sich um einen geringfügigen Befall, kann die Behandlung mit einem Gemisch bestehend aus Vollmilch und Wasser im Verhältnis 1:9 ausreichen. Sprühen Sie das Gemisch auf die Blattober- und -unterseiten.

Verstärken sich die Symptome trotz einer fachgerechten Behandlung, ist die Erkrankung zu weit fortgeschritten und kann lediglich mit kupferhaltigen Fungiziden unter Kontrolle gebracht werden. In diesem Fall sollten befallene Bäume täglich mit einem ausgewählten Fungizid besprüht werden, bis der Befall vollständig abgeklungen ist.

Mycocentrospora cladosporioides

Neben der Augenfleckenkrankheit können Echte Oliven von dem Pilz ‘Mycocentrospora cladosporioides’ befallen werden. Auch dieser Befall macht sich durch die Bildung von Flecken auf den Blättern bemerkbar. Die Flecken unterscheiden sich jedoch deutlich von denen der Augenfleckenkrankheit. Die Blätter verfärben sich gelblich und es bilden sich zudem schwarze Sprenkel. Eine effiziente Gegenmaßnahme ist auch hier der Griff zu einem kupferhaltigen Fungizid.

Fumago vagans

Weiterhin werden Oliven vom Pilz ‘Fumago vagans’ befallen. Er macht sich durch dunklen Ruß am Stamm der Bäume bemerkbar und tritt häufig infolge eines Lausbefalls auf. Die Überwinterung in zu warmen, feuchten Räumen begünstigt einen Befall. Anders als die beiden vorgenannten Pilzerkrankungen ist ein Befall mit Fumago vagans ungefährlich für Echte Oliven. Es genügt, die erkrankten Blätter mit Seifenlauge abzuwaschen.

Um Pilzerkrankungen von vornherein zu vermeiden, sollten Oliven an sonnigen, nicht zu feuchten Standorten in lockerer Erde kultiviert werden.