Petunien – Pflege und Kultur von Balkonpflanzen

Petunien gehören zu den beliebtesten Blühpflanzen für Balkonkästen und Blumenampeln. Auf Balkonen und Terrassen begeistern sie Hobbygärtner den ganzen Sommer über mit ihren farbenfrohen Blüten. Die rund 16 Arten zählen zu den Nachtschattengewächsen und stammen ursprünglich aus den subtropischen und gemäßigten Zonen Südamerikas. Die botanische Bezeichnung Petunia leitet sich vom indigenen Wort ‘Petun’ für die mit Petunien verwandte Tabakpflanze ab.

Petunien – ausdauernd und zuverlässig blühende Balkonpflanzen

Petunien sind in den Farben Weiß, Rosa, Violett und Blau erhältlich. Bei guter Pflege blühen sie zuverlässig ab Mai bis zu den ersten Frösten im Herbst. Die ganzrandig dunkelgrün gefärbten, behaarten und oft etwas klebrigen Blätter stehen in einem schönen Kontrast zur farbigen und frischen Blütenfülle. Als Nachtschattengewächse haben Petunien leicht giftiges Laub und es empfiehlt sich, bei der Pflanzung und Pflege Gartenhandschuhe zu tragen.

Petunien werden mit ihren trompeten- und trichterförmigen, offenen Blüten in verschiedenen Farben in Europa seit dem frühen 19. Jahrhundert kultiviert. Die im Fachhandel angebotenen Gartenpetunien sind Hybriden aus den kultivierten Arten ‘Petunia integrifolia’ und ‘Petunia axillaris’. Neben einfarbigen gibt es mehrfarbige, gestreifte, gesternte und gefleckte Sorten. Petunien für Töpfe, Kübel und Balkonkästen werden in vier klassische Hauptarten unterteilt.

• Großblumige Petunien (Petunia grandiflora)
• Multiflora Petunien (Petunia Multiflora)
• Nana Compacta-Petunien (Petunia Nana Compacta)
• Pendula Petunien (Petunia pendula)

Geeignete Standorte und Substrat

Am besten gedeihen Petunien an vollsonnigen Standorten. An halbschattigen Plätzen blühen Petunien ebenfalls, jedoch deutlich geringer als in voller Sonne. Vor Wind und Regen geschützte Bereiche kommen Petunien ebenfalls entgegen, denn mit nasskaltem Regen und extremer Witterung kommen die Sonnenanbeter nicht zurecht. Zudem verblassen die Farben der Blüten durch Regen. Prinzipiell gilt, dass kleine, kompakte Sorten robuster sind.

Petunien bevorzugen eisenhaltiges Substrat. Im Handel wird spezielle Petunienerde mit einem niedrigen pH-Wert angeboten. Optional kann hochwertige Blumenerde im Verhältnis 1:1 mit Moorbeeterde gemischt werden.

Voraussaat, Pflanzung und Pflege

Petunien können in Anzuchtkästen, auf Fensterbänken oder in beheizten Gewächshäusern ab Februar bei etwa 20 Grad Celsius ausgesät und vorgezogen werden. Jungpflanzen kann man an warmen Frühlingstagen stundenweise ins Freie stellen, sodass sie sich an den bevorstehenden Klimawechsel gewöhnen können. In Pflanzgefäße im Freien sollten die hübschen Blumen jedoch erst nach den Eisheiligen gesetzt werden, denn Nachtfröste vertragen sie nicht. Gekaufte Petunien werden ebenfalls erst ins Freie gepflanzt, wenn die Nächte garantiert frostfrei sind.

Petunien müssen großzügig und regelmäßig mit kalkarmem Wasser versorgt werden, ohne dass Staunässe entsteht. Aufgefangenes Regenwasser ist ideal geeignet. An heißen und trockenen Tagen empfiehlt sich ein zweimaliges Gießen in den frühen Morgenstunden und am Abend. Gegossen wird direkt in die Erde und nicht auf die Pflanzen. Alle zwei Wochen sollten Petunien zudem mit einem phosphorhaltigen Düngemittel versorgt werden.