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Beetpflanzen

Petunien selbst ziehen

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Petunien selbst ziehen

Mit ihren prächtigen Blüten erfreut die Petunie den Gartenfreund im Beet, Balkonkasten oder in der Gartenampel. Leider ist die Pflanze nur einjährig, aber mit etwas Geschick sorgt der aufmerksame Gärtner für eine Wiederholung des Farbenspektakels im folgenden Jahr. Denn er sammelt den Samen des farbenfrohen Gewächses oder sichert sich einen Steckling für die Aufzucht.

Die Ernte der Samen

Die Ernte der Samen

Wer Petunien durch Aussaat selber ziehen will, der wartet, bis die Blüten am Ende der Saison vollständig verdorrt sind. Dann können sich die Samenkapseln gut entwickeln. Am Anfang sind sie noch grün, wechseln aber bald zu einem Beige oder hellen Braun. Dann knipst man sie ab, und zwar auf die folgende Weise: Die Samenkapseln zusammen mit einem kleinen Stück des Stängels abschneiden. An einem luftigen und warmen Platz darf der Samen nun einige Tage trocknen. Platzen die Kapseln auf, wird der kleine, schwarze Samen eingesammelt. Der Botaniker lagert die Körner kühl und dunkel in einem Schraubglas oder Kunststoffbehälter, wo sie die Aussaat im nächsten Jahr erwarten.

Das Aussäen

Das Aussäen
Ende Februar holt man die Samen hervor, um sie in kleinen Anzuchttöpfen zu verstreuen, die mit Saaterde oder Torfsand gefüllt sind. Auch eine Saatschale tut gute Dienste. Nun braucht es noch ein wenig Substrat, Vermiculite oder Sand zum Abdecken. Etwas Wasser aus der Sprühflasche wird zugegeben, und das Ganze mit einer Folie oder Glasplatte geschützt.

Bald zeigen sich die ersten Blättchen, wenn die Schalen an einem warmen, luftigen und halbschattigen Platz stets feucht gehalten wurden. Das Keimen geht am besten bei 20 bis 23 Grad vor sich, deshalb ist ein Zimmergewächshaus mit Beheizung der ideale Ort. Für die nächsten drei Wochen hält der Gärtner das Substrat in einem feuchten Zustand und lüftet die Abdeckung täglich, so kann sich kein Schimmel bilden. Sind die Pflanzen kräftig genug, um ein zweites Blattpaar auszubilden, geht der Gärtner zum Pikieren über. Denn die drangvolle Enge im Saatgefäß ermuntert zur Vereinzelung.

Individualisierung im Gewächshaus

Individualisierung im Gewächshaus
In einem kleinen Topf mit einem Durchmesser von 9 Zentimetern legt man eine Tonscherbe über die Bodenöffnung, so entsteht eine Drainage. Nun anfüllen mit einem Gemisch aus Blumenerde und Sand oder mit Pikiererde, dann drückt der Gärtner eine Mulde in die Füllung, und zwar mit einem Pikierholz oder dem Löffel. Der Pikierstab dient dazu, einen der kräftigen Keimlinge aus dem Saatgefäß herauszuheben, um ihn in den kleinen Topf in die vorbereitete Mulde zu setzen.

Beim Einsetzen sollten die Wurzelstränge aber nicht länger sein als zwei Zentimeter, also einkürzen, wenn sie länger sind. Die Hohlräume dann mit etwas Substrat auffüllen, so dass ein kleiner Rand bleibt. Nun kann man angießen. Tagsüber steht die Jungpflanze ab den ersten Maitagen im Freien auf dem Balkon oder im Garten, das stärkt ihre Widerstandskraft. Und bis zum Auspflanzen im Mai gewöhnt sich die Petunie an das Sonnenlicht und die erfrischende Luft.

Stecklinge als Alternative

Die Vermehrung durch Stecklinge ist unter Hobbygärtnern weitaus beliebter als die Aussaat, denn sie gilt als unkompliziert. Der Hobbygärtner wählt am Sommeranfang eine gestandene, prächtige Petunie als Mutterpflanze des Ablegers. Er schneidet Stecklinge mit einer Länge von 10 bis ungefähr 15 Zentimetern ab, von denen er die unten sitzenden Blätter entfernt.

Nun stehen zwei Optionen zur Wahl. Besonders unkompliziert ist die erste Möglichkeit: Einfach den Ableger für drei Wochen in ein Glas mit Wasser geben. Bilden sich Wurzeln, ist das Junggewächs zum Einpflanzen bereit.

Die zweite Methode verlangt etwas Vorbereitung. Kleine Töpfe aus Kunststoff werden mit Anzuchterde gefüllt. Das Substrat mit einem Brettchen gut andrücken und mit einem feinen Brausestrahl befeuchten. Mehrere Stecklinge von der ausgewachsenen Petunie jeweils in einen separaten Topf setzen, und anschließend setzt man die Anzuchttöpfe alle gemeinsam in einen entsprechend großen Behälter.

Der sollte verschließbar sein, am besten mit einer passenden Haube aus Kunststoff. So entsteht ein Mikroklima mit der nötigen Wärme und Feuchtigkeit, welches das Wachstum fördert. So gedeihen die kleinen Pflanzen prächtig, und treiben sie oben aus, schließt der Botaniker, dass ein Wurzelsystem ausgebildet wurde. Sind die Töpfe vollständig durchwurzelt, pflanzt er seine Petunien in einen Kübel, den Blumenkasten oder ins Beet.

Expertentipp

Wie oben bereits gesagt, blühen Petunien nur einjährig. Es ist aber durchaus möglich, die Blütenpracht auch für das nächste Jahr zu erhalten. Beim ersten Frost zieht die Pflanze einfach um ins häusliche Winterquartier. Frostfrei und hell sollte der neue Aufenthalt sein, dann gelingt durchaus auch eine mehrjährige Kultivierung. Vor dem Einzug in das neue Zuhause schneidet man die Triebe auf maximal 20 Zentimeter zurück. Bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad wird kein Dünger ausgebracht. Und es reicht, gerade so viel Wasser zu geben, dass die Petunie nicht austrocknet.

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Bildquellen:

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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