Schwarze Maulbeeren – Eigenschaften, Vorkommen und Verwendung

Bei Schwarzen Maulbeeren (Morus nigra) handelt es sich um Bäume oder Sträucher, die schmackhafte und gesunde Früchte bilden. Sie gelten als Heilpflanzen und sind in vielen heimischen Gärten in den Weinbauregionen Deutschlands anzutreffen. Ein wenig herber im Geschmack, als die bekannteren Weißen Maulbeeren (Morus alba) und die frosthärteren Roten Maulbeeren (Morus rubra), sind sie vor allem bei Gärtnern beliebt, die die Früchte nicht zu süß bevorzugen. In diesem Beitrag erhalten Sie wissenswerte Informationen über die Gewächse.

Aussehen

Schwarze Maulbeeren können Wuchshöhen von 12 Metern erreichen. Sie bilden niedrige, breit gewölbte Kronen und orangefarbene Borke, die viele Risse sowie Knollen besitzt und oft ausgefranst aussieht. Die Blätter sind herzförmig mit leicht gezackten Rändern und 8 bis 12 Zentimeter groß.

Die Hauptattraktion der Gewächse sind die kugelförmigen, an Brombeeren erinnernden Früchte. Sie sind zu Anfang grün und färben sich ab Juli zunächst orange und werden später dunkler. Im vollständig reifen Zustand sind sie fast schwarz.

Geschmack und Inhaltsstoffe

Die Beeren schmecken süß und saftig, jedoch nicht so intensiv zuckrig wie ihre weißen und roten Verwandten. Als Nahrungsmittel werden sie vor allem aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin K, Biotin, Kalzium, Kalium, Mangan, Pantothensäure und Ballaststoffen geschätzt. Weiterhin enthalten sind Vitamin B6, Vitamin C, Vitamin E, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kupfer, Thiamin und Niacin.

Wirkung

Die Inhaltsstoffe stärken unter anderem das Immunsystem und das Herz-Kreislaufsystem. Der regelmäßige Genuss der Beeren beugt Mangelerkrankungen vor. Zudem wird ihnen eine antioxidierende Wirkung nachgesagt, die die Nerven stärken, Krebs vorbeugen und Alterungsprozesse bremsen soll, was allerdings noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt werden konnte.

Hauptanwendungsgebiete in der Hausmedizin sind Erkältungskrankheiten, bei denen Maulbeeren schleimlösend wirken sollen. Ein Aufguss aus den Blättern soll eine stark fiebersenkende Wirkung besitzen. Bei hohem Fieber ist es dennoch besser einen Arzt aufzusuchen, da eine ernste Erkrankung vorliegen kann.

Vorkommen

Die Schwarze Maulbeere stammt aus Westasien, ist jedoch in Südeuropa und in den warmen Regionen Mitteleuropa ebenfalls weit verbreitet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Gewächse mit den Römern nach Europa gelangt sind. Eindeutig nachgewiesen ist ihre Nutzung hier jedoch erst seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts.

Standortansprüche und Pflege

Obwohl Schwarze Maulbeeren als frostfest gelten, können sie in Mitteleuropa lediglich in Weinbauregionen im Freien überwintern. In kälteren Regionen empfiehlt sich die Kultur in Kübeln und die Umsiedlung in frostfreie Winterquartiere vor dem Einsetzen des ersten Frostes. Standorte sollten sonnig bis halbschattig und gut windgeschützt sein. Die Bäume benötigen gut durchlässige, humose, leicht kalkhaltige Böden und reagieren sehr empfindlich auf Staunässe. Versorgen Sie sie im Frühjahr und im Juni mit etwas Kompost und decken Sie den Wurzelbereich im Freiland während der kalten Jahreszeit mit Reisig ab.

Verwendung

Schwarze Maulbeere sehen vor allem in Bauern- und historischen Gärten gut aus. Pflanzen Sie sie nicht an Straßenränder oder in der Nähe von Gartenwegen, da der Saft der Beeren stark abfärbt und an Schuhen von Passanten vertragen wird. Aufgrund des vergleichsweise niedrigen Wuchses eignen sich Maulbeeren für kleine Gärten. Sie können einzeln oder in Gesellschaft von anderen Obstbäumen kultiviert werden.