Stockrosen lassen sich ganz einfach über die Aussaat vermehren. Dies gelingt sogar so gut, dass sich die Pflanzen, wenn Sie im Herbst die Blütenstände nicht entfernen, über Selbstaussaat vermehren. Es gibt mehrere Möglichkeiten die Pflanzen zu säen und mit einigen Tipps steigt die Erfolgsquote.
Samen sammeln oder kaufen
Im Handel gibt es eine große Auswahl an Saatgut für Stockrosen. Oft handelt es sich dabei um eine bunte Mischung. Wer allerdings bereits selbst Stockrosen im Garten hat oder Saatgut bekommt bzw. sammeln kann, der kann gezielt bestimmte Farben vermehren.
Bei selbst gesammeltem Saatgut sollten Sie allerdings darauf achten, dass Sie ausschließlich Saatgut von gesunden Pflanzen nehmen. Leidet die Mutterpflanze etwa an Malvenrost, ist es sinnvoller auf Saatgut aus dem Handel zurück zu greifen. Die Samen können bereits durch Sporen kontaminiert sein, was dazu führt, dass die Jungpflanzen bereits früh ein Schadbild durch die Pilzerkrankung zeigen. Oft keimen auch Samen von befallenen Pflanzen nicht gut oder die Jungpflanzen weisen ein Kümmerwachstum auf.
Vorkultur im Zimmer
Wer vielleicht noch in dieser Saison blühende Stockrosen möchte, der kann das mit etwas Glück durch eine Vorkultur im Zimmer erreichen. Beginnen Sie dazu mit der Aussaat bereits im März. Die Stockrosen sind Dunkelkeimer und Sie müssen lediglich ein Zimmergewächshaus mit Erde füllen, die Samen verteilen und etwa in doppelter Samenkornstärke mit Erde bedecken. Für die Aussaat können Sie handelsübliche Aussaaterde oder gewöhnliche Gartenerde verwenden.
Die Keimtemperatur sollte ca. 20°C betragen. Bis sich die ersten Keimblätter zeigen, können jedoch drei bis vier Wochen vergehen. In dieser Zeit müssen Sie darauf achten, dass das Substrat feucht bleibt. Lüften Sie jedoch gelegentlich das Zimmergewächshaus, damit sich kein Schimmel bildet.
Sobald sich das erste richtige Blattpaar gebildet hat, können Sie die Pflänzchen vereinzeln. Stellen Sie die Pflanzen nach einer Woche noch einmal bis Mai kühl und eher dunkel, jedoch nicht gänzlich ohne Licht. Ideal ist ein Fenster Richtung Norden und eine Temperatur um 5°C. Ab Mai können die Stockrosen ins Freie. In der Regel blühen Stockrosen erst im zweiten Jahr. Durch die erneute kühle Periode kann es jedoch sein, dass sie bereits im ersten Jahr blühen.
Aussaat im Freiland
Ab April können Sie die Stockrosen direkt ins Freiland säen. Das Hat den Vorteil, dass Sie die Pflanzen später nicht mehr vereinzeln müssen, wenn Sie einen Abstand von 40 cm zwischen den Pflanzen einhalten. Generell sollten Stockrosen immer ausreichend Platz haben, denn wenn sie zu eng stehen, sind sie anfälliger für Krankheiten wie dem Malvenrost. Etwas schwieriger ist es die Samen bis zur Keimung im Freiland konstant feucht zu halten. Damit zumindest ein Samen keimt, ist eine Horstsaat im Freiland empfehlenswerter.
Bei der Horstsaat werden pro Pflanzloch zwei bis drei Samenkörner hinein gegeben. Keimt mehr als ein Samen, werden die anderen Pflanzen entfernt und entweder kompostiert oder an einen anderen Standort, wo sie ausreichend Platz haben, gepflanzt.
Obwohl den erwachsenen Pflanzen meist keine Gefahr durch Schnecken droht, ist dies bei den jungen Keimlingen ganz anders. Die noch zarten Stockrosen sind für sie ein gefundenes Fressen und Sie müssen die Pflanzen in den ersten Wochen schützen. Vor allem in Staudenbeeten, wo sich unter anderen Stauden oft Schnecken verstecken, ist die Gefahr groß.
Viele ziehen daher zwar im Freiland vor, jedoch in einem geschützte Umfeld wie einem eigenen Beet zur Vorkultur. Das hat den Vorteil, dass Sie die Keimlinge besser feucht halten können und sie sich auch vor Schnecken einfacher schützen lassen.
Jungpflanzen im Topf
Alternativ zur Anzucht im Beet, können Sie die Stockrose auch in einem Topf im Freiland vorziehen. Hier gehen Sie wie bei der Vorkultur im Zimmergewächshaus oder im Beet vor. Sie müssen die Samen lediglich mit Erde bedecken und bis zur Keimung darauf achten, dass der Topf nicht austrocknet. Von Vorteil ist ein sonniger Standort, da sich der Topf bzw. das Substrat in der Sonne erwärmt, wodurch die Keimung begünstigt wird.
Junge Stockrosen umpflanzen
Wie viele andere Malvenarten, bilden auch Stockrosen sehr tiefe Pfahlwurzeln aus. Umpflanzen sollten Sie die Stockrosen daher nur im ersten Jahr nach der Aussaat. Ab dem zweiten Jahr ist das Risiko sehr groß, dass sie die Pfahlwurzeln beschädigen, wodurch die Pflanzen im Wachstum gebremst werden.
Gelegentlich kann es vorkommen, dass die Stockrosen von Wühlmäusen als Leckerbissen auserkoren werden. Pflanzen Sie daher die Jungpflanzen im Freiland mit einem Wühlmausschutz. Dazu reicht bereits der Topf aus, in dem Sie die Pflanzen vereinzelt haben. Besser ist jedoch, wenn Sie die Wurzeln mit einem Drahtgeflecht schützen, das Wühlmäuse nicht durchbeißen können.
Expertentipp
Lassen Sie die Samen der Stockrosen 24 Stunden im Wasser quellen, denn das begünstigt eine raschere Keimung. Geben Sie die Samen dazu in ein Glas mit warmem Wasser und stellen Sie das Glas an einen warmen Ort.
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