Wespen (Vespinae) sind eine Unterfamilie der Insekten, die weltweit etwa 61 Arten umfasst. Bei den Wespen, die man in der Regel im Garten antrifft, handelt es sich um die gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die deutsche Wespe (Vespula germanica). Hornissen zählen ebenfalls zu den Wespen und sind die größte Art in Deutschland.
Wespen füttern ihre Larven mit tierischen Proteinen wie Fliegen, Spinnen, Raupen und anderen Schädlingen. Tierkadaver und Grillfleisch werden auch als Futterquelle genutzt. Über die Bestäubung von Pflanzen wird selten gesprochen, wenn es um Wespen geht.
Bestäuben Wespen Pflanzen?
Ja, das tun sie. Obwohl sie kaum behaarte Körper haben, an denen Pollen hängenbleiben könnten, bleiben am Hinterleib und den Beinen der Wespe Pollen zur Blütenbestäubung hängen, die sie zur nächsten Blüte weitertragen.
Das geschieht, wenn sie bei ihrer Jagd auf Blattläuse und andere Insekten auf Blüten landen. Doch im Gegensatz zu ihren Larven ernähren sich erwachsene Wespen hauptsächlich von zuckerhaltiger Nahrung, weshalb sie an den süßen Nektar in Blüten gehen.
Wespenblumen
Einige Pflanzen haben ihre Blüten sogar speziell auf die Bestäubung von Wespen abgestimmt und locken sie gezielt an. Darunter zählen Braunwurz (Scrophularia) und Efeu (Hedera helix). Auch Ragwurz und Zweiblatt aus der Familie der Orchideen und Sand-Thymian gehören zu den sogenannten Wespenblumen.
Da Wespen im Gegensatz zu Bienen und Hummeln Schwierigkeiten haben, an Nektar in tiefen Blütenkelchen zu gelangen, zeichnen Wespenblumen sich dadurch aus, dass sie niedriger und trichterförmig sind. Während die Wespe den Nektar frisst, bleiben die Pollen an ihrem Bauch hängen und werden so verbreitet.
Wann blühen Wespenblumen?
Ende August stirbt die Wespenkönigin und es gibt keine Larven, um die die anderen Wespen sich kümmern müssen, aber zusätzlich neu geschlüpften Wespen. Mehr Wespen sind auf Futtersuche. Daher haben sich die Wespenblumen an den Lebensrhythmus ihrer Bestäuber angepasst und blühen entweder sehr lange oder erst im Spätsommer ab August oder wie Efeu im September und Oktober.
Feigenwespen
Es gibt es auch unzählige kleinere Wespenarten, wie beispielsweise die Feigenwespe. Sie sind die einzigen Bestäuber der Feige und haben ein sogenanntes mutualistisches Verhältnis entwickelt. Beide Seiten profitieren voneinander. Die Feige wird bestäubt und bietet der Wespe im Gegenzug Futter und Schutz.
Für manch einen mag es ein unangenehmer Gedanke sein, aber weibliche Wespen kriechen in die Feige, um dort ihre Eier abzulegen. Dabei verliert das 2-3 mm große Weibchen seine Flügel und stirbt in der Feige. Es befinden sich jedoch keine toten Wespen in Essfeigen. Die Feigen besitzen ein Enzym, welches die Wespen vollständig verdaut.
Expertentipp
Auch wenn Wespen allgemein als störend und lästig angesehen werden, sind sie für ihr Ökosystem wichtig. Als Schädlingsvernichter und Bestäuber spielen sie in jedem Garten eine essenzielle Rolle.
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