Der Traum von der perfekt grünen, dicht gesäumten Wiese im heimischen Garten wird gelegentlich durch kahle Stellen auf dem Boden gestört. Gartenmöbel, die den ganzen Sommer auf der gleichen Stelle stehen, ein Mangel an Nährstoffen oder Trockenheit an heißen Tagen – es gibt viele Ursachen, warum auf Ihrer Wiese ein paar Fleckchen nicht mehr so schön aussehen wie der Rest.
In den allermeisten Fällen lässt sich das Problem aber mit einer einfachen Nachsaat lösen. Wie das geht und was dabei zu beachten ist, erläutern wir Schritt für Schritt, damit Sie bald wieder über sattes Grün laufen können.
Wann ist der beste Zeitpunkt zur Nachsaat
Entscheidend ist, dass sich die Wiesenpflanzen noch nicht oder nicht mehr in ihrer vollen Wachstumsphase befinden. Daher erfolgt eine Nachsaat auf der Wiese oder dem Rasen nur außerhalb der primären Vegetationszeit. Gleichzeitig muss für die Bearbeitung des Bodens die Witterung frostfrei sein. Spätherbst und Frühling eignen sich somit am besten, wollen Sie kahle Stellen ausbessern, wobei der Herbst einige Pluspunkte bietet. Im September hat der Boden noch genügend Restwärme, welche die Keimung erleichtert. Die Samen der Wiesenpflanzen können vor dem Winter anwachsen und Kraft sammeln für ihr Wachstum im kommenden Jahr. Im Frühjahr angesäte Bereiche dürfen länger nicht betreten werden, um die Gräser nicht zu strapazieren. Andernfalls lässt das Ergebnis der Nachsaat zu wünschen übrig.
Wie bereitet man den Boden vor
Mähen Sie die Fläche generell kurz ab, damit Sie den Boden in den ersten Tagen nach der Einsaat nicht mehr betreten müssen als nötig. Aus den kahlen Stellen werden etwaige Pflanzenreste fein säuberlich entfernt, genau wie größere Steine und Wurzeln. Der Erdboden wird mit einen Grubber einige Zentimeter tief gelockert oder vertikutiert. Gegebenenfalls bringen Sie nun etwas Sand in den Boden ein, falls er zu tonhaltig ist. Denn Staunässe ist ebenfalls ein Grund, warum manche Grasarten nicht gedeihen. Auf das Ausbringen von zusätzlichem Dünger wird vorerst verzichtet. Ein zu hoher Nährstoffgehalt kann frisch gekeimte Gräser „verbrennen“ oder lässt sie zu schnell wachsen. Die Folge sind weniger kompakte, anfällige Halme.
Was ist bei der Aussaat zu beachten
Der Grassamen wird auf die frisch gelockerte Fläche so gleichmäßig wie möglich gestreut. Bei kleinen Stellen gelingt das per Hand recht gut. Stehen größere Nachsaaten an, ist die Verwendung eines Streuwagens sinnvoll. Treten Sie anschließend das Saatgut fest, damit es fest von der Erde umschlossen ist. Tipp: Binden Sie sich zwei Holzbretter unter die Schuhe, damit verteilen Sie Ihr Körpergewicht auf eine größere Fläche und der Erdboden bleibt nicht an der Sohle kleben. Nun muss die Fläche gründlich gewässert werden. Der Wasserstrahl darf nicht zu stark sein, sonst werden die Saatkörner aus der Erde geschwemmt. Bewährt hat sich eine Bewässerungsbrause mit feinporigem Aufsatz. Bilden sich erste Pfützen, ist der Boden gesättigt und Sie können aufhören.
Weitere Pflegemaßnahmen
Bis zur Keimung muss der Boden stets feucht gehalten werden, danach regelmäßig wässern, um ein gleichmäßiges Wachstum zu fördern. Das Betreten ist in dieser Zeit natürlich tabu. Haben die Halme eine Länge von 8 bis 10 Zentimetern erreicht, können die Gräser zum ersten Mal abgemäht werden. Im besten Fall haben Sie nun wieder eine dicht bewachsene Wiese.
Expertentipp
Verwenden Sie zur Nachsaat die Gräsermischung, mit der Sie bereits Ihre Wiese angesät haben. So wird das Ergebnis gleichmäßig und die ausgebesserten Stellen fallen nicht auf.
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