Es gibt atemberaubende Blumen und Pflanzen, an denen wir uns gar nicht sattsehen können. Eine Pflanzenart gehört zweifelsfrei dazu: die Azalee. Und wenn uns eine Pflanze derartig gefällt, dann liegt es uns besonders am Herzen, sich von ihr selbst einige Zöglinge zu ziehen. Sobald man die schöne Pflanze erfolgreich vermehrt habt, kann man ihre reichen Blüten bereits in kürzester Zeit in vielfacher Form genießen.
Azaleen wurden Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa über die East India Company aus China eingeführt. Alle Arten der asiatischen Pflanze wachsen buschig und viel mehr in die Breite als in die Höhe. Das Vermehren von Azaleen ist eigentlich ziemlich einfach, doch es gibt mehrere wichtige Punkte, die man beachten muss. In diesem Beitrag wird beschrieben, wie man eigene Azaleen Zöglinge erfolgreich ziehen können.
Azaleen über Stecklinge vermehren
Das Setzen von Stecklingen ist der einfachste Weg, um Azaleen zu vermehren. Die Stecklinge bestehen schließlich aus frischen Trieben, welche der Mutterpflanze entnommen, entsprechend vorbereitet und letztendlich eingepflanzt werden können. Wir beschreiben in einigen einfachen Schritten, wie es funktioniert:
- Im Frühling bildet die Mutterpflanze neue Triebe. Die mit Blättern versehenen Zweige werden abgeschnitten, sobald sie etwa acht Zentimeter gewachsen sind. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Triebe keine Knospenanlagen haben. Der Grund: Die Knospen entziehen dem Trieb Kraft, die er für die Bildung von neuen Wurzeln benötigt. Sollte aus Versehen doch ein Zweig mit Knospen abgeschnitten werden, so können die Knospen einfach entfernt werden. Der Steckling lässt sich von der Mutterpflanze selbstverständlich auch später im Jahr nehmen. Dadurch besteht allerdings die Gefahr, dass sich zum Herbst hin bereits größere Knospen gebildet haben.
- Am entnommenen Zweig werden anschließend die unteren Blätter entfernt. Ausschließlich am oberen Zweigbereich dürfen wenige Blätter bleiben. Sollte sich am Triebkopf eine Endknospe befinden, dann muss diese vorsichtig abgebrochen werden. Ansonsten würde sie dem Steckling Kraft entziehen.
- Im dritten Schritt können die übrig gebliebenen Blätter um die Hälfte gekürzt, also in der Mitte abgeschnitten werden. Diese Maßnahme ist nicht unbedingt notwendig, aber sie unterstützt die Azalee bei der Bildung von Wurzeln, da die Blätter nicht mehr weiterwachsen. Die Stiele der Stecklinge werden danach mit einem scharfen Messer vorsichtig angeschnitten. Beim Anschneiden halbiert man den unteren Stielteil, bis man das Holz, genauer gesagt den Kern des Stängels sieht.
- Der vorbereitete Steckling setzt man nun in einen Blumentopf, den man mit einer Mischung aus einem Drittel Torf und zwei Dritteln Sand füllt. Alternativ ist es ebenfalls möglich, auf spezielle Erde für Azaleen zurückgreifen. Nun pflanzt man den Steckling in den Topf und achtet besonders darauf, dass die Erde regelmäßig feucht ist.
- Um die Bildung neuer Wurzeln zu beeinflussen, ist es ratsam, eine durchsichtige Plastiktüte über den Topf zu stülpen.
Azaleen durch Absenker vermehren

Dier für den schattigen Garten optimale Azaleen Blütenstrauch lässt sich im Frühsommer ebenso einfach über Stecklinge Absenker vervielfältigen. Bei dieser Methode ist allerdings mehr Geduld notwendig, doch sie ist ein wenig langwieriger als das Setzen von Stecklingen. Im Vergleich zur Stecklingsmethode werden hier die Triebe nicht von der Mutterpflanze getrennt. Hier geht man auf folgende Weise vor:
- Man sucht sich einige möglichst halb reife und biegsame Triebe.
- Hierfür buddelt man entweder eine Mulde in den Boden unter der Mutterpflanze oder grabt einen mit Erde gefüllten Blumentopf ein.
- Nun biegt man den Zweig nach unten und schneidet die Rinde in Richtung der Länge ein.
- Anschließend gräbt man diesen Teil in die Mulde ein und beschwert den Zweig mit einem Stein.
- Die Stelle muss immer leicht feucht gehalten werden.
Sobald sich neue Wurzeln entwickelt haben, darf der Absenker von der Mutterpflanze getrennt werden.
Azaleen mithilfe von Samenkapseln züchten

Falls man die Blütenstände nicht entfernt, bilden die Azaleen mit ein wenig Glück Samenkapseln aus. Die Samen, die sich darin befinden, lassen sich zur Aussaat verwenden. Man sät sie entweder sofort aus oder bewahrt Sie sie trocken und kühl auf, um sie anschließend im Frühling auszubringen. Azaleen zählen zu den Lichtkeimern – aus diesem Grund sollte man die Samen nicht mit Erde bedecken.
Der optimale Standort für die Azaleen-Stecklinge
Da durch die Plastiktüte bereits eine gewisse Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit im Blumentopf-Gewächshaus entsteht, kann der Standort für die Stecklinge so gewählt werden, wie es für die Pflanzenart typisch ist: schattig und kühl. Die Wurzelbildung dauert in der Regel bis zu zwölf Wochen. Erst dann, wenn sich neue Wurzeln ausgebildet haben und die Stecklinge kräftig erscheinen, können Sie in einen schönen Blumenkübel gesetzt oder ins Freie gebracht werden.
Expertentipp
Die Erde darf während der Wurzelbildung niemals nass sein: Genau wie alle anderen Rhododendren mögen auch Azaleen keine Staunässe. Um eine Bodendurchnässung zu verhindern, ist es empfehlenswert, gröbere Kieselsteine oder Kies im unteren Topfbereich zu platzieren, damit sich überschüssiges Gießwasser darin sammeln kann.
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