Zwar wird die Japanische Weinbeere bereits seit langer Zeit auch in unseren Breiten kultiviert, sie gilt jedoch für leidenschaftliche Gärtner nach wie vor als Geheimtipp. Der Strauch bietet neben seinen fruchtigen Beeren auch optisch eine wahre Bereicherung für jeden Garten. Ursprünglich stammt die Japanische Weinbeere aus dem asiatischen Raum und wächst dort in Japan, Korea und dem westlichen China. Seit dem 20. Jahrhundert kennt man sie aber auch in Nordamerika und Europa.
Da die Japanische Weinbeere der heimischen Himbeere mehr ähnelt als der Weinbeere, ist ihr Name zunächst etwas irreführend. Aus diesem Grund hat man ihr den Beinamen „Rotborstige Himbeere“ verliehen. Als typischer Beerenstrauch verfügt sie über lange, leicht stachelige Äste, welche bogenförmig vom Stamm ausgehen und somit für einen dichten Wuchs sorgen. Ein besonderes und einzigartiges Merkmal der Japanischen Weinbeere ist neben ihrer auffälligen borstigen dunkelroten Blütenknospen die leuchtend rote Rinde, welche ihr auch im Winter ein wunderschönes Aussehen verleiht. Ihre Früchte sind orangerot und werden oftmals mit Brombeeren verwechselt. Allerdings sind sie etwas kleiner und erreichen lediglich eine Länge von etwa einem Zentimeter.
Standort und Bodenauswahl
Es existieren keine unterschiedlichen Sorten der Japanischen Weinbeere, sie bildet bislang eine eigene Art, da sie nicht weiter züchterisch bearbeitet worden ist. Sie gilt als nicht besonders wählerisch im Hinblick auf ihren Standort, jedoch sollte dieser nach Möglichkeit geschützt und warm liegen. Weiterhin kann man sie auf jeglichen Bodenarten pflanzen, es ist jedoch wichtig, dass sich keine Staunässe bilden kann. Als idealer Standort für den Strauch gilt ein sonniger bis halbschattiger Platz, welcher über einen nährstoffreichen und gut durchlässigen Boden verfügt. Dieser kann sowohl kalkhaltig sein als auch einen neutralen pH-Wert aufweisen.
Die Japanische Weinbeere kann man entweder wild wuchern lassen oder man bietet ihr Rankhilfen, welche an Mauern oder Zäunen befestigt werden. In diesem Fall ist es möglich, den Strauch als fruchttragende Hecke zu kultivieren.
Pflanzung

Der optimale Zeitpunkt für die Pflanzung der Japanischen Weinbeere liegt im Frühjahr nach den Eisheiligen. Der Strauch gilt in den ersten Jahren als etwas frostempfindlich, daher sollte sichergestellt werden, dass die kaum angewurzelten Jungpflanzen entsprechend vor der Kälte geschützt werden. Bis zu ihrem ersten Winter ist sie in der Lage ein kräftiges Wurzelwerk auszubilden. Bevor die Japanische Weinbeere in den Boden gesetzt wird, sollte dieser mit Kompost angereichert und großflächig umgegraben werden. Weiterhin ist ein Pflanzabstand von mindestens 150 Zentimetern einzuhalten, damit eine bestmögliche Entwicklung gewährleistet ist. Bei der Pflanzung ist außerdem zu berücksichtigen, dass der Strauch circa zehn Zentimeter tiefer in die Erde gesetzt wird als zuvor. Wenn die sich am Wurzelhals befindlichen Triebknospen bedeckt sind, fördert dies ihre Entwicklung.
Soll die Japanische Weinbeere in einem Pflanztopf kultiviert werden, so sollte das Gefäß über ein Volumen von mindestens zehn bis fünfzehn Litern verfügen. Außerdem ist es notwendig, den Strauch jährlich in einen größeren Kübel umzupflanzen. Der Pflanztopf sollte weiterhin mit einer nährstoffreichen Erde ausgestattet werden, welche besonders Jungpflanzen mit allen nötigen Nährstoffen versorgt. Zusätzlich werden durch den hohen Gehalt an Kompost sowohl das Wurzelwachstum als auch das Bodenleben gefördert.
Pflege
Die Japanische Weinbeere gilt als sehr pflegeleichter Strauch, welcher nur noch wenig Aufmerksamkeit benötigt, wenn er sich erst einmal im Garten etabliert hat. Frisch gepflanzte Jungpflanzen benötigen insbesondere in den trockenen Sommermonaten eine ausreichende Wassergabe, damit sich die Früchte optimal ausbilden können und die Ruten nicht absterben.
Im Frühjahr ist eine Düngergabe mit reifem Kompost oder einem geeigneten Langzeitdünger empfehlenswert. Das Granulat sollte oberflächlich um den Strauch eingearbeitet werden, damit es sich im Laufe der Monate zersetzen kann. Auf diese Weise werden der Pflanze die enthaltenen Nährstoffe langsam und gleichmäßig zugeführt.
Schnitt
Da die Japanische Weinbeere grundsätzlich am vorjährigen Trieb trägt und abgetragene Ruten bereits unmittelbar nach der Ernte absterben, ist es wichtig, den Strauch im Herbst von alten und trockenen Trieben zu befreien. Diese sollten bodennah abgetrennt werden.
Befruchtung
Die Blütezeit der Japanischen Weinbeere erstreckt sich von Mai bis Juni. Es handelt sich um einen selbstfruchtbaren Strauch, welcher zur Bestäubung keine weitere Pflanze benötigt. Wird jedoch mehr als eine Pflanze kultiviert, so kann dies den Ernteertrag entscheidend beeinflussen. Die in dichten Trauben angeordneten Blüten werden immer am vorjährigen Holz sichtbar und ziehen als Insektenmagnet viele Bienen und andere Nützlinge an.
Ernte
Die orangeroten Beeren der Japanischen Weinbeere erreichen zwischen Juli und September ihren Reifezustand und können dann unmittelbar geerntet werden. Sie werden zwar nicht ganz so groß wie Himbeeren oder Brombeeren, jedoch enthalten die Früchte viel Vitamin C und zeichnen sich insbesondere durch ihr intensives Aroma aus, welches an Weinbeeren erinnert. In einem ertragreichen Sommer kann man von einem einzelnen Strauch bis zu vier Kilogramm Beeren ernten.
Krankheiten und Schädlinge
Die Japanische Weinbeere sondert ein klebriges Sekret ab und schützt sich auf diese Weise vor Fressfeinden und Schädlingen. Es ist jedoch möglich, dass die Brombeergallmilbe ihren Weg auf den Strauch findet und dafür sorgt, dass die Beeren nicht gleichmäßig ausreifen können und somit ihr Geschmack beeinträchtigt wird. Um einem Befall vorzubeugen, sollte man die Japanische Weinbeere im Herbst großzügig auslichten und alle Fruchtmumien beseitigen. Weiterhin kann der Strauch im zeitigen Frühjahr mit Rapsöl bespritzt werden, was auch den Austrieb fördert.
Expertentipp
Damit sich die Japanische Weinbeere im heimischen Garten nicht übermäßig ausbreiten kann, ist es empfehlenswert, bereits bei der Pflanzung eine Wurzelsperre mit einer Tiefe von circa vierzig Zentimetern einzusetzen. Auf diese Weise können sich die flachen Wurzeln lediglich innerhalb der Sperre ausbreiten.
Häufig gestellte Fragen
Wie kann die Japanische Weinbeere vermehrt werden?
Sobald die bogenförmig herabhängenden Triebe des Strauchs Bodenkontakt haben, bilden diese unmittelbar Wurzeln aus. Auf diese Weise entstehen zahlreiche neue Sträucher, welche im folgenden Frühjahr separiert und neu gepflanzt werden können. Ist dies nicht gewünscht, so ist es erforderlich, die Triebe rechtzeitig zu kappen oder aufzubinden. Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung erfolgt unterirdisch, indem die Japanische Weinbeere durch Ausläufer neue Jungpflanzen bildet. Auch diese können im Herbst getrennt und an einen neuen Standort gesetzt werden.
Können die Früchte der Japanischen Weinbeere langfristig gelagert werden?
Die Beeren der Japanischen Weinbeere erfreuen sich insbesondere aufgrund ihres frischen und säuerlichen Aromas an großer Beliebtheit. Mit ihnen lässt sich Marmelade oder Gelee herstellen. Dazu ist es jedoch am besten, wenn die Früchte frisch unmittelbar nach der Ernte weiterverarbeitet werden. Im Kühlschrank halten sich frisch gepflückte Beeren etwa drei bis fünf Tage, eine langfristige Lagerung oder Tiefkühlung ist jedoch nicht empfehlenswert.
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