Die Kartoffel ist ein beliebtes und gesundes Gemüse und ihr Anbau nicht schwer. Wer nicht genug Platz im Garten hat oder keinen Garten zur Verfügung hat, der braucht Alternativen. Der Kartoffelanbau in einem Pflanzsack ist eine gute Alternative zum traditionellen Großanbau auf einem Acker. Ein Pflanzsack ist platzsparend und übersichtlich in der Pflege. Lesen Sie im folgenden Text, was Sie beachten sollten, um auf diese Weise eine hohe Ernte zu erzielen.
Was brauche ich für den Kartoffelanbau im Pflanzsack?
Um eigene Kartoffeln anbauen zu können, wird nicht viel benötigt. Sie brauchen Saatkartoffeln, Erde und einen Pflanzsack.
Als Saatkartoffeln kann jegliche Art von Kartoffeln verwendet werden. Demnach können dies auch Kartoffeln sein, die Zuhause bereits anfangen auszutreiben. Optimal, dennoch nicht zwingend notwendig, sind Saatkartoffeln in Bioqualität. Bei Kartoffeln aus dem Supermarkt, kann es vorkommen, dass diese nach der Ernte behandelt wurden, damit sie nicht keimen.
Die Erde, die zum Pflanzen verwendet wird, kann gekaufte Pflanzenerde oder Gartenerde sein. Sie sollte nährstoffreich und locker sein. Nicht allzu nährstoffreiche Erde kann mit Kompost angereichert werden, damit die Kartoffelpflanzen einen gesunden Wuchs entwickeln. Für ein ausgewogenes Verhältnis mischen Sie einen Teil Erde mit einem Teil Kompost und einem Teil Sand.
Im Internet gibt es eine große Auswahl an Pflanzsäcken – auch Pflanztaschen genannt -, die für den Anbau von verschiedenen Gemüsen genutzt werden können. Wenn Sie ungenutzte Säcke Zuhause haben, können Sie diese ebenfalls für den Anbau der Kartoffeln verwenden. Das Material der Säcke ist weitestgehend irrelevant, solange das Material stabil genug ist, um den Inhalt zu halten. Eine dünne Plastiktüte ist zum Beispiel nicht zu empfehlen. Der Sack oder die Tüte sollte wasserdurchlässig sein, um Staunässe zu verhindern. Wird kein spezieller Pflanzsack genutzt, stechen oder ritzen Sie ein paar Löcher in den Boden. Kommt ein Eimer oder Kübel zum Einsatz, bohren Sie bitte genug Löcher in den Boden.
Abgesehen von den bereits genannten Materialien, brauchen Sie einen sonnigen, warmen Platz, an dem Ihre Kartoffelpflanzen gut gedeihen können.
Vorteile des Anbaus im Pflanzsack

Im Folgenden werden die Vorteile vom Kartoffelanbau in einem Pflanzsack genannt:
- Ein Pflanzsack braucht nicht viel Platz. Er eignet sich gut für das Gärtnern auf kleinem Raum, z.B. auf einem Balkon oder auf der Terrasse.
- Der Anbau in einem Pflanzsack oder ähnlichem ist übersichtlich. Die Pflege der Kartoffelpflanzen bestehend aus dem Gießen, Anhäufen und Jäten von Unkraut, ist wenig arbeits- und zeitintensiv.
- Die Nutzung bereits vorhandener Säcke, Eimer oder Kübel ist kostengünstig und umweltschonend. Außerdem können die Behältnisse lange wiederverwendet werden.
- Die Ernte der Kartoffeln macht wenig Arbeit.
Wie pflanze ich die Kartoffeln im Pflanzsack?

Die Kartoffeln können ab April gepflanzt werden. Vor dem Pflanzen der Kartoffeln muss der Sack, falls noch nicht getan, mit Löchern oder Schlitzen am Boden versehen werden, damit Regen- und Gießwasser ablaufen kann. Rollen Sie den Rand des Pflanzsacks nach außen ein. Nun füllen Sie den Sack mit etwa 5cm Drainage aus Kieselsteinen, Tonscherben oder dickeren Stöcken. Die Drainage ist wichtig, um Staunässe zu verhindern. Als nächstes wird eine Schicht von etwa 10 bis 15cm Erde in den Sack gefüllt. Pro Sack und je nach Größe legen Sie 3 bis 5 Saatkartoffeln im gleichen Abstand in die Erde. Die Kartoffeln werden nun vollkommen mit Erde bedeckt und ausreichend gegossen.
Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Sollte es späten Frost geben, schützen Sie den Pflanzsack, beispielsweise indem Sie ihn an eine Hauswand stellen.
Nach etwa 2 bis 3 Wochen sind die ersten Blätter sichtbar. Die jungen Blätter werden mit Erde bedeckt, sodass die Pflanzen weiter nach oben wachsen müssen. Wiederholen Sie diesen Arbeitsschritt bis der Pflanzsack voll ist. Die Pflanzen bilden dadurch immer neue Wurzeln und Triebe, an denen zusätzliche Knollen wachsen können. Die Erträge pro Pflanzsack können somit 1 bis 2 Kilogramm betragen.
Ist der Pflanzsack voll, dürfen die Pflanzen ungestört weiterwachsen. Da Kartoffeln zu knapp 80 Prozent aus Wasser bestehen, ist regelmäßiges Gießen unerlässlich. Die warme Erde im Pflanzsack sorgt zusätzlich für ein üppiges Wachstum.
Die Ernte der gesunden Knollen
Sobald die Pflanzen braun werden und absterben, sind die Kartoffeln erntereif. Sollen sie gelagert werden, können sie noch für ein paar weitere Wochen in der Erde verharren, damit sich die Schale verhärten kann.
Die Kartoffelernte ist im Gegensatz zur Ernte im Beet oder auf dem Feld mühelos. Der Sack wird auf einer Plane, Decke oder ähnlichem entleert und die Kartoffeln aufgelesen.
Expertentipp
Lassen Sie die Saatkartoffeln schon im März an einem warmen, sonnigen Ort vorkeimen und besprühen Sie sie gelegentlich mit etwas Wasser. Durch diesen Arbeitsschritt können Sie sichergehen, ob Ihre Erdknollen tatsächlich keimen. Zusätzlich spart er Zeit, denn die Knollen haben einen deutlichen Vorsprung im Vergleich zu nicht vorgekeimten Knollen.
Die Pflanzerde kann wiederverwertet werden. Aufgrund des Nährstoffverlustes eignet sie sich nur für Schwachzehrer wie Salate oder Radieschen. Mit Kompost angereichert ist die Erde jedoch wieder für andere Starkzehrer geeignet.
Außerdem können Sie ein paar der Kartoffeln aufbewahren und diese in der nächsten Saison als Saatkartoffeln benutzen. Nach etwa drei Jahren sollten allerdings frische Saatkartoffeln gepflanzt werden, um die Weitergabe von Krankheiten zu verhindern.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange brauchen Kartoffeln von der Pflanzung bis zur Ernte?
Die Wachstumsdauer variiert je nach Sorte von etwa 90 bis 160 Tagen.
Wie kann ich Kartoffeln lagern?
Unversehrte Kartoffeln werden am besten kühl, trocken und dunkel gelagert.
Wie kann ich einem Braunfäulebefall vorbeugen?
Schützen Sie die Kartoffelpflanzen vor zu viel Nässe.
Was mache ich, wenn sich dennoch Braunfäule bildet?
Wird die Krankheit rechtzeitig bemerkt, kann man versuchen mit Brennnesseljauche dagegen anzukämpfen. Hilft dies nicht, ernten Sie die Kartoffeln vorzeitig oder entfernen Sie das Pflanzengrün. Verwenden Sie die Kartoffeln nicht als Saatkartoffeln, denn der Pilz kann in den Kartoffeln überwintern.
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