Viele Hobbygärtner und Blumenfreunde stellen sich die Frage, weshalb ihre Orchideen einfach nicht mehr richtig blühen möchten. Es kommt nämlich nicht selten vor, dass die exotischen Schönheiten keine Blütentriebe mehr ausbilden. Wichtig zu wissen ist es diesbezüglich, dass die Dauer der Blüte bei den verschiedenen Arten von Orchideen durchaus unterschiedlich ausfällt. Einmal pro Jahr blühen alle Orchideen, es gibt allerdings auch Arten, die zweimal im Jahr Blüten ausbilden. Falls es länger als 12 Monate dauert und es dann noch immer zu keinem neuen Blütentrieb kommt, können die Ursachen dafür vielfältig sein. Beispielsweise kann der Grund darin liegen, dass der Standort der Pflanze zu dunkel oder zu warm ist. Auch eine Überdüngung oder ein zu starkes Gießen kann dazu führen, dass die Pflanze nicht blüht. Ebenfalls ist es möglich, dass sich die Orchidee aktuell in einer Ruhephase befindet – dies kommt bei einigen Arten besonders häufig im Winter vor. Mit den folgenden praktischen Tipps und Tricks ist es allerdings möglich, die Orchidee wieder dazu zu bringen, farbenfrohe Blüten auszubilden.
Der Rückschnitt
Weltweit zählt die Phalaenopsis, also die Schmetterlingsorchidee, zu den beliebtesten Pflanzen. Bei dieser Gattung kann das Blühen durch eine ganz simple Maßnahme erneut angeregt werden. Für diese Art gilt, dass die ruhenden Augen unterhalb der bereits verblühten Triebe liegen. Sobald auch die letzte Orchideenblüte am Stiel verwelkt ist, muss der Trieb oberhalb einem der Augen abgeschnitten werden. Diese Augen sind auch als kleine Verdickungen zu erkennen. Für den Schnitt sollte stets eine saubere Schere verwendet werden. Aus der schlafenden Knospe entwickelt sich dann in der Regel nach circa drei Monaten eine neue Blüte. Um zu verhindern, dass der Trieb zu lang wird, wird das Kürzen auf der mittleren Höhe über dem zweiten oder dritten Auge vorgenommen. Empfehlenswert ist es, die Orchidee nach dem Rückschnitt an einen etwas kühleren Platz zu stellen. In ihrer Ruhephase benötigt die Pflanze weniger Licht und kaum Wasser.
Der optimale Standort
Grundsätzlich gilt, dass Orchideen viel Licht benötigen, um ihre Blüten auszutreiben. Ein Wachstum oder das Ausbilden von Blüten ist an dunklen Standorten nicht möglich. Daher ist es empfehlenswert, dass die Orchideen im Spätherbst, im Frühjahr und im Winter in die Nähe eines südlich ausgerichteten Fensters gestellt werden. In der Zeit zwischen April und September empfiehlt es sich allerdings, den Pflanzen tagsüber den nötigen Schatten zu gönnen. Der Abstand vom Fenster beträgt idealerweise 40 Zentimeter, ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Pflanze einen Sonnenbrand zuzieht.
Der Kältereiz
Falls die Orchideen keine Blüten mehr austreiben, kann der Grund dafür nicht nur in einer zu geringen Lichtzufuhr liegen, sondern auch an falschen Temperaturen der Umgebung. Zum Beispiel mögen es die Nachtfalterorchideen besonders gerne warm. Für diese sind Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad am Tag und eine hohe Luftfeuchtigkeit optimal. Zur Anregung von Orchideen, die besonders blühfaul sind, können die Pflanzen für eine gewisse Zeit in kühlere Räumlichkeiten gestellt werden, beispielsweise in das Gäste- oder das Schlafzimmer. Die neuen Blüten sollten sich zeigen, wenn die Pflanzen circa zwei Monate bei Temperaturen zwischen 15 und 16 Grad gehalten wurden. Die Blütezeit hängt bei der Cymbidium-Orchidee besonders stark von der Umgebungstemperatur ab. Der Kältereiz von unter 14 Grad ist essenziell, damit aus den Knospen Blüten entstehen. Wenn dieser Reiz ausbleibt, kommt es zu einem Abfallen der Knospen.
Expertentipp
Auf eine regelmäßige Düngung kann nicht verzichtet werden, wenn die Orchideen eine üppige Blütenpracht aufweisen sollen. Bei dem Tauchen kann dazu beispielsweise das Wasser mit ein wenig Flüssigdünger versetzt werden. Das richtige Gießen ist ebenfalls essenziell dafür, dass die Pflanzen kräftig und gesund wachsen. Am besten geeignet ist dazu kalkarmes Wasser in Zimmertemperatur. Vorab kann durch ein Holzstäbchen getestet werden, ob das Substrat noch über eine Restfeuchtigkeit verfügt und die Notwendigkeit zum Wässern besteht. Während ihrer Wachstumsphase benötigt die Orchidee eine schwach konzentrierte, aber regelmäßige Düngung. Ansonsten kommt es zu einer Stagnation des Wachstums und der Ausbildung der Blüten.
Häufig gestellte Fragen
Wie viele Jahre blühen Orchideen?
Die Blühdauer der unterschiedlichen Orchideen-Arten gestaltet sich durchaus verschieden. Pro Jahr werden bei jeder Sorte mindestens einmal Blüten ausgetrieben, andere blühen pro Jahr sogar zweimal.
Warum blühen einige Orchideen auch in den Wintermonaten?
Es gibt sowohl Orchideen, die in den Wintermonaten eine Ruhepause einlegen, andere beginnen gerade zu der Zeit zu blühen. In der dunklen Jahreszeit benötigen lichthungrige Orchideen besonders viel Lichteinstrahlung, damit es möglich wird, dass sich ihre Knospen öffnen.
Wie gestaltet sich die richtige Pflege der Orchideen im Winter?
Die Pflanzen sollten in den Wintermonaten pro Woche einmal aus ihrem Topf entnommen werden. Die Wurzeln der Orchidee werden dann in abgekochtes oder abgestandenes Wasser getaucht. Noch besser geeignet ist dafür Regenwasser. Die Wurzeln können bei diesem Tauchen das Wasser aufsaugen und es für die nächsten Tage als Vorrat speichern.
Wie lange bleibt eine Blüte bei einer Orchidee bestehen?
Bei der entsprechenden Pflege ist eine Phalaenopsis durchaus in der Lage, sich über mehrere Jahrzehnte zu halten und in dieser Zeit immer mehr Blüten auszubilden. Die Blüte an sich hält bei einer guten Orchidee durchaus über eine Zeit von circa zwei Monaten.
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