Mit zahlreichen Vitaminen sowie Mineral- und sekundären Pflanzenstoffen unterstützen die roten Gartenfrüchte eine ausgewogene Ernährung. Bei der Kultivierung ohne Pestizide entsprechen selbst gezogene Tomaten zudem einem rein biologischen Anbau. Doch leider vermiesen manchmal Krankheiten oder ungünstige Faktoren die Ernte.
Weshalb werden Tomaten schwarz?
Vorab die gute Nachricht: Weder Schädlinge noch Viren, Bakterien und Pilze sind für schwarz werdende Tomaten verantwortlich. Eine Ausbreitung auf anderes Gemüse ist insofern nicht zu befürchten. Betroffene Tomaten können sogar bedenkenlos kompostiert werden, denn sie verrotten ohne nachteilige Begleiterscheinungen. Die Diagnose bei dem Phänomen lautet korrekterweise Blütenendfäule. Es handelt sich hierbei nicht um eine Infektion, sondern um ein Versorgungsproblem, auf das die Pflanzen sensibel reagieren.
Blütenendfäule erkennen

Am häufigsten erkranken Tomatenpflanzen an der Kraut- und Braunfäule, die zu braunen Blättern und Früchten führt und vom Pilz Phytophthora infestans ausgelöst wird. Die Tomaten werden nach und nach matschig, fühlen sich faul an und sind nicht mehr genießbar. Im Regen stehende Gewächse sind für diesen Schaderreger besonders anfällig.
Anders die Blütenendfäule, die stets an der Blütenansatzstelle (gegenüber des Stiels) beginnt. Der Bereich fällt ein, verfärbt sich schwarz, vertrocknet und breitet sich schrittweise über die gesamte Frucht aus. Diese Entwicklung beruht auf Kalziummangel, der das Gewebe der Früchte negativ beeinträchtigt. Der unerwünschte Prozess kann auch an Paprika und Kartoffeln (Nachtschattengewächse wie die Tomate) sowie an Kürbisgewächsen (z. B. Zucchini) auftreten.
Blütenendfäule bekämpfen

Wird nach der Entdeckung der ersten schwarzen Stellen reagiert, lassen sich die Pflanzen noch retten. Die Maßnahmen müssen jedoch unmittelbar erfolgen, damit sich der Stock noch während der fruchtbildenden Saison erholt.
Mangelt es an Nässe, stellt die Pflanze zunächst die Versorgung der Blätter sicher. Erst wenn das Laub genug Feuchtigkeit abgezweigt hat, kommen die Früchte dran. Daraus resultiert, dass bei zu langen Gießintervallen die reifenden Tomaten unter Dehydratation leiden. Der Boden sollte deshalb stets genug Feuchtigkeit aufweisen. In Topfkultur und bei Sommerhitze sind meist zwei Bewässerungen am Tag nötig.
Fehlendes Kalzium im Substrat wird mit Düngergaben behoben. Einen Teil der Erde durch reifen Kompost ersetzen verschafft der Pflanze Erleichterung. Alternativ führt Tomaten-Spezialdünger zu gesundem Wachstum. Der Fachhandel bietet sowohl Flüssigdünger als auch Pulver und Granulat mit angereicherten Nährstoffen an. Kalzium sollte zwingend zu den Bestandteilen des Produktes gehören.
Schwarz werdende Tomaten verhindern
Wird von Anfang an auf die Bedürfnisse von Tomatenpflanzen geachtet, lässt sich die Blütenendfäule in aller Regel vereiteln:
- Tomaten lieben sonnige, windgeschützte und nach Möglichkeit überdachte Standorte.
- Mindestens 60 cm zwischen den Pflanzen einplanen. Zu geringer Abstand verringert die Verdunstung der Blätter. Dadurch setzt kein ausreichender Wassersog ein, was wiederum einen Nährstoffstau hervorruft.
- Das Substrat für Setzlinge mit Bodenverbesserer (reifer Kompost, Stallmist, Hornspäne, etc.) versehen.
- Tomatenpflanzen durchgehend zur Genüge gießen und düngen.
Expertentipp
Eine Extraportion Kalzium liefern Eierschalen. Entweder die äußere Eihülle mit einem Mörser zu Pulver verarbeiten und noch vor dem Einpflanzen unter das Substrat mischen. Oder gelegentlich zerkleinerte Eierschalen mindestens einen Tag lang in Wasser einweichen und diese Mixtur wie einen Flüssigdünger verwenden. Eierschalen eignen sich allerdings nicht als alleiniger Dünger.
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