Denkt man an Orchideen, so kommt einem zuerst ein Bild einer wunderschönen Zimmerpflanze mit prächtigen Blüten in den Sinn. Dass die eleganten Schönheiten jedoch auch je nach Art im Außenbereich eine gute Figur machen, wissen die wenigsten. Wir verraten Ihnen, welche Orchideen winterhart sind und welche Standorte diese bevorzugen.
Winterharte Orchideenarten im Überblick
Orchideen, welche als Zimmerpflanzen gehalten werden, sind allgemein nicht für eine Freilandhaltung geeignet. Es gibt jedoch spezielle Arten, die besonders strapazierfähig und robust sind. Solche Orchideensorten können sogar einen Winter im Freien problemlos überstehen.
Folgende Orchideen Arten sind winterhart:
- Tibet- oder Bergorchidee
- Japanorchidee
- Frauenschuh
- Knabenkräuter
- Ragwurzen
Orchideen für das Freiland
Tibet- oder Bergorchidee (Pleione limprichtii)
Die Gattung der Pleione umfasst zahlreiche Arten, welche nicht alle im Freiland überleben können. Die Tibetorchidee jedoch glänzt mit einer beachtenswerten Robustheit gegen Frost und Kälte. Sie hält im Winter bis zu minus 20 Grad Celsius aus und überlebt sogar unter einer geschlossenen Schneedecke.
Die Tibetorchidee oder auch Bergorchidee genannt, erblüht jedes Jahr auf ein Neues und kann bis zu 15 Zentimetern hoch wachsen. Ihre Blüten leuchten dabei in einem zarten Rosa und gedeihen bis zum Juni.
Am besten entwickeln sich Tibetorchideen an einem halbschattigen Ort. Der Boden sollte dabei im Idealfall humos, durchlässig, kalkarm bis leicht sauer sein. Eine gute Grundfeuchtigkeit ist ebenfalls förderlich.
Japanorchidee (Bletilla striata)
Die Japanorchidee hält ebenfalls beachtliche Minusgrade aus. Sie übersteht eine Kälte von minus 17 Grad Celsius und ist demnach wie die Bergorchidee winterhart. Die Bletilla striata erblüht im Juni bis Juli und umfasst viele verschiedene Arten.
Ideal ist ein heller Standort im Halbschatten mit Morgensonne.
Diese Arten sind winterhart:
- Bletilla striata ‚alba‘
- Bletilla striata ‚blue‘
- Bletilla striata ‚kuchibeni‘
- Bletilla striata ‚pink‘
Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
Zu einer der exklusivsten Arten der winterfesten Orchideen gehört der Frauenschuh. Am richtigen Standort trotzen die Blumen beträchtlichen Minusgraden. Die Orchidee bevorzugt warme, sonnige Orte. Halbschatten ist aber ebenfalls in Ordnung.
Diese Arten des Frauenschuhs sind winterhart:
- Cypripedium Ventricosum ‚Pastel‘
- Cypripedium parviflorum – ‚Kleinblütiger Frauenschuh‘
- Cypripedium kentuckiense
- Cypripedium formosanum – Taiwanfrauenschuh
- Cypripedium x ventricosum
Knabenkräuter
Verschiedene Gattungen der Orchideen werden häufig als Knabenkräuter bezeichnet und sind auch als Stand- oder Stendelwurz bekannt. Die Blätter der Orchideenart sind lang, schmal und gefleckt. Sie können eine Wuchshöhe von bis zu 60 Zentimetern erreichen und fühlen sich besonders an feuchten Teichrändern oder Mooren wohl.
Ragwurzen (Ophrys)
Diese winterharten Orchideen stellen eine Besonderheit in der Botanik dar. Sie besitzen nämlich recht ungewöhnlich geformte Blüten, welche Insekten ähneln. Dadurch werden Sie auch als „Meister der Täuschung“ betitelt. Diese Pflanzen mögen nicht allzu trockene Standorte und können eine Höhe von bis zu 50 Zentimetern erreichen. Besonders außergewöhnlich ist die Tatsache, dass die Ragwurzen nicht nur eine, sondern gleich zwei Ruhephasen brauchen. Eine im Winter und eine im Sommer.
Diese Arten des Ragwurz sind winterhart:
- Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
- Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)
- Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Expertentipp
Alle aufgeführten Orchideen sind zwar äußerst standhafte und starke Pflanzen, jedoch können Sie ihnen natürlich vor Einbruch des Winters beim Überwintern zusätzliche Hilfe anbieten. Das Abdecken der Pflanze mit einem Vlies schützt auch vor extremen Minusgraden.
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