Der Kirschlorbeer, auch Lorbeerkirsche genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse und erfreut sich als Heckenpflanze in heimischen Gärten größter Beliebtheit. Der pflegeleichte Strauch, dessen Wildform ursprünglich in Kleinasien beheimatet war, gedeiht an nahezu allen Standorten.
Die meisten Sorten sind schnellwüchsig und eignen sich als immergrüne Heckenpflanzen, als Umrahmung von Gartenbeeten oder als Solitärpflanze. Von Mai bis Juni präsentiert der Kirschlorbeer seine weißen, kerzenartigen Blütenstände, aus denen sich im Herbst die kleinen schwarzen oder roten Früchte bilden.
Ursachen für löchrige Blätter
Stellen Sie fest, dass der Kirschlorbeer unschöne, löchrige Blätter aufweist, sind nicht immer Schädlinge schuld, wie meist vermutet wird. Oftmals leidet der Strauch unter der sogenannten Schrotschusskrankheit, bei der der Kirschlorbeer von einem Pilz befallen ist. Auch ein Bakterienbefall mit Pseudomonas syringae, der löchrige Blätter am Strauch hervorruft, kommt in Betracht.
Für Löcher in den Blättern sorgen auch Schädlinge wie der Dickmaulrüssler, die sich von dem Grün des Laubes ernähren. Um herauszufinden, was den Lochfraß an den Blättern verursacht, lohnt es sich den Kirschlorbeer genauer unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Bekämpfung von Krankheiten oder Schädlingen zu ergreifen.
Erkennen der Schrotschusskrankheit
Wenn die Blätter Ihres Kirschlorbeers aussehen als hätte jemand mit einer Schrotflinte auf sie geschossen, handelt es sich um einen Pilzbefall, der sämtliche Blätter infiziert hat. Diese färben sich zunächst rötlich und bilden im Anschluss braune Flecken an den Rändern. Nach und nach trocknet das Laub ein und wird nach kurzer Zeit abgestoßen. An Ästen und Trieben entstehen dadurch Wunden, die nur schlecht verheilen.
Der Pilz überwintert sowohl in den erkrankten Trieben und Früchten als auch in den abgefallenen Blättern. Aufgrund dessen sind auch die neuen Blätter kurz nach dem Neuaustrieb im Frühjahr wieder von der Krankheit befallen. Sie breitet sich bei feuchten Witterungsverhältnissen besonders schnell aus.
Bekämpfung der Schrotschusskrankheit
Als Gegenmaßnahme empfiehlt es sich sämtliche befallenen Pflanzenteile bis in das gesunde Holz einzukürzen und das Schnittgut unmittelbar über den Hausmüll zu entsorgen. Ein regelmäßiger Schnitt des Strauches sorgt dafür, dass das Laub schnell abtrocknet und dem Pilz die Lebensgrundlage, das Wasser, entzogen wird.
Bei einem starken Befall greifen Sie am besten auf Fungizide aus dem Handel zurück und verwenden zusätzlich Tonerde-Präparate, damit sich der Strauch wieder erholen kann. Sammeln Sie auch das abgefallene Laub auf und entsorgen dieses über den Hausmüll, da der Pilz im Kompost überlebt. Um der Krankheit vorzubeugen, ist es ratsam, Kirschlorbeerhecken zu mulchen.
Erkennen und Behandlung von bakteriellem Befall
Auch das Bakterium Pseudomonas syringae kann für löchrige Blätter am Kirschlorbeer verantwortlich sein. Das erkennen Sie daran, dass die Blätter kreisrunde Nekrosen auf den Oberflächen aufweisen. Diese Krankheit wird oftmals mit Schrotschusskrankheit verwechselt, da der Bakterienbefall auch hauptsächlich bei feuchter Witterung auftritt und sich rasch weiterverbreitet. Auch hier schafft ein radikaler Rückschnitt Abhilfe und eine Behandlung mit Kupfer-Präparaten ist nötig.
Nicht alle Sorten des Kirschlorbeers werden von Pilzen und Bakterien befallen. Viele Arten sind weitgehend immun gegen Krankheiten und Hobbygärtner müssen sich nur selten mit einem Befall von Schädlingen und Krankheiten beschäftigen.
Erkennen und Behandlung eines Dickmaulrüssler-Befalls
Der Dickmaulrüssler frisst Teile der Blätter ab und hinterlässt kreisförmige Stellen am Laub. Dieser Blattfraß ist jedoch das geringste Problem, denn zusätzlich legt der Schädling Larven unter dem Strauch ab. Diese fressen sich an den Wurzeln des Kirschlorbeers entlang und gelangen schlussendlich bis an dessen Hauptwurzeln.
Um ein Absterben Ihrer Pflanzen zu verhindern, lohnt es sich Fallen aufzustellen oder Nematoden auszustreuen. Diese kleinen Tiere sind in der Lage in die Larven des Dickmaulrüsslers einzudringen und ein Bakterium freizusetzen, das die Larven abtötet.
Expertentipp
Der richtige Standort und ein regelmäßiger Rückschnitt dienen der Vorbeugung von Krankheiten und Schädlingsbefall.
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