Der Feigenbaum ist ein wunderschöner, pflegeleichter und dankbarer Baum. In Nordafrika gibt es Gegenden, in der jeder mindestens ein bis zwei davon im Garten hat. Kein Wunder, denn er sättigt ganze Familien! Seine Früchte können grün oder violett sein, immer sind sie innen rötlich, saftig und außerordentlich schmackhaft. Gerne werden Schaukeln an seine starken und zugleich elastischen Äste gehängt. Feigenbäume bleiben grün und frisch, selbst wenn Gras und Blumen um sie herum vertrocknen. Damit ein Feigenbaum möglichst viel Ertrag bringt, muss er gut beschnitten werden. Wann und wie, das erfahren Sie hier!
Den eindrucksvollen Feigenbaum schneiden und verstehen
Ein kräftiger Rückschnitt bewirkt, dass der großblättrige Baum sich auf die Fruchtproduktion konzentriert. Ansonsten wächst er hoch, breit und dicht wüchsig. Den Schnitt verkraftet er gut, wenn man sich diese Ratschläge zu Herzen nimmt:
Die beste Zeit, den Feigenbaum zu beschneiden
Ein Feigenbaum bildet im Frühjahr Knospen. Deshalb ist es vorteilhaft, den Rückschnitt in seiner Ruhephase vorzunehmen; also im November, nachdem er seine Blätter abgeworfen hat. In der Ruhezeit ist weniger Milchsaft in den Ästen; davon tritt einiges nach dem Schneiden aus. Frisch geschnittene Äste vertragen Fröste nicht so gut; deswegen kann man Feigenbäume auch im Februar beschneiden, vor neuem Austrieb. In warmen Ländern kann jedes Jahr stark beschnitten werden, der Baum wächst wieder zu und bringt viel Ernte.
Feigenbaum – Äste richtig schneiden

- Als Werkzeug für den Rückschnitt Ihres Feigenbaumes benötigen Sie eine scharfe Zweigschere; eventuell auch eine saubere Handsäge (Baumsäge, Astsäge). Manchmal auch Handschuhe und eine Leiter!
- Ein neu gepflanzter Feigenbaum wird, in seinem ersten Winter, um die Hälfte zurückgeschnitten. Bei bereits gut eingewurzelten Feigenbäumen entfernt man alle Äste, die nicht benötigt werden; zum Beispiel kleine Triebe am Fuß des Baumes oder tote Äste. Man kann den Feigenbaum so beschneiden, dass nur ein oder zwei Äste als Baumstamm übrig bleiben. Solche Bäume kann man später besonders gut erklettern. Will man ihn buschiger, lässt man vier oder fünf Stämme.
- Hat der kleine Feigenbaum seinen zweiten Winter erreicht, wählt man die kräftigsten Triebe aus, die bleiben stehen. Die anderen schneidet man dicht am Stamm, einer Astgabel oder einer schlafenden Knospe ab.
- Bei einem noch älteren Feigenbaum werden ungefähr fünf Hauptäste ausgesucht. Alle übrigen werden abgeschnitten. Das klingt krass, aber der Feigenbaum verkraftet das spielend. Es hilft ihm, seine Kraft für die fruchttragenden Äste zu bündeln, und garantiert dadurch mehr Ernte! Die Hauptäste so ausgewählt, dass sie zusammen eine schöne Baumkrone bilden können; also mit Abstand untereinander. Es müssen Äste stehen bleiben, die im Jahr davor gewachsen sind – daran wachsen frühere Feigen! Und beim Herbstschnitt lässt man auch Äste, die erst im Frühling gewachsen sind – daran wachsen späte Feigen.
- Von den ungefähr fünf übrig gelassenen Ästen schneidet man alle kleineren Zweige ab, vor allem solche, die sehr nahe an den Hauptästen stehen. Im Zuge der Auslichtung werden alle Äste weggekürzt, die ins Bauminnere wachsen, sich überkreuzen oder umschlingen.
- Zum Abschluss kürzt man die beschnittenen Hauptäste um ungefähr ein Drittel ihrer Länge. Ein Radikalschnitt, zweifellos; er führt zu mehr, größeren und noch wohlschmeckenderen Früchten. Der Baum hat mit weniger Ästen und Zweigen eine größere Schubkraft, bekommt eine klare Kontur und ist zur Erntezeit leicht zu erklettern, ohne mit den Kleidern an Zweigen hängenzubleiben!
Expertentipp
Soll der Feigenbaum vermehrt werden, wählt man aus den abgeschnittenen Ästen geeignete Stecklinge aus! Man nimmt Zweige, die so dick wie ein Daumen und so lang wie ein Oberarm (halbe Armlänge) sind. Mehrere solche Stecklinge werden an einer geeigneten Stelle gepflanzt, mit fingerlangem Abstand untereinander. Als Pflanzerde gibt man gute, aufgelockerte Humuserde in ein breiteres Loch am Boden, oder in einen (mindestens 40 Zentimeter tiefen) Topf, dann regelmäßig gut gießen! Bitte Staunässe vermeiden, ein Abzugsloch unten im Topf ist notwendig! Auf diese Weise kann es gut verkraftet werden, falls sich nicht jeder Steckling zum Austreiben entscheidet! Manche lassen die Stecklinge vor dem Einpflanzen ein paar Wochen lang in einer halb gefüllten Wasserflasche, damit sie schon erste Würzelchen bilden. Überzählige Stecklinge sind ein schönes Geschenk!
Ein Feigenbaum am rechten Platz bringt ganze 50 Jahre reiche Ernte. Ein gesunder Hochgenuss, für den man gerne zur Baumschere greift!
Häufig gestellte Fragen
Welches Klima braucht der Feigenbaum?
Feigenbäume sind sehr wärmeliebend und verbreiten Mittelmeer-Stimmung! In kühleren Ländern hilft es ihnen sehr, an einen sonnigen Standort gepflanzt zu werden; idealerweise nahe einer schützenden, wärmenden Hauswand oder nach Süden ausgerichteten Mauer. Sie brauchen allerdings auch ausreichend Licht und etwas Platz, um in die Breite zu wachsen. Feigenbäume im Topf gedeihen in einem sonnigen Innenhof ausgezeichnet. Ganz einfach ist es, ein paar Kieselsteine mit in die Erde zu geben; sie speichern die Wärme gut! Es gibt verschiedene winterharte Sorten.
Wie düngt man Feigenbäume?
Die beste Zeit zum Düngen eines Feigenbaumes ist im Frühling und Sommer (März bis September). In seiner Ruhezeit benötigt er keinen Dünger. Im Freiland bedient sich der anspruchslose, neu gepflanzte Feigenbaum selbst aus der Erde; zusätzlich etwas Humus in die aufgelockerte Pflanzerde zu erhalten, gefällt ihm aber gut. Im nächsten Jahr verträgt er etwas Kompost, Mist oder Volldünger, die in die Erde eingearbeitet werden, zum Beispiel zwischen die umgewendeten Schollen! Im Topf hilft Flüssigdünger. In sehr heißen Ländern hilft es dem Feigenbaum, wenn die feuchte Erde unter seiner Baumkrone nach dem ersten Herbstregen, oder nach einem Regen im Frühjahr, mit einem Spaten großzügig aufgelockert wird. Man wendet einfach Grasschollen um und lässt sie liegen. Dies düngt den Boden, und ermöglicht es dem nächsten Regen, hervorragend in die Erde eindringen zu können, ohne auf hart getrocknetem Boden abzufließen.
Was unter einen Feigenbaum pflanzen?
Der Feigenbaum hat eine Herzwurzel; er bildet ein paar tiefe Wurzeln aus, zugleich aber auch unzählige kleine, feine Wurzeln bis direkt unter die Erdoberfläche. Daher können junge Bäume in seiner direkten Nähe nicht gut Fuß fassen; Gärtner sagen, der Feigenbaum übt "Wurzeldruck" aus. Petersilie, Erbsen, Erdbeeren und Rhododendron gedeihen in seinem Schatten allerdings gut! Besser ist aber, nichts unter einen Feigenbaum zu pflanzen, dass sehr viel Wasser braucht und ständig gegossen werden muss; denn gut eingewurzelte Feigenbäume brauchen im Sommer nur wenig Wasser, so werden die Früchte süß und nicht verwässert. Feigenbäume im Topf muss man dagegen regelmäßig gießen, da sie keine tiefen Wurzeln in den Boden treiben können.
Hat ein Zwerg-Feigenbaum essbare Früchte?
Ja, auch die Früchte eines Mini Feigenbaumes im Topf sind essbar, wenn sie ausreichend ausreifen.
Wie kann man Feigen konservieren?
Feigen können in heißer Sonne auf Bastmatten getrocknet werden; dazu muss man sie regelmäßig wenden. Oder im Backofen! Anschließend werden sie plattgedrückt und mit etwas Mehl bestäubt. Eine nordafrikanische Spezialität sind gründlich getrocknete, in Stücke geschnittene Feigen, die in Olivenöl eingelegt werden. So halten sich die Feigen sehr lange und schmecken traumhaft; das heilsame Öl mit Feigengeschmack ist eine besondere Delikatesse.
Sind Feigen gesund?
Feigen sind sehr gesund! Sie stärken das Immunsystem, verhelfen zu einer optimalen Verdauung, machen fröhlich und munter, sind basisch und wirken sogar entgiftend! Sie enthalten viel Vitamin B1, Calcium, Eisen, Zink, außerdem Vitamin A, C, Magnesium, Folsäure, Kalium und Phosphor. 100 Gramm Feigen haben 63 Kilokalorien, kaum mehr als Äpfel. Feigen sind daher richtig gut fürs Herz, die Nerven, die Haut, die Haare, Knochen und Nägel.
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