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Pflanzenvermehrung

Feigenbaum – Vermehrung über Stecklinge

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Feigenbaum - Vermehrung über Stecklinge

Echte Feigen (Ficus carica) gehören zur Ordnung der Rosenartigen (Rosales) und zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Feigenbäumen haftet etwas Exotisches an, obwohl sie auch in unseren Breiten angebaut werden. In wärmeren Gebieten gedeihen sie problemlos im Freien. In kälteren Gegenden können sie als Kübelpflanzen kultiviert werden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie man Feigen über Stecklinge vermehrt.

Herkunft, Habitus, Früchte

Herkunft, Habitus, Früchte


Wild wachsende Feigen findet man vom Mittelmeerraum bis nach Südwestasien. Mittlerweile haben sich Feigenbäume in vielen tropischen, subtropischen und gemäßigten Gebieten angesiedelt.

Die Bäume und ihre süßen Früchte hatten bereits in der Antike eine große Bedeutung. Im antiken Griechenland waren Feigen heilig. Ab dem ersten Jahrhundert nach Christus wurden in den Mittelmeergebieten etwa 30 verschiedene Sorten angebaut. Die Früchte waren ein wichtiges Nahrungsmittel, fanden in der Volksmedizin Anwendung und galten als Symbol des Wohlbefindens und der Fruchtbarkeit.

Die milchsaftführenden Bäume und Sträucher bilden markante, fingerförmig gelappte Blätter. Kulturfeigen bilden drei Fruchtgenerationen pro Jahr. Fiori di fico entstehen zwischen April und Juni. Es folgen Pedagnuoli zur Haupterntezeit von Juni bis November. Zwischen September und Januar entwickeln sich Cimaruoli, die dritte Generation.

Die Früchte sind grün oder violett gefärbte Steinfruchtstände, die sich zwischen den Trieben, den Ästen und den Blättern bilden. Feigen können frisch oder getrocknet genossen und zu verschiedenen Speisen oder Getränken verarbeitet werden.

Vermehrung

Vermehrung
Feigenbäume können über Stecklinge oder Steckhölzer sortenecht vermehrt werden. Als Stecklinge werden Triebe von robusten, mehrjährigen Mutterpflanzen verwendet, die an das vorherrschende Klima angepasst sind und Früchte zuverlässig ansetzen.

Junge, vorzugsweise unverholzte Triebe mit Längen von 15 bis 20 Zentimetern werden im späten Frühjahr unterhalb eines Auges abgeschnitten. Zum Schneiden verwendet man ein desinfiziertes, scharfes Messer oder eine Gartenschere. Als Stecklinge können Triebspitzen oder Teilabschnitte mit einem Durchmesser von einem Zentimeter verwendet werden.

Die Stecklinge werden im unteren Drittel entlaubt. Die Schnittstellen sollten einen Tag trocknen, bis kein Milchsaft mehr austritt. Bei Teilabschnitten muss beim Anwurzeln auf die richtige Wuchsrichtung geachtet werden. Stecklinge können Wurzeln sowohl in Wasser als auch in Anzuchterde bilden. In Anzuchterde entwickeln sie in der Regel kräftigere Wurzeln. Bereits verholzte Triebe benötigen mehr Zeit, um Wurzeln zu bilden.

Beim Bewurzeln in Anzuchterde kann mit Hilfe einer Tüte oder einer Haube aus Plastik ein Mikroklima erzeugt werden, das den Prozess beschleunigt. Ein Einweckglas erfüllt den gleichen Zweck. Wichtig ist eine regelmäßige Belüftung, um die Bildung von Schimmel zu vermeiden.

Werden Stecklinge in Wasser bewurzelt, sollte das Wasser lediglich zwei Zentimeter tief sein. Ist das Glas höher als die Stecklinge, kann auf eine Haube verzichtet werden. Beim Einpflanzen mit fragilen Wasserwurzeln sollte man vorsichtig vorgehen.

Der Standort der Bewurzelung sollte hell sein, die Temperaturen müssen mindestens 20 Grad Celsius betragen. Je kühler die Temperaturen sind, desto länger dauert der Prozess. Unter guten Bedingungen bilden sich Wurzeln innerhalb von drei Wochen.

Für die Vermehrung über Steckhölzer wird ein frostfreier, kühler und heller Standort benötigt. Ideal geeignet sind unbeheizte Gewächshäuser. Steckhölzer werden im Herbst aus verholzten Trieben geschnitten. Sie sollten etwa 20 Zentimeter lang sein und im oberen sowie im unteren Bereich mit einem Auge abschließen. Man steckt sie in gleichmäßig feuchte Anzuchterde, aus der sie maximal fünf Zentimeter herausschauen sollten. Bis zum Frühjahr bilden die meisten Steckhölzer Wurzeln.

Expertentipp

Die Vermehrung von Feigenbäumen über Samen ist ebenfalls möglich. Durch die Aussaat bilden sich vor allem dekorative Pflanzen, die selten Früchte tragen. Bei der generativen Vermehrung gehen die selbstfruchtenden Eigenschaften oft verloren.

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