Der Feigenbaum gedeiht auch in Mitteleuropa am richtigen Standort und mit der richtigen Pflege gut. Eigentlich ist das mediterrane Bäumchen dabei sogar recht anspruchslos und trägt reichlich Früchte.
Doch kommt es manchmal vor, dass der Feigenbaum nur wenige oder gar keine Früchte trägt. Dafür gibt es verschiedene Gründe und meist lässt sich die Ursache schnell herausfinden und beheben.
Auf die richtige Feigensorte kommt es an
Wer eine Feige anpflanzen möchte und dabei auch Wert auf einen guten Fruchtertrag legt, muss dies schon bei der Wahl der richtigen Feigensorte berücksichtigen.
Feigen bringen in ihrer Ursprungsform weibliche und männliche Blüten hervor, sodass sich nur Früchte bilden, wenn die weiblichen Blüten zuvor fremdbestäubt wurden. In den Heimatgebieten der Feige werden die Blüten jedoch ausschließlich von der dort beheimateten Feigenwespe bestäubt.
In unseren Breiten ist das Insekt jedoch nicht beheimatet und kann aufgrund der klimatischen Bedingungen hier auch nicht überleben.
Soll der Feigenbaum Früchte tragen, sollte die Wahl daher auf eine selbstfruchtende Sorte fallen. Wurde eine nicht selbstfruchtende Feigensorte gepflanzt, wird der Baum niemals Früchte tragen.
Wer großen Wert auf eine reiche Ernte legt, sollte mehrere selbstfruchtende Feigenbäume pflanzen. Versuche haben gezeigt, dass die Bäume wesentlich mehr Früchte tragen, wenn andere Feigenbäume in der Nähe wachsen.
Andere mögliche Ursachen
Auch bei selbstfruchtenden Sorten kann es vorkommen, dass das Bäumchen kaum oder gar keine Früchte trägt.
Folgende Ursachen können dafür verantwortlich sein:
- falsches Düngen
- Frostschäden
- Rückschnitt
- ungünstige Witterungsbedingungen
- Schädlinge
Falsches Düngen
Feigen mögen einen mäßig feuchten und nährstoffreichen Boden. Doch ein zu großes Nährstoffangebot macht den Baum blühfaul.
Sowohl im Topf, als auch im Freiland sollte die Feige von Oktober bis Februar nicht mehr gedüngt werden.
Freilandpflanzen werden im Frühjahr mit einem Langzeitdünger versorgt. Nach der Blütenbildung wird der Baum alle drei Wochen bis zum Oktober mit Flüssigdünger versorgt.
Feigen im Kübel haben einen höheren Nährstoffbedarf. Sie sollten im Frühjahr in frisches Substrat umgetopft werden und benötigen anschließend alle drei Wochen eine Düngung mit Flüssigdünger.
Frostschäden
Feigen sind ursprünglich in mediterranen Regionen beheimatet. Vor allem junge Feigen benötigen daher im ersten Jahr einen Frostschutz. Doch auch ältere Bäume können in einem kalten Winter Frostschäden erleiden.
Das führt dann dazu, dass der Feigenbaum im folgenden Frühjahr nur mäßig treibt und keine Früchte bildet.
Rückschnitt
Rückschnitte sollten grundsätzlich nicht ins mehrjährige Holz erfolgen, denn dies führt zu einer verminderten Fruchtbildung. Stattdessen werden beim Rückschnitt nur Triebe eingekürzt, die maximal ein Jahr alt sind.
Ungünstige Witterungsbedingungen
Manchmal sorgen ungünstige Witterungsbedingungen für das Ausbleiben der Früchte. So können plötzliche Kälteeinbrüche genau wie ausgeprägte Wärme- oder Regenperioden dazu führen, dass der Feigenbaum nur wenige oder gar keine Früchte ansetzt. In der Regel ist im folgenden Jahr die Fruchtbildung wieder normal.
Schädlinge
Hin und wieder kann ein Schädlingsbefall einen vorzeitigen Abfall der Früchte verursachen. Die Früchte bekommen schon in frühem Entwicklungsstadium braune Stellen und fallen ab, bevor sie reif sind.
Meist ist dafür die Kirschessigfliege verantwortlich. Dabei handelt es sich um einen aus Asien eingeschleppten Schädling, gegen den es noch keine Pflanzenschutzmittel gibt.
Die Förderung der Ansiedlung von Gallwespen kann helfen. Gallwespen halten als natürliche Fressfeinde die Population von Kirschessigfliegen klein, sodass kein Ernteausfall zu befürchten ist.
Expertentipp
Einige Feigenbäume neigen zur Entwicklung zu vieler Blüten. Ein zu großer Blütenansatz führt häufig zum Abwerfen der Früchte, wenn sie noch sehr klein sind.
Helfen kann das Absammeln von einem Teil der Früchte. So kann der Feigenbaum seine Energie in die verbliebenen Früchte stecken, sodass diese voll ausreifen können.
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