Wilder Weil stammt aus Nordamerika und Asien, ist auch unter dem Namen „Jungfernrebe“ bekannt und mittlerweile eine beliebte Zierpflanze in deutsche Gärten. Er bildet auch hierzulande Früchte, weshalb sich viele die Frage stellen: Ist die Pflanze genießbar oder giftig?
Welche Teile des Wilden Weins sind ungenießbar?
Wilder Wein ist grundsätzlich nicht genießbar für den Menschen. Die Jungfernrebe beinhaltet einen Stoff namens Oxalsäure, der für diese Unbekömmlichkeit sorgt. Oxalsäure gehört zu den Carbonsäuren und ist sowohl für den Menschen als auch für viele Tiere giftig. Beim Wilden Wein befindet sich der größte Oxalsäure-Anteil in den Beeren und Blättern, insbesondere in den dunklen Beeren, gleichwohl sind alle Pflanzenteile ungenießbar. Geringe Mengen der Oxalsäure sind für einen erwachsenen Menschen nicht sofort tödlich. Sie können aber zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen.
Welche Folgen kann der Verzehr haben?
Aufgrund des hohen Oxalsäure-Anteils können bei Verzehr des Wilden Weins mehrere körperliche Beschwerden auftreten. Zum einen wird der Kalziumstoffwechsel gestört. Die Nieren können größeren Schaden nehmen, Nierensteine sowie chronische Nierenschädigungen sind mögliche Folgen. Auch Schleimhäute, Haut- und Unterhautschichten können dauerhaft von schweren Folgen betroffen sein.
Welche Symptome zeigen sich bei einer Vergiftung?
Gerade für Kinder sind die dunklen Beeren häufig interessant (wohingegen die Blätter weder einladend aussehen noch schmecken). Es ist daher besondere Vorsicht geboten. Sollte sich ein neugieriges Kind mit Wildem Wein vergiftet haben, ist das häufig an Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, verstärktem Urinieren, Übelkeit sowie einer reizenden Wirkung auf Schleimhäute und Augen (falls Saft an diese tritt) erkennbar.
Welche Maßnahmen können bei Vergiftungen vorgenommen werden?
Tritt eine Vergiftung auf, hilft vor allem viel Wasser und Tee zu trinken, um die Oxalsäure wieder auszuschütten. Wurden größerer Mengen verzehrt, sollten Magnesiumtabletten genommen werden. Magnesium kann dafür sorgen, dass Ablagerungen der Oxalsäure aus dem Körper geschwemmt werden. Sollte bei Kindern keine Besserung eintreten, muss ein Arzt kontaktiert werden. Tritt Saft in die Augen, sollten die Augen sofort ausgespült werden.
Expertentipp
Kinder reagieren viel empfindlicher auf eine kleine Menge Oxalsäure, weshalb beim Verzehr der Jungfernrebe immer Gegenmaßnahmen getroffen werden sollten. Bei Erwachsenen kann der Körper bei sehr geringen Mengen (beispielsweise einer kleinen Handvoll Beeren) die Oxalsäure häufig alleine ausschütten. Um Kinder zu schützen, sollte Wilder Wein im Garten beispielsweise durch einen kleinen Zaun oder ein Netz unzugänglich gemacht werden.
Häufig gestellte Fragen
Sind Wilder Wein und die Weinrebe die gleiche Pflanze?
Nein, die beiden Pflanzen werden aber aufgrund der ähnlichen Bezeichnung häufig miteinander verwechselt.
Ist Wilder Wein für Haustiere giftig?
Wilder Wein ist auch für viele Tiere giftig; bei Hunden und Katzen wirkt Oxalsäure sogar stärker als beim Menschen. Da die Trauben beiden Tieren gut schmecken, sollten Haustierbesitzer vorsichtig sein. Erkennbar ist eine Vergiftung durch Symptome wie Krämpfe, Schluckbeschwerden, Erbrechen, Durchfall, verstärktem Speichelfluss, Atemnot und einer geschwollenen Zunge. Kleintiere wie Meerschweinchen können schon beim Verzehr von sehr geringen Mengen in Lebensgefahr schweben.
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