Johanniskraut schneiden – Zeitpunkt und Anleitung

Das Johanniskraut gilt als äußerst robuste Staude und ziert Gärten mit seinen kräftigen, gelben Blüten. Seine pflegeleichte Art macht ist auch für Anfänger äußerst attraktiv. Für einen kräftigen und gesunden Wuchs sollten Sie Ihrer Pflanze regelmäßig einen Rückschnitt gönnen. Lesen Sie hier, wie Sie dabei richtig vorgehen.

Johanniskraut – robust und heilsam

Das Johanniskraut, Hypericum, zählt zur Familie der Johanniskrautgewächse (Hypericaceae) und umfasst über 500 Arten. Die bekannteste unter ihnen ist wahrscheinlich das Echte Johanniskraut, Hypericum perforatum.

Als anspruchsloser Bodendecker eignet es sich auch zur Unterpflanzung von Sträuchern und Bäumen. Ab Juni trägt die sommergrüne Staude gelbe Blüten, welche Bienen und anderen Insekten als wertvolle Nahrungsquelle dienen. Doch auch als Heilpflanze ist das Johanniskraut äußerst beliebt und überzeugt mit seiner stimmungsaufhellenden und nervenberuhigenden Wirkung.

Johanniskraut schneiden – das sind die Gründe

Johanniskraut ist robust und äußerst schnittverträglich. Die Beweggründe für einen Schnitt an der krautigen Pflanze können je nach Sorte variieren. Neben dem bloßen Entfernen verwelkter Blüten gibt es weitere Gründe, die den Einsatz der Gartenschere hin und wieder notwendig machen:

• Anregung des Neuaustriebs
• Gewinnung von Stecklingen
• Verwendung der Triebe für die Heilkunde
• Verwendung als Schnittblume
• Beseitigung erfrorener Pflanzenteile
• Verhindern der Ausbreitung
• Vorbereitung auf den Winter
• Behandlung erkrankter Pflanzen

Rückschnitt im Frühjahr

Um den Neuaustrieb zu fördern, können Sie viele Johanniskraut-Arten im Frühjahr kräftig zurückschneiden. Schneiden Sie die Staude mit einer scharfen und sauberen Gartenschere etwa 10 Zentimeter über dem Boden ab. Das Johanniskraut treibt anschließend neu aus.

Rückschnitt im Herbst

Einen Rückschnitt am Johanniskraut können Sie auch im Herbst vornehmen. Allerdings sollten Sie der Staude in diesem Fall Schutz vor der bevorstehenden Kälte bieten. Decken Sie das Kraut während des Winters mit Gartenvlies oder Laub ab und überprüfen Sie die Pflanze im Frühjahr auf erfrorene Triebe. Diese können Sie mit einer scharfen Gartenschere entfernen.

Johanniskraut in der Zwischenzeit schneiden

Unter bestimmten Umständen können Sie das Johanniskraut auch zu anderen Zeiten im Jahr schneiden. Dazu zählen beispielsweise Krankheiten an der Staude oder ein zu starkes Wachstum. Einen solchen Schnitt können Sie jederzeit vornehmen.

Möchten Sie hingegen Stecklinge gewinnen, nutzen Sie dafür beispielsweise einen Tag im Mai. Schneiden Sie etwa 10 Zentimeter lange Triebe ab und stellen Sie diese in ein Glas mit Wasser. Sobald sich Wurzeln bilden, können Sie die Stecklinge einpflanzen.

Die Blüten des Johanniskrauts

Die farbenfrohen Blüten des Johanniskrauts eignen sich hervorragend für dekorative Sträuße. Dazu können Sie voll aufgeblühte Triebe einfach mit einer sauberen Schere abschneiden. Einige Johanniskraut-Arten tragen rote Beerenfrüchte, welche in einem Blumenstrauß einen besonderen Hingucker bilden. Nach der Blüte liegt die Entscheidung über einen Schnitt bei Ihnen. Sie können alte und verwelkte Blüten entfernen oder diese zur Samengewinnung im Herbst an der Pflanze belassen.

Johanniskraut als Heilpflanze schneiden

Ein weiterer Grund einen Schnitt am Johanniskraut vorzunehmen, ist die Verwendung als Heilkraut. Der Erntezeitpunkt hierfür liegt zwischen Juni und August. Schneiden Sie etwa 20 Zentimeter des Johanniskrauts mit einer sauberen Gartenschere ab und lassen Sie den Rest der Pflanze stehen. Im Anschluss können Sie das Johanniskraut für einen heilsamen Tee trocknen oder Tinkturen und Öle herstellen.