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Pflanzenvermehrung

Kamelien durch Stecklinge vermehren

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Kamelien durch Stecklinge vermehren

Grundsätzlich können Kamelien sowohl über Aussaat als auch durch Stecklinge vermehrt werden. Die Vermehrung über Stecklinge wird jedoch deutlich häufiger angewendet. Sie ist ein wenig komplizierter als die Aussaat, garantiert aber, dass die neue Pflanze auch wirklich wie ihre Mutterpflanze aussieht und sorgt für frühere Blüte. Bei der Aussaat kommt es dagegen häufig zu bunten Überraschungen.

Der richtige Zeitpunkt für die Vermehrung

Der richtige Zeitpunkt für die Vermehrung


Der beste Zeitpunkt für das Schneiden der Stecklinge ist, wenn sich die letzte Knospe an der Spitze des Triebes gerade geteilt hat. Das geschieht im Sommer, meistens Ende Juni oder Anfang Juli. Es ist jedoch sinnvoll, schon davor ein wachsames Auge auf die Kamelie zu halten, um den optimalen Zeitpunkt nicht zu verpassen. Die Vermehrung durch aus etwas älteren Trieben gezogene Stecklinge kann zwar ebenfalls gelingen, hat aber eine deutlich geringere Erfolgsrate.

Die Stecklinge schneiden

Die Stecklinge schneiden
Für die Stecklinge sollten junge noch nicht vollständig verholzte Triebe in einer Länge von 10 bis 15 cm abgeschnitten werden. Das beste Schneidewerkzeug dafür ist ein scharfes Messer. Es empfiehlt sich seine Schärfe vor Beginn des Schneidens an einem anderen Objekt zu testen, um unnötige Verletzungen der Kamelie zu vermeiden. Der Schnitt sollte schräg durchgeführt werden, da so eine größere Schnittfläche entsteht. Diese erleichtert dem Steckling die Wasseraufnahme.

Die Stecklinge vorbereiten

Die Stecklinge vorbereiten
Nun werden alle Blätter mit Ausnahme der obersten drei entfernt und das untere Ende in Bewurzelungspulver getaucht. Bewurzelungspulver kann man in jedem Gartenmarkt kaufen oder über das Internet bestellen. Es unterstützt Stecklinge bei der Wurzelbildung und beschleunigt dadurch die vergleichsweise langsame Vermehrung der Kamelie.

Die Stecklinge in Anzuchttöpfe stecken

Jetzt können die Stecklinge in mit einem sterilen Anzuchtsubstrat gefüllte Töpfe gesteckt werden. Geeignete Substrate können bereits fertig gemischt gekauft werden. Für Kamelien eignen sich vor allem Mischungen aus Torf und Sand. Für optimale Entwicklung der Stecklinge empfiehlt es sich, vor allem in Regionen mit eher kalkarmem Wasser oder bei Nutzung einer Entkalkungsanlage, dem Substrat noch eine Messerspitze Kalk hinzuzufügen.

Die richtige Pflege der Stecklinge

Nun muss das Substrat ständig feucht gehalten werden. Kamelien Stecklinge benötigen eine Luftfeuchtigkeit von etwa 70 bis 80 % und eine konstante Temperatur von ungefähr 25 °C. Diese lassen sich am besten in einem Glashaus beziehungsweise Zimmergewächshaus sicherstellen. Manchmal reicht es aber auch, eine transparente Folie über Pflanze und Topf zu ziehen. Sie hält die Feuchtigkeit innen und verhindert so das Absinken der Luftfeuchtigkeit und Austrocknen des Substrats. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann diese Folienhaube ohne Gefahr für die Stecklinge auch im Zimmergewächshaus anwenden.

Wie lange dauert es, bis die neuen Kamelien blühen?

In den meisten Fällen dauert es etwa 8 Wochen, bis die Stecklinge fertig bewurzelt sind. Ohne Bewurzelungspulver oder bei etwas zu niedriger Temperatur kann sich die Bewurzelungsdauer aber auf bis zu 12 Wochen verlängern. Dies bedeutet aber nicht, dass bereits im nächsten Jahr mit einer Blüte der Kamelie zu rechnen ist. Üblicherweise dauert es drei oder vier Jahre, bis eine aus einem Steckling gezogene Kamelie zum ersten Mal blüht. Bei der Zucht über Aussaat können jedoch sogar bis zu zwanzig Jahre vergehen.

Expertentipp

Neben der Luftfeuchtigkeit ist auch die Temperatur sehr wichtig für die Entwicklung von Kamelien Stecklingen. Wärme unterstützt vor allem die Wurzelbildung und sorgt daher für eine kürzere Bewurzelungsdauer. Das lässt sich ausnutzen, indem man eine Wärmematte unter die Anzuchttöpfe der Setzlinge legt. Sie hält die Temperatur konstant und wärmt von unten, wo die Wurzeln gebildet werden.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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