Zucchini selbst zu züchten ist sehr einfach möglich. Denn die Pflanze ist vergleichsweise anspruchslos und wächst erstaunlich schnell. Doch aufgrund des Risikos von hohen Cucurbitacin-Werten sollten einige Faktoren berücksichtigt werden, denn der Bitterstoff ist giftig und beeinträchtigt nicht nur den Geschmack.
Pflanzen, Standort und Substrat
Zucchini kann sowohl aus Samen gezogen als auch in Form von vorgezogenen Jungpflanzen im Freiland kultiviert werden. Sie benötigen für ihr rapides Wachstum lediglich einen sonnigen Standort und nährstoffreiche Erde. Ab Mitte Mai nach den letzten Spätfrösten können Samen oder Pflanzen ins Beet oder auf den Balkon verbracht werden.
Befruchtung der Blüten
Die Befruchtung der weiblichen Zucchiniblüten erfolgt durch Wind und Insekten. Genau hierin besteht das Risiko, wenn das Kürbisgewächs selbst gezüchtet und daraus Samen gewonnen werden sollen. Denn durch die nahe Verwandtschaft mit Gurken und Kürbissen können auch deren Pollen auf den Zucchiniblüten landen. Zur Gefahr wird dies, wenn es sich um Zierkürbisse handelt. Denn diese sind aufgrund ihres hohen Cucurbitacin-Gehalts nicht essbar. Dabei handelt es sich um einen Bitterstoff, der zu Erbrechen, Durchfall und sogar zum Tode führen kann.
Befinden sich also Zierkürbisse in der Umgebung, kann es zu einer Fremdbestäubung und damit zu einem Anstieg des Cucurbitacins in den Früchten und in den Samen kommen. Werden diese Samen gewonnen und im nächsten Jahr als Saatgut verwendet, sind die Früchte wiederum ungenießbar.
Es ist daher unbedingt erforderlich, dass die Zucchini nicht in der Nähe von Zierkürbissen wächst. Zudem sollten ausschließlich Samen oder Jungpflanzen aus dem Fachhandel verwendet werden.
Temperatur und Erntezeitpunkt
Anhaltende Hitze und eine späte Ernte sorgen dafür, dass sich der Giftstoff in den Zucchini anreichert. Wichtig ist daher, dass die Pflanzen vor extremen Temperaturen durch pralle Sonne geschützt und die Früchte frühzeitig geerntet werden. Das kommt nicht nur der Sicherheit und dem Geschmack zugute. Denn sehr große Zucchini werden auch hart und holzig, sodass die Konsistenz selbst nach dem Garen unangenehm ist.
Zucchini auf dem Balkon ziehen
Ein Garten ist für die reiche Zucchini-Ernte nicht erforderlich. Die Pflanzen können auch problemlos in einem Kübel gezogen werden. Durch das Ziehen der Ranken in die Senkrechte an Kletterhilfen lässt sich Standfläche einsparen.
Wichtig ist, dass die Pflanzen aufgrund der geringeren Menge an Substrat häufiger gegossen und auch gedüngt werden müssen. Als Düngemittel geeignet sind reifer Kompost oder Komposterde. Organischer Gemüsedünger kann ebenfalls zum Einsatz kommen.
Expertentipp
Mittlerweile findet sich eine große Auswahl verschiedener Zucchini-Sorten im Handel. Darunter beispielsweise gelbe und gestreifte Varianten. Sie unterscheiden sich leicht im Geschmack und bringen Farbe auf den Teller.
Häufig gestellte Fragen
Wie lassen sich giftige von ungiftigen Zucchini unterscheiden?
Optisch findet sich kein Unterschied zwischen den Früchten. Bevor Zucchini aus eigenem Anbau verarbeitet wird, sollte also ein kleines Stück probiert werden. Ist dieses sehr bitter, muss es sofort ausgespuckt und die Frucht entsorgt werden. Auch die Pflanze ist zu beseitigen. Sie kann im Hausmüll aber auch auf dem Kompost landen.
Ist die Gewinnung von Samen im Gewächshaus möglich?
Sofern sichergestellt werden kann, dass sich keine Pollen von Zierkürbissen im Gewächshaus befinden, ist die Samengewinnung von eigenen Pflanzen durchaus möglich.
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