Wenn im Sommer plötzlich die Zucchini-Ernte im eigenen Garten beginnt, erfreut dies das Gärtnerherz. Gleichzeitig weiß man nach den ersten Gemüsepfannen, Zucchinikuchen und Gemüsefrikadellen auch bald gar nicht mehr, wohin mit dem ganzen Kürbisgewächs. Dabei wissen nur die wenigsten Leute, dass sich die Zucchini auch prima einfrieren lässt.
Lassen sich Zucchini problemlos einfrieren?
Aufgrund des hohen Wassergehalts in der Zucchini wird oft angenommen, dass sich diese nicht erfolgreich einfrieren lässt. So wird davon ausgegangen, dass das aufgetaute Ergebnis schlichtweg zu matschig sei. Tatsächlich weist die Zucchini einen Wassergehalt von 93 % auf – einfrieren lässt sie sich trotzdem! Der Fokus liegt hierbei auf der Vorarbeit und der Art, wie das Gemüse eingefroren wird. So lässt es sich auch außerhalb der Sommerzeit in all seinen Variationen genießen.
Diese Zucchini eignen sich zum Einfrieren
Auch wenn sich theoretisch alle Formen und Arten des Gemüses einfrieren lassen, so sind manche doch geeigneter. Grundsätzlich ist es ratsam, große Stücke direkt zu verarbeiten. Denn je größer die Zucchini, desto höher ist auch ihr Wassergehalt, weswegen ein matschiges Ergebnis nach dem Auftauen wahrscheinlicher scheint. Während diese Stücke also für die nächsten Zucchininudeln oder gefüllte Zucchini verwendet werden, können die kleinen für das Einfrieren selektiert werden.
Zucchini roh einfrieren: Geht das?
Raus aus dem Beet auf das Schneidebrett und direkt in den Gefrierschrank – so leicht lassen sich Zucchini einfrieren. Denn aus den verschiedenen Arten, um das Kürbisgemüse winterfest zu machen, ist diese wohl die einfachste. Dennoch sollte es vom Schneidebrett nicht direkt in den Gefrierschrank gehen. Davor ist es ratsam, die Stücke – ob gewürfelt oder in Scheiben – in ein Sieb zu legen und mit Salz zu bestreuen. Durch diesen Vorgang wird dem Gemüse Wasser entzogen, was es beim Auftauen und Weiterverarbeiten weiterhin knackig bleiben lässt. Nun werden die Stücke einfach in Gefrierbeutel, Tiefkühlboxen oder andere gefrierfeste Gefäße gefüllt und in den Gefrierschrank gestellt.
Geraspelte Zucchini einfrieren

Am flexibelsten sind Zucchini wohl in geriebener Form. So lassen sie sich nämlich für allerhand Rezepte verwenden oder auch einfach dazu mischen. Sie bereichern Aufläufe, Soßen und Co mit Vitaminen und lassen sich auch grandios kindertauglich verkochen. Dabei kann die Zucchiniernte auch noch im Winter geraspelt in Puffern und Kuchen Anwendung finden. Dafür geht man einfach wie folgt vor:
- Schritt 1: Zucchini mit einer Küchenreibe raspeln.
- Schritt 2: Dies geriebenen Zucchini in ein Sieb schütten und über einem Behälter mindestens eine Stunde abtropfen lassen.
- Schritt 3: In Behälter, Beutel oder Einmachgläser füllen.
- Schritt 4: Ab in den Gefrierschrank damit!
Blanchierte Zucchini einfrieren

Beim Blanchieren wird Gemüse nur kurz mit siedendem Wasser übergossen. Dadurch bleiben die Farben besser erhalten, verschiedenen Mikroorganismen werden abgetötet und das Ergebnis sind knackige Gemüsescheiben. Dabei eignen sich blanchierte Zucchini vor allem zum Grillen, in Gemüseeintöpfen, zum Frittieren oder auch als Belag auf Pizzen oder Aufläufen. So einfach geht es:
- Schritt 1: Die Zucchini werden in dicke Scheiben geschnitten.
- Schritt 2: Zum Blanchieren müssen die Scheiben für kurze Zeit in siedendem Wasser erhitzt werden. Dabei ist es wichtig, dass das Gemüse nicht gekocht, sondern tatsächlich nur kurz erwärmt wird.
- Schritt 3: Zum Abkühlen werden die blanchierten Zucchinischeiben kurz in Eiswasser gelegt.
- Schritt 4: Zucchini herausnehmen und mit Küchenpapier abtupfen, um Frost zu vermeiden.
- Schritt 5: Gemüse in beliebige Behälter füllen und diese in den Gefrierschrank stellen.
Plastik vermeiden und Zucchini im Glas einfrieren
Wer Plastik vermeiden will, kann seine Zucchini auch einfach in Einmachgläsern einfrieren. Wird dies richtig gemacht, ist auch nichts zu befürchten. Es ist jedoch wichtig, dass auf die Wahl des Einmachglases geachtet wird. Dieses sollte rund oder in der Form eines Zylinders sein, sodass die Kälte optimal verteilt wird. Außerdem dürfen die Gläser nicht randvoll mit den Zucchini gefüllt werden. Gläser werden zum Einfrieren des Kürbisgewächs aber lieber nur bei der gehobelten Variante verwendet. Bei Scheiben könnte dies unvorteilhaft in Sachen Platznutzung sein.
Speisen mit Zucchini einfrieren
Je nach Speise lassen sich natürlich auch verarbeitete Zucchini einfrieren. Eintöpfe und Gemüseaufläufe oder Ratatouilles werden somit einfach haltbar gemacht. Der Vorteil: Die Speise kann beispielsweise in der Früh aus dem Gefrierschrank entnommen und einfach am Abend aufgewärmt und ohne Mühe genossen werden. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass gekochte Zucchini eine kürzere Haltbarkeit aufweisen. Darüber hinaus lassen sich Gerichte mit Reis, Nudeln und Co nur bedingt einfrieren.
So lange sind Zucchini im Tiefkühler haltbar
Das leckere Sommer- und Herbstgemüse noch im Winter und Frühling quasi frisch aus dem Beet verspeisen? Hervorragend! Viel später sollte es jedoch nicht sein, denn auch eingefrorenes Gemüse kann verderben, verliert an Nährstoffen oder an Qualität. Bei falscher Lagerung kann es außerdem zu Gefrierbrand kommen. Der ist zwar anders als oft angenommen unschädlich, verdirbt jedoch den Geschmack. Grundsätzlich gilt:
- Rohe und unbehandelte Zucchini sind bis zu einem Jahr haltbar.
- Blanchierte Zucchini oder Speisen sind zwischen vier und acht Monaten haltbar.
Um sich vor Enttäuschungen und gesundheitlichen Risiken zu bewahren, ist es ratsam, das Datum des Einfrierens auf den Behältern zu notieren. So behält man auch immer die Übersicht.
Expertentipp
Wer eine stolze Zucchiniernte aufweist, aber vielleicht gar nicht über einen Tiefkühler verfügt, kann die Zucchini auch anders haltbar machen. So lassen sie sich einfach, ähnlich wie saure Gurken, mit verschiedenen Gewürzen und in einem Essig-Zucker-Sud einlegen.
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