Kiwifrüchte sind nicht nur sehr lecker, sondern die eindrucksvollen Pflanzen lassen sich auch ganz hervorragend im eigenen Garten anpflanzen. Für eine ertragreiche Ernte ist jedoch der richtige Schnitt notwendig.
Zeitpunkt
Kiwis sollten zweimal im Jahr geschnitten werden. Hierfür eignen sich für den Sommerschnitt die Monate Juli und August sowie für den Winterschnitt Februar und März am besten.
Der Sommerschnitt wird auch als Produktionsschnitt bezeichnet, da die Pflanze ausgedünnt wird, um herrlich große Früchte zu bilden. Wenn die Früchte ungefähr baumnussgroß sind, sollte zur Schere gegriffen werden.
Der sogenannte Erziehungsschnitt folgt anschließend in Form des Winterschnitts. In milden Gebieten kann dieser sogar bereits im Januar durchgeführt werden, denn durch den erhöhten Saftdruck besteht andernfalls die Gefahr des Ausblutens. Wichtig ist, dass ein Schnitt lediglich dann erfolgt, wenn das Frostrisiko nicht mehr sehr hoch ist.
Schnittmaßnahmen: erstes bis drittes Jahr
In den ersten drei Jahren sollten keine radikalen Schnittmaßnahmen durchgeführt werden, denn wird zu stark geschnitten, tragen die Pflanzen keine Früchte. Wichtig ist jedoch, dass im ersten Jahr, jeweils auf beiden Seiten, die kräftigsten Seitentriebe an waagerechten Drähten, sogenannten Spanndrähten, befestigt werden. Dabei sollte der Abstand ungefähr 80 Zentimeter betragen.
Im zweiten Jahr sind aus diesen Seitentriebe Haupttriebe geworden. Diese bilden wiederum Seitentriebe aus, die in den Sommermonaten mehrmals gekürzt werden sollten. Der Schnitt ist so durchzuführen, dass jeweils circa vier bis sechs Blätter zurückbleiben.
Im dritten Jahr ist es so weit: An den Seitentrieben kommt es zur Bildung der Fruchttriebe. Diese bilden in dem Jahr die Blütenknospen aus. Im Sommer sind sie zu stutzen. Dabei ist es wichtig, dass jeweils hinter der letzten Blütenknospe drei, vier Blätter stehen bleiben.
Schnittmaßnahmen: ab dem vierten Jahr

Ist das vierte Jahr erreicht, werden Winter- sowie Sommerschnitt fortan immer gleich ausgeführt. Für den Winterschnitt gilt, dass die Fruchttriebe, bei denen es im vorherigen Jahr zu keiner Fruchtbildung gekommen ist, entfernt werden. Diese bilden keine neuen Blüten mehr aus. Verschont wird lediglich der kräftigste Jungtrieb, der noch keinerlei Früchte getragen hat. Dieser ist auf fünf Augen einzukürzen, damit neue Triebe wachsen, an denen sich Kiwifrüchte bilden. Für die anderen Seitentriebe gilt dagegen, dass ein Rückschnitt auf vier Augen notwendig ist. Außerdem sind kranke, alte sowie quer wachsende Äste ebenso zu entfernen wie anfällige Wassertriebe.
Im Rahmen des Sommerschnitts sind die Triebe der Schlingpflanze sofort nach ihrer Blüte auf circa acht bis zu zehn Blätter zurückzuschneiden. Auf diese Weise gelangen notwendige Nährstoffe in die Kiwifrüchte und somit nicht in neue Triebe. Zudem empfiehlt es sich, die Pflanze auszulichten. Dadurch erhalten die Früchte mehr Sonnenlicht, wodurch sie sich deutlich besser entwickeln.
Expertentipp
Kiwis sind Schlingpflanze, die in ihrer Heimat an Bäumen hochwachsen. Da hierzulande jedoch nicht jeder Hobbygärtner die Möglichkeiten dazu hat, bietet es sich an, die Pflanze an einer Pergola oder einem Spalier hochwachsen zu lassen.
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