Connect with us

Obstpflanzen

Kiwi schneiden

Veröffentlicht

auf

Kiwi schneiden

Kiwis im heimischen Garten – das klingt für die meisten undenkbar. Tatsächlich lassen sich die tropischen Früchte jedoch wunderbar auch in unseren Gegenden kultivieren. Das Rankgewächs sieht nicht nur toll aus, mit etwas Mühe können Sie gegen Ende des Jahres die eigenen Kiwifrüchte aus dem Garten ernten und genießen. Damit Ihre Kiwipflanze jedoch auch Früchte trägt, ist es von essenzieller Bedeutung, sie regelmäßig zu schneiden. Lesen Sie, wie Sie dabei richtig vorgehen und worauf Sie während des Schneidens achten sollten.

Warum muss Ich meine Kiwipflanze schneiden?

Warum muss Ich meine Kiwipflanze schneiden


Für eine lange Lebensdauer und eine reiche Ernte ist es bei der Kiwipflanze besonders wichtig, sie zweimal jährlich zu schneiden. Das liegt einmal daran, dass das Rankgewächs meist sehr viele Triebe ausbildet und lange Ranken entwickelt. Das Zurückschneiden hilft dabei, den Saftstrom und die Nährstoffzufuhr in die Fruchttriebe zu leiten und ein Wuchern zu vermeiden. Das Ausdünnen der Pflanze trägt außerdem dazu bei, dass die Früchte ausreichend Sonnenlicht aufnehmen können. So werden Ihre Früchte groß und aromatisch. Des Weiteren sollten Sie wissen, dass die Triebe der Pflanze, die schon im Vorjahr Früchte getragen haben, keine neuen Früchte mehr austreiben werden. Umso wichtiger ist es natürlich, diese zu entfernen, sodass sich neue Fruchttriebe bilden können. Sollten Sie Ihre Kiwi nicht zurückschneiden, werden Sie nach einiger Zeit einen unglaublich verzweigten Rankenbusch mit vielen Alttrieben und einigen schwachen Jungtrieben, die nur wenige Früchte tragen werden, erhalten.

Wo sollte Ich meine Kiwi pflanzen?

Wo sollte Ich meine Kiwi pflanzen
Kiwipflanzen mögen ein sonniges Plätzchen am liebsten. Vor dem Pflanzen sollten Sie jedoch dafür sorgen, dass Ihre Kiwi die Möglichkeit hat, zu ranken. Die ursprünglich aus Ostasien stammende Kiwi ist in ihrer Heimat als Schlingpflanze, die an Bäumen hochrankt, bekannt. Daher empfiehlt es sich, die Kiwi an eine Rankhilfe zu pflanzen. Diese Rankhilfe kann beispielsweise ein Spalier sein, ein schon vorhandener Zaun eignet sich auch sehr gut. Auch Lauben oder Pergolen sind beliebte Plätze für die Rankpflanze.

Hier kann sich die Pflanze mit den Jahren zu einem tollen Sichtschutz und Schattenspender entfalten. Kiwis entwickeln mit den Jahren lange Ranken und bekommen daher auch ein ansehnliches Gewicht. Stellen Sie daher sicher, dass die Pflanze auch hier genügend Rankmöglichkeit hat. Sie können sich ganz einfach mit einigen quer gespannten Drahtseilen helfen. Halten Sie zwischen den einzelnen Drähten einen Abstand von etwa 80 cm ein. Kiwis ranken auch sehr gerne an Hauswänden oder Mauern, an welchen Sie genug Sonne abbekommen. Fixieren Sie das Spalier dazu an der geeigneten Wand. Sie können die Kiwi sowohl in die Erde setzen, als auch in einen großen Topf Pflanzen.

Wann beginne Ich mit dem Schneiden?

Idealerweise beginnen Sie mit der Beschneidung Ihrer Kiwi von Anfang an. Bei der Beschneidung der Jungpflanze in den ersten 3 Jahren sollten Sie auf eine bestimmte Art vorgehen, da in dieser Zeit spezielle Schnittmaßnahmen anfallen. Danach empfiehlt es sich, die Kiwipflanze zweimal jährlich zu beschneiden, wobei der beste Zeitpunkt für den Sommerschnitt zwischen Juli und August liegt und im Winter idealerweise zwischen Februar und März beschnitten wird. In besonders wintermilden Gegenden empfiehlt es sich, den Winterschnitt schon im Januar vorzunehmen, da aufgrund des erhöhten Saftdruckes in der Pflanze die Gefahr des Ausblutens besteht.

Beschneidung der Jungpflanze

Lassen Sie gleich nach dem Einpflanzen nur einen langen Haupttrieb stehen. Schneiden Sie diesen zurück, sodass die Nebentriebe zum Austreiben angeregt werden. So fördern Sie zunächst einmal eine Verzweigung. Befestigen Sie im Laufe des Jahres die kräftigsten Seitentriebe an den waagerechten Spanndrähten auf derselben Höhe. Dadurch wird die Pflanze beginnen, sich auszubreiten und gleichmäßig und mit waagerechten Haupttrieben entlang der Rankhilfe zu wachsen. Schneiden Sie weitere Triebe erst dann zurück, wenn sie das Ende der Rankhilfe erreicht haben.

Während des zweiten Jahres werden die Haupttriebe der Kiwipflanze Seitentriebe ausbilden, die Sie im Laufe des Sommers immer wieder auf etwa vier bis sechs Blätter stutzen sollten.

Im dritten Jahr werden an genau diesen Trieben die Fruchttriebe entstehen. In den Achseln der ersten vier bis fünf Blätter werden dann die ersten Blütenknospen austreiben. Am besten werden, sobald die ersten Blütenknospen zu sehen sind, diese Triebe so weit gestutzt, dass hinter der letzten Blütenknospe noch etwa drei bis vier Blätter stehen bleiben. So leiten Sie die Nährstoffzufuhr in die Blütenknospen und Ihre Pflanze wird sich auf das Wachstum der Früchte konzentrieren.

Winterschnitt

Wenn Ihre Pflanze das erste Mal Früchte getragen hat, sollten Sie im darauffolgenden Frühjahr mit dem Winterschnitt, auch Erziehungsschnitt genannt, beginnen. Da die einmal abgeernteten Fruchttriebe keine Blütenknospen mehr bilden werden, sollte die gesamte Astpartie mit dem abgetragenen Fruchtholz entfernt werden. Lassen Sie nur die langen, kräftigen Triebe stehen, die noch keine Früchte getragen haben.

Diese Jungtriebe können Sie außerdem auf etwa fünf Augen einkürzen, sodass neue, fruchttragende Triebe entstehen. Triebe, die über die Rankhilfe hinauswachsen, sollten ebenfalls entfernt werden. So wird verhindert, dass die Fruchttriebe durch lange Ranken beschattet werden. Auch lange Zweigpartien entlang der Haupttriebe sollten aus diesem Grund ausgedünnt werden. Zu alte oder kranke Astpartien sollten Sie auch im Frühjahr entfernen, sodass die jungen Triebe genügend Nährstoffe erhalten.

Sommerschnitt

Gegen Juli und August, wenn die Pflanze im Saft steht und bereits die nächsten Blütenknospen ausgebildet wurden, spätestens aber, sobald die ersten Früchte heranwachsen, sollte das zweite Mal beschnitten werden. Der Sommerschnitt wird auch Produktionsschnitt genannt. Der Name verrät schon, dass durch das Beschneiden die Früchteproduktion der Pflanze angeregt werden soll. Idealerweise werden die Fruchttriebe wieder auf vier bis fünf Blätter nach der letzten Blütenknospe gestutzt. Erneut garantieren Sie so, dass die wichtigen Nährstoffe in die Blüten gelangen und erneut leckere Früchte wachsen. Zusätzlich lichten Sie die Pflanze auch aus, sodass mehr Sonnenlicht direkt an die Blütenknospen gelangt.

Fazit

Das Beschneiden Ihrer Kiwipflanze lohnt sich. Durch die regelmäßige Pflege erhalten Sie eine langlebige, wunderschöne Rankpflanze, die Sie Jahr für Jahr mit leckeren Früchten belohnt. Übrigens: Kiwis werden nach der Ernte im Herbst nicht sofort verzehrt. Sie werden an einem kühlen Ort, am besten zusammen mit einem Apfel, gelagert und reifen dann nach. So profitieren Sie gerade in den kalten Monaten von den vitaminreichen Früchten und können bis in den Winter hinein von Ihrer Gartenernte zehren!

Expertentipp

Mittlerweile gibt es zahlreiche Züchtungen, die für unsere Gärten geeignet sind. Meistens bilden diese Züchtungen aber nur dann auch zuverlässig Früchte, wenn sowohl weibliche, als auch männliche Pflanzen zum Befruchten in den Garten gesetzt werden. Männliche Pflanzen erkennt man daran, dass sie meist längere Ranken bilden. Weibliche Pflanzen hingegen bilden die fruchttragenden, weiblichen Blüten aus, die Sie an den vergrößerten Fruchtknoten und ausgeprägten Griffeln erkennen.

Eine alleinstehende männliche Kiwipflanze kann also keine Früchte tragen. Falls Sie bereits eine männliche Kiwipflanze im Garten stehen haben und sich wundern, dass diese keine Früchte trägt, dann besorgen Sie sich einfach zusätzlich noch eine weibliche Pflanze. Das Bestäuben übernehmen selbstverständlich die Insekten. Falls Sie von Beginn an eine fruchttragende Kiwipflanze anbauen möchten, dann pflanzen Sie im besten Fall sowohl eine männliche, als auch eine weibliche Pflanze in den Garten.

5/5 - (1 Bewertungen)

Hat Ihnen dieser Ratgeber weitergeholfen?


Bildquellen:

© www.istockphoto.com/Ivan Savini
© www.istockphoto.com/nicksus
© www.istockphoto.com/Marina Denisenko

Klicken Sie, um zu kommentieren

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Gerade populär