Koniferen gehören zu den beliebtesten und häufigsten Gartenpflanzen. Sie eignen sich hervorragend als Sichtschutz Hecke und sind in ihrer natürlichen Wuchsform ein beeindruckender Solitär. Wer mag, kann sie zudem zu einem wunderschönen Gartenbonsai formen. Die schnell wachsenden Koniferen sind fast ausnahmslos gut schnittverträglich. Doch das gilt nur, wenn dabei Schnittfehler vermieden werden.
Der Begriff Konifere umfasst verschiedene Nadelgehölze. Dazu gehören Kiefern und Fichten genau wie Eiben und Thujen. Allen gemein sind ihr nadelförmiges und immergrünes Laub sowie ihr schneller und dichter Wuchs. Damit sind Koniferen eine ideale Sichtschutz- und Heckenbepflanzung.
Für Rück- und Formschnitte bestens geeignet
Als Solitär und unbeschnitten können Koniferen innerhalb kurzer Zeit zu einer enormen Größe heranwachsen. Schon nach wenigen Jahren ist ein solcher Baum kaum mehr zu bändigen und für die meisten Hausgärten viel zu groß. Ein regelmäßiger Schnitt ist daher unerlässlich. Dabei kann es sich um einen Rück- oder Formschnitt handeln.
Mit einem Rückschnitt wird das Wachstum des Baumes auf die gewünschte Höhe und Breite begrenzt. Zudem fördert ein Rückschnitt einen dichten Wuchs der Konifere. Mit dem Formschnitt kann der Baum anschließend in die gewünschte Form gebracht werden. Koniferen eignen sich hervorragend für Formschnitte und geben, mit der nötigen Sorgfalt geschnitten, ein gepflegtes und gleichmäßiges Bild ab. Doch Schnittfehler oder ein Schnitt zur falschen Zeit kann auch bei den schnittverträglichen Koniferen fatale Folgen haben:
- der Baum treibt nicht mehr aus
- kahle Stellen, die nicht mehr reparabel sind
Wenig ist mehr
Auch wenn Koniferen als gut schnittverträglich gelten und äußerst robust sind – einen radikalen Rückschnitt vertragen die Bäume meist schlecht. Eine Ausnahme bilden Eiben. Sie sind besonders schnittverträglich und vertragen auch einen kompletten Rückschnitt gut.
Alle anderen Koniferenarten sollten mit der nötigen Vorsicht zurückgeschnitten werden. Nur die grünen Triebe dürfen dabei entfernt werden. Reicht der Schnitt zu tief ins Bauminnere entstehen schnell kahle Stellen, die nicht mehr zuwachsen. Das Innere von Koniferen ist aufgrund der dichten Belaubung meist hässlich und braun. Ein Rückschnitt bis ins Innere ist daher unbedingt zu vermeiden.
Der richtige Zeitpunkt
Grundsätzlich sollten alle Pflanzen nur zu dem dazu günstigsten Zeitpunkt zurückgeschnitten werden. Das gilt auch für Koniferen. Sie werden in aller Regel nur im Frühjahr oder im Herbst zurückgeschnitten.
Für einen Schnitt im Frühjahr ist die Zeit von Februar bis März optimal. Die Bäume stehen dann kurz vor dem Austrieb und vertragen einen Rückschnitt schadlos. Ein Schnitt sollte generell nur an einem bewölkten Tag erfolgen. Auch im Frühjahr und im Herbst können die freigelegten Äste durch eine zu starke Sonneneinstrahlung schnell austrocknen.
Vorsicht bei jungen Koniferen

Junge Koniferen sind noch recht empfindlich und entsprechend anfällig für Pilzbefall und andere Krankheiten. Durch einen Schnitt wird die Pflanze jedoch geschwächt und kann einem Pilz- oder Schädlingsbefall an den Schnittstellen nur schwer widerstehen.
Ein zu starker Rückschnitt bei jungen Koniferen kann zudem dazu führen, dass der Baum nicht mehr richtig austreibt. Grundsätzlich ist es deshalb ratsam mit dem Schnitt von Koniferen so lange zu warten, bis die Pflanzen einen buschigen und dichten Wuchs zeigen.
Koniferen als Hecke schneiden

Koniferenhecken sollten zweimal im Jahr geschnitten werden. So bleibt die Hecke in der gewünschten Form und sieht immer gepflegt aus. Der erste Schnitt erfolgt im Frühjahr. Ende August kann dann der zweite Schnitt erfolgen.
Durch einen regelmäßigen Rückschnitt werden die Gesundheit und ein kompakter Wuchs der Koniferen positiv beeinflusst. Beim Schnitt sollte niemals bis in das Altholz hineingeschnitten werden. Stattdessen werden nur die grünen Triebe entfernt, die aus der gewünschten Form der Hecke herausragen.
Viele laubabwerfende Pflanzen besitzen sogenannte schlafende Augen. Das sind Triebe im Inneren der Pflanze, die nur dann austreiben, wenn sie zum Beispiel nach einem Rückschnitt freigelegt werden. Koniferen besitzen indes keine schlafenden Augen. Sie treiben daher nach einem Schnitt bis ins Innere nicht mehr neu aus. Braune und kahle Stellen bleiben also dauerhaft sichtbar.
Dies ist auch in Bezug auf die Breite der Hecke wichtig. Hat die Hecke einmal eine bestimmte Wuchsbreite erreicht, lässt sich die Breite nicht mehr reduzieren, ohne dass die Hecke hässliche und unschöne kahle und braune Stellen bekommt.
Um die Hecke genau auf eine Höhe zu bringen, ist es ratsam vor dem Schnitt eine Schnur zu spannen. So wird die Hecke nicht schief und an manchen Stellen stärker zurückgeschnitten als gewünscht. Zu weit zurückgeschnittene Koniferen erholen sich von dem zu starken Rückschnitt nur schwer und neigen dazu braune Stellen zu entwickeln.
Günstig für eine Koniferenhecke ist es, wenn die Koniferen so geschnitten werden, dass sie an der Oberseite schmaler wachsen als an ihrer Unterseite. So erhalten alle Pflanzenteile eine gleichmäßige Sonneneinstrahlung. Unschöne braune Stellen in der Hecke lassen sich so vermeiden.
Beim Schnitt sollte unbedingt auf den Mitteltrieb geachtet werden. Wird dieser weggeschnitten, wächst die Konifere nicht mehr in die Höhe.
Koniferen zu Figuren, geometrischen Formen oder zum Bonsai schneiden
Aufgrund ihres dichten und buschigen Wuchs eignen sich Koniferen bestens dazu zu Figuren oder zu einer geometrischen Form geschnitten zu werden. Auch die Erziehung zum Bonsai klappt mit Koniferen hervorragend.
Allgemein gelten für solche Formschnitte die Regeln des Heckenschnitts. Zum richtigen Zeitpunkt werden also nur die grünen Triebe entsprechend geschnitten. Das Schneiden bestimmter Figuren oder Formen gelingt meist einfacher, wenn entsprechende Schablonen aus Draht oder Holz als Hilfsmittel verwendet werden.
Die Erziehung zum Bonsai kann grundsätzlich in jedem Alter der Konifere begonnen werden. Bei noch jungen Pflanzen entwickelt die Konifere jedoch kurze und dichtere Triebe, wenn die Triebspitzen jährlich geschnitten werden. Bei älteren Pflanzen ist dies nicht mehr möglich, doch können sie durch das Entfernen von Trieben direkt am Stamm zu einem bonsaiähnlichen Baum erzogen werden.
Das richtige Werkzeug
Unabhängig von der Werkzeugvariante muss jedes Schneidwerkzeug unbedingt scharf und möglichst sauber sein. Unscharfe und unsaubere Schneidwerkzeuge führen dazu, dass die Schnittstellen nur schwer verheilen. Pilze und Infektionen können schneller und einfacher in die Schnittwunden eindringen und die Konifere schädigen. Es ist nicht unbedingt notwendig die Klinge vor dem Schnitt zu desinfizieren, doch wer dies tun möchte, hat dazu verschiedene Möglichkeiten:
- kochendes Wasser
- Alkohol oder Spiritus
- Teebaumöl
- Desinfektionsmittel für Gartengeräte
Zum Schneiden von Koniferen eignen sich manuelle Heckenscheren genauso gut wie elektrische oder mit Akkubetriebene Heckenscheren. Kleine Korrekturschnitte gelingen mit einer manuellen Schere meist genauer. Ebenso eignet sich eine manuelle Schere dazu bei Form- oder Figurenschnitten letzte kleine Verbesserungen durchzuführen.
Elektrische Heckenscheren erleichtern insbesondere den Schnitt von Hecken und sehr großen Koniferen. Soll eine sehr hohe Hecke zurückgeschnitten werden, gibt es manuelle und elektrische Heckenscheren mit Teleskopstange, die die Arbeit erheblich erleichtern. Doch letztendlich bleibt es jedem Hobbygärtner selbst überlassen mit welchen Schneidewerkzeug Koniferen geschnitten werden.
Expertentipp
Koniferen zeichnen sich durch ihren dichten Wuchs aus. Daher und insbesondere wenn eine ganze Koniferenhecke geschnitten wird, entsteht jede Menge Schnittabfall. Auf Rasenflächen oder in Beeten lässt sich das zum Teil sehr feine Schnittmaterial nur sehr schwer entfernen. Es lohnt sich daher vor dem Schnitt eine Plane auszulegen. So wird das Schnittmaterial sauber aufgefangen und kann nach dem Schnitt problemlos entfernt werden.
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