Den Rasen zu aerifizieren ist häufiger notwendig als gedacht, kann jedoch den Aufwand bei der Pflege sehr gering halten, für ein besseres Wachstum und eine höhere Belastbarkeit sorgen. Wann der richtige Zeitpunkt hierfür und für das Sanden gekommen ist und wie häufig diese Maßnahmen durchgeführt werden sollten, erklären wir hier.
Rasen aerifizieren: die Funktion
Die Bezeichnung „aerifizieren“ bedeutet nichts anderes als „lüften“. Bei dem Vorgang wird der Boden aufgelockert und damit wird dafür gesorgt, dass mehr Sauerstoff aber auch Wasser und Nährstoffe in das Erdreich eindringen können. Die Versorgung wird also verbessert. Das ist immer dann von Vorteil oder sogar notwendig, wenn der Boden zur Verdichtung neigt. Denn in derlei Substrat haben es die Wurzeln schwer, ausreichend Wasser, Mineralien und organischen Dünger aufzunehmen, was ein geschwächtes Wachstum bedeutet. Im Fall von Rasen können sich hierdurch Moose und Unkraut ausbreiten. Die Graspflanzen zeigen sich zudem weniger belastbar und wachsen nicht mehr verzweigt und dicht, was zu kahlen Stellen und unansehnlich verfärbten Flecken führt. Das Aerifizieren beugt diesen Folgen vor und schafft die Grundlage für eine dichte, gesunde und widerstandsfähige Rasenfläche mit sattem Grün.
Rasen aerifizieren: das Vorgehen
Für die Belüftung des Rasens gibt es verschiedene Hilfsmittel. Darunter beispielsweise:
- Aerifizierer Gabel
- manueller Rasenlüfter
- Rasenlüfter Schuhe
- Spike-Roller
- Elektro-Aerifizierer
Die Auswahl reicht also von Schuhen, mit denen der Rasen während des Betretens belüftet wird, bis hin zu elektrischen Varianten, die ähnlich einem Rasenmäher über das Gras geschoben werden. Für kleine Rasenflächen oder den seltenen Einsatz reichen die Schuhe und manuellen Geräte vollkommen aus. Für einen größere Rasenfläche empfiehlt sich hingegen ein elektrischer Aerifizierer. Dieser bereitet weniger Aufwand. Daher eignet er sich auch dann, wenn die Maßnahme häufiger durchgeführt werden muss.
Aerifizieren: Häufigkeit und Zeitpunkt

Wie oft der Rasen gezielt belüftet werden sollte, ist von der Nutzung abhängig. Spielen häufiger Haustiere und Kinder darauf oder wird er täglich betreten, ist die Maßnahme monatlich oder aller zwei Monate durchzuführen. Denn allein durch die Belastung kommt es zu einer Verdichtung. Diese lässt den Anteil an Klein- und Mittelporen sinken. Das gilt insbesondere bei lehmigen Böden. Wird der Rasen hingegen selten betreten, beispielsweise nur zum Mähen, reicht die Aerifizierung einmal pro Jahr aus. Möglich ist die Durchführung von März bis Oktober, also während der gesamten Wachstumsperiode der Graspflanzen. Im Idealfall wird dafür der Morgen oder Abend oder ein bedeckter Tag gewählt. Hierdurch kommt es nicht zu Verbrennungen an den Gewächsen.
Rasen sanden: Funktion, Vorgehen und Häufigkeit

Den Rasen zu sanden ist vor allem direkt nach der Aerifizierung sinnvoll. Denn dann kann er durch die vorbereiteten Löcher besser und tiefer eindringen als beim bloßen Streuen und Einwaschen durch Regenwasser. Der Sand lockert den Boden zudem nachhaltiger auf als das Lüften allein. Verwendet wird hierzu wahlweise sehr feiner Quarzsand mit einer Körnung von 0,5 bis 1,5 Millimetern oder aber Spielsand. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Sand gewaschen ist.
Zum Aufbringen empfiehlt sich ein Streuwagen. Denn durch diesen erfolgt die Verteilung sehr viel gleichmäßiger. Bezüglich der Häufigkeit ist wiederum die Beanspruchung des Rasens ausschlaggebend. Bei häufiger und starker Nutzung sollte die Maßnahme einmal pro Jahr durchgeführt werden. Fällt die Beanspruchung hingegen gering aus, muss das Sanden nur aller zwei bis drei Jahre erfolgen.
Expertentipp
Ein Gerät zur Aerifizierung anzuschaffen lohnt sich, denn damit wird beispielsweise die Notwendigkeit und der Aufwand für das Vertikutieren vermieden.
Häufig gestellte Fragen
Eignen sich Aerifizierer-Schuhe für jeden?
In mit Spikes ausgestatteten Schuhen über den Rasen zu laufen und ihn dabei zu belüften, klingt einfach und schnell. Bei einem sehr geringen Körpergewicht und stark lehmhaltigem Boden kann dies aber ausgesprochen anstrengend sein.
Kann die Belüftung des Rasens auch mit einer Düngung kombiniert werden?
Ja, das ist möglich und sinnvoll. Denn die Nährstoffe können dadurch sehr tief in den Boden eindringen. Am besten wird dies kurz vor einem Regenguss durchgeführt oder der Rasen wird im Anschluss gesprengt.
Was ist besser - aerifizieren oder vertikutieren?
Das Aerifizieren kann den Boden auflockern und damit verhindern, dass ein Vertikutieren notwendig wird. Hat sich Moos bereits stark ausgebreitet, muss hingegen erst vertikutiert werden.
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