„Sambucus Nigra“, wie der schwarze Holunder auch genannt wird, wächst äußerst schnell und kann bis zu sieben Meter hoch und fast ebenso breit werden. Lässt man ihn auf natürliche Weise wachsen, verliert er schnell seine Form und erschwert einem durch seine Höhe die Ernte. Der richtige Schnitt sorgt nicht nur für eine bessere Optik, sondern auch für zahlreiche köstliche und gesunde Holunderbeeren.
Verschiedene Wuchsformen
Zierformen des Holunders müssen kaum geschnitten werden. Als reine Heckenpflanze kann die Wildfrucht jährlich einfach in die gewünschte Form gebracht werden. Möchte man ihn aber als Nutzpflanze verwenden, hat man ohne den richtigen Schnitt nur mäßige Ernteerträge. Von Natur aus wächst der Holunder als Strauch. Man kann ihn aber auch zu einem Hochstämmchen heranziehen.
Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt
Da der Holunder so schnell wächst, kommt man um den jährlichen Pflegeschnitt kaum herum. Dieser sollte in der laublosen Zeit stattfinden, am besten im Herbst nach der Ente. Notfalls kann man auch im Februar noch zur Schere greifen. Zu beachten ist die gesetzliche Schonzeit für Hecken vom 1. März bis 30. September.
Der Schnitt

Holunder ist sehr schnittverträglich und kommt auch mit einem groben Rückschnitt gut zurecht. Generell gilt, dass einjährige Triebe am besten stehen gelassen werden. Man erkennt sie an der glatten hellgrauen Rinde. Ältere Triebe mit bräunlich rissiger Rinde können entfernt werden. Wurde der Holunder neu gepflanzt, bilden sich im ersten Jahr nur lange unverzweigte Triebe. Im zweiten Jahr entwickeln sich daraus kürzere Seitentriebe, die Blüten und Früchte tragen. Die abgeernteten Triebe können im Herbst entfernt werden. Wie man nun aber genau vorgeht, hängt von der gewünschten Wuchsform ab.
Schnitt eines Hochstämmchens
Um die Form eines kleinen Baumes zu erreichen, werden bei der Jungpflanze im ersten Jahr fast alle Triebe abgeschnitten. Nur ein gerader senkrecht wachsender Trieb bleibt stehen und wird auf gewünschter Stammhöhe gekappt. Dabei sollten kurz unter der Schnittkante 3 – 4 Knospenanlagen vorhanden sein. Triebe, die unter der Krone wachsen, werden von nun ab immer wieder entfernt. Triebe, die sich im Bereich der Krone bilden, dürfen erst einmal wachsen. Im zweiten Jahr kürzt man die Seitentriebe im Frühjahr so ein, dass pro Zweig nur 2 – 4 Knospenanlagen übrigbleiben. Daraus entstehen dann die Fruchttriebe. In den folgenden Jahren werden im Herbst die abgeernteten Triebe entfernt.
Schnitt eines Strauchs
Alljährlich werden die Fruchttriebe nach der Ernte eingekürzt. Neu entstandene Langtriebe, an denen im Folgejahr die Früchte wachsen werden, sollten auf 10 – 15 Stück reduziert werden. Im oberen Bereich empfiehlt es sich den Strauch in eine leichte Kegelform zu bringen.
Expertentipp
Sollten beim Schneiden größere Schnittwunden am Holunder entstehen, hilft Baumwachs zum Versiegeln. Dadurch können keine Krankheitserreger in die Pflanze eindringen.
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