Holunder entsaften – Tipps und Tricks

Wenn dem Spaziergänger im Herbst die ersten, in Dolden wachsenden Holunderbeeren entgegen leuchten, können diese geerntet und entsaftet werden. Gerade zur Erkältungszeit im Winter ist ein Glas dieses selbstgemachten Saftes mit seinen gesundheitsfördernden Anthocyanen eine wahre Wohltat.

Die Besonderheit von Holunderbeeren und deren Saft

Rohe Holunderbeeren und kalt gewonnener Holunderbeerensaft sind nicht zum Verzehr geeignet, denn sie verursachen heftige Magen-Darm-Beschwerden. Zudem enthalten die Kerne der Beeren den giftigen Stoff Sambunigrin.

Heiß entsafteter Holundersaft dagegen kann ohne Bedenken genossen werden. Er schmeckt leicht erwärmt mit ein wenig Honig oder Agavendicksaft einfach wunderbar. Auch das aus dem Saft hergestellte Gelee ist sehr bekömmlich und schmeckt hervorragend auf dem Frühstücksbrötchen.

Holunder entsaften – die Vorarbeit

Vor dem Entsaften werden Holunderbeeren gewaschen und anschließend grob von den Dolden getrennt. Das geht am besten mit einer Gabel über einem Sieb, in dem die abgetrennten Beeren aufgefangen werden. Zur Not kann Holunder auch samt den Stielen entsaftet werden. Diese enthalten mitunter jedoch Bitterstoffe, die den Geschmack beeinträchtigen können. Nach dem Waschen und dem Trennen von den Dolden kann es mit dem Entsaften losgehen.

Holunder entsaften – traditionell im Kochtopf

Mit etwas Wasser bedeckt, können Holunderbeeren im Kochtopf für circa 10 bis 12 Minuten vor sich hin köcheln und werden so entsaftet. Durch die Hitze platzen die kleinen Früchte auf und der Saft tritt aus. Danach wird der Saft durch ein Baumwolltuch und ein Sieb abgeseiht. Der Saft sollte, um ihn länger haltbar zu machen, noch einmal extra eingekocht und dann in Flaschen heiß abgefüllt werden.

Da Holundersaft eine recht herbe Note mit sich bringt und um der besseren Haltbarkeit wegen, werden vor dem Kochen pro Liter etwa 200 Gramm Zucker zugegeben. Nach dem Einfüllen in die vorher ausgekochten Flaschen werden diese sofort sorgfältig verschlossen. Zum Aufbewahren von selbstgemachtem Holunderbeerensaft eignen sich Glasflaschen mit einem Gummiring und Bügel am besten.

Holunderbeeren entsaften – im praktischen Dampfentsafter

Auch vor dem Entsaften im Dampfentsafter werden die Holunderbeeren gewaschen und die gröberen Stiele entfernt. Danach kommen die Beeren in den Siebbehälter, also in den oberen Teil des dreiteiligen Dampfentsafters. In den unteren Teil kommt Wasser, welches durch Erhitzen zum Verdampfen gebracht wird. Der Wasserdampf steigt nach oben, wo er die Holunderbeeren zum Platzen bringt. Der aus den Beeren fließende Saft läuft durch das Siebteil in den mittleren Teil des Entsafters und kann von dort aus über den integrierten Schlauch direkt in die vorbereiteten Flaschen gefüllt werden. Auch beim Entsaften mit dem Entsafter kann den Holunderbeeren, jedoch vor dem Entsaften, die vorgegebene Menge Zucker zugegeben werden.

Haltbarkeit des selbstgemachten Holunderbeerensaftes

Wer im Herbst die in Dolden wachsenden Holunderbeeren sammelt, um aus ihnen aromatischen Holunderbeerensaft herzustellen, möchte natürlich wissen wie lange der Saft haltbar ist. Wird der Saft sorgfältig und sauber im Topf zubereitet, ist er in der Regel bis zu 6 Monate haltbar. Wurde der Saft im Dampfentsafter hergestellt, weist er eine Haltbarkeit von bis zu 9 Monaten auf. Am längsten hält der Saft und übrigens auch die schöne dunkle Farbe, wenn er möglichst kühl und vor allem dunkel aufbewahrt wird. Außerdem ist es sinnvoll, die Flaschen mit einem Etikett zu versehen, auf dem der Inhalt und das Datum der Herstellung vermerkt sind.